Detmold setzt bei der Verkehrswende auf Wasserstoff

Detmold. Das Thema Mobilität beschäftigt nach wie vor die Detmolder Stadtverwaltung. Mit dem Leitbild Mobilität haben Stadt und Politik im Juni 2022 bereits einen großen Schritt hin zur grünen Verkehrswende gemacht. Das Konzept soll den Rahmen für die Entwicklung eines Masterplans Mobilität für Detmold bilden. Ziel ist allen voran der Klimaschutz. Dafür sollen Bürgerinnen und Bürger zum Beispiel häufiger das eigene Auto stehen lassen und stattdessen etwa auf Busse umsteigen. Auch vor dem eigenen Fuhrpark macht die Stadt nicht Halt. So möchte sie zukünftig auf mit grünem Wasserstoff angetriebene Stadtbusse oder Reinigungsfahrzeuge setzen. Dafür sollen an der Bielefelder Straße große Lade- und Trafostationen entstehen.

Die Stadtverwaltung trägt damit der "Clean Vehicles Directive" (CVD) des Bundesverkehrsministeriums Rechnung - einem Gesetz über die Beschaffung klimafreundlicher Straßenfahrzeuge. Mit dem Gesetz werden bei der öffentlichen Auftragsvergabe verbindliche Mindestziele für emissionsarme und -freie Pkw sowie leichte und schwere Nutzfahrzeuge, wie etwa Busse, für die Beschaffung vorgegeben. Die Vorgaben gelten seit dem 2. August 2021.

Fast die Hälfte der Busse müssen "sauber" sein Sie verpflichten Stadtverwaltungen und zum Teil auch bestimmte privatrechtliche Organisationen dazu, dass ein Teil der angeschafften Fahrzeuge künftig emissionsarm oder -frei sein muss. Bei den Pkw und leichten Nutzfahrzeugen wie Transportern müssen über ein Drittel (38,5 Prozent) der Neubeschaffungen "saubere" Fahrzeuge sein. Bei Bussen sollen es im Referenzzeitraum von August 2021 bis Ende 2025 etwas weniger als die Hälfte (45 Prozent) sein.

Laut Thomas Lammering, Technischer Beigeordneter bei der Stadt Detmold, könnte auf dem Gelände des früheren Betonwerks Sander an der Bielefelder Straße ein Ladepunkt - eine Art große Tankstelle - für die städtischen Wasserstoff-Fahrzeuge errichtet werden. Lammering erklärt, dass 2026 die ersten mit Wasserstoff betriebenen Busse in der Residenzstadt unterwegs sein werden. "Dafür braucht es aber eine entsprechende Infrastruktur." Das 40.000 Quadratmeter große Areal soll zu einem grünen Gewerbegebiet werden. Auch ein zentrales Parkhaus soll bis 2026 dort errichtet werden - inklusive Fassadenbegrünung.

Verwaltungsmitarbeiter beschäftigten sich derweil mit Antriebssystemen für die neuen Busse und Nutzfahrzeuge. Konkret hat die Verwaltung ein Auge auf Gefährte mit sogenannter Range-Extender-Lösung geworfen. Grob handelt es sich dabei um ein batterieelektrisches Antriebssystem, dass nach dem Aufbrauchen der Batterieenergie weiter mit Wasserstoff "befeuert" werden kann. Ziel sei es, einen klimaschonenden Antrieb zu haben, mit dem etwa die Detmolder Buslinien auch ohne Zwischenladung problemlos ihre Routen absolvieren können.

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