Überraschende erste Zahlen vom neuen Bielefelder A2-Blitzer

Bielefeld. Weil der bekannteste Blitzer Deutschlands in Kürze wegen Straßenbauarbeiten abgeschaltet werden muss, hat die Stadt Bielefeld vergangenen Dienstag eine zweite Tempo-Messanlage an der A2 bei Bielefeld (Fahrtrichtung Hannover) aufgestellt. Kurz hinter der ersten. Die ersten Ergebnisse der Messungen mit dem neuen Lasermessgerät sind überraschend.

Seit dem Scharfschalten der Laseranlage am Dienstag, 13. Dezember, erfasste die Technik bis Samstag, 17. Dezember, gerade einmal gut 400 Tempoverstöße in dem Tempo-100-Bereich am Bielefelder Berg. Die 250 Meter davor befindlichen altbekannten Blitzer erfassten im gleichen Zeitraum rund 2000 Verstöße. Das bestätigte Norman Rosenland, beim Ordnungsamt für die städtischen Blitzer zuständig.

Viele der Geblitzten am Bielefelder Berg scheinen abgebremst zu haben &bdquo;Wir haben vermutet, dass viele Autofahrer nach dem Blitzer wieder Gas geben und daher mit mehr Vorgängen gerechnet, sagt Rosenland. &bdquo;Aber es ist offensichtlich anders herum. Viele der Geblitzten scheinen eher abgebremst zu haben und sind langsamer weitergefahren.“ Der Leiter der Abteilung Verkehrsordnungswidrigkeiten ist mit diesem Ergebnis nicht unzufrieden, zeige es doch, dass der bekannte Bielefelder Blitzer Wirkung habe. Er gibt aber auch zu bedenken, dass man nach so kurzer Zeit noch in der Optimierungsphase stecke. Es sei möglich, dass man die Einstellung der Technik noch verbessern könne.

Übrigens: Wer nicht abgebremst hat und zweimal geblitzt wurde, erhält nur ein Bußgeld. Die Messungen vor und hinter der Autobahnbrücke werden rechtlich als ein Vergehen gewertet und entsprechend auch nur ein Mal geahndet.

Stadt Bielefeld will neunmonatigen Ausfall wie auf dem Ostwestfalendamm verhindern Warum steht da überhaupt ein zweiter Blitzer? Das hat – wie berichtet – mit Asphaltarbeiten zu tun, die im Januar auf der A2 am Bielefelder Berg anstehen. Dabei müssen auch die Sensoren des seit Dezember 2008 installierten Blitzers abgefräst und irgendwann später wieder in die Fahrbahn eingesetzt werden. Auch wenn die Ausbesserungsarbeiten selbst nur zwei Tage andauern sollten, dürfte der Blitzer über Wochen oder sogar Monate ausfallen.

Denn vielbeschäftigte Fachfirmen müssen die Sensortechnik erst wieder einbauen, und anschließend muss die Technik vor Ort noch von der Behörde geeicht werden. Genau das war im Herbst/Winter 2021 mit dem Blitzer auf dem Ostwestfalendamm Höhe Johannistal passiert, der aus diesen Gründen sogar neun Monate lang ausfiel.

Das Ordnungsamt zahlt für sechs Monate Blitzer 40.000 Euro Das soll nicht wieder passieren. Deshalb soll die zu erwartende Lücke nun durch das Mietgerät mit Lasertechnik gefüllt werden. Der Blitzer ist für sechs Monate fest auf einem mobilen Fundament installiert und wird anschließend wieder komplett abgebaut: Gesamtkosten: 40.000 Euro.

Einiges Manko: Der Blitzer kann zwar alle drei Streifen erfassen und die Temposünder fotografieren, weil er aber nur auf der rechten Seite der Autobahn steht, kann es zu Verdeckungen kommen, erklärt Rosenland. Ein großer Sattelzug auf der rechten Spur könnte also den Blick auf den Raser auf der linken Spur blockieren und damit eine Bußgeldverfolgung unmöglich machen.

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