Betreuungsplätze in der OGS fehlen

Augustdorf . Nach den vorliegenden Anmeldezahlen für das nächste Schuljahr gibt es nicht genug Betreuungsplätze in den Offenen Ganztagsschulen (OGS). Die Grundschule In der Senne wie auch die Grundschule Auf der Insel haben deshalb jeweils die Einrichtung einer weiteren Gruppe ab August beantragt.

Die Grundschule In der Senne betreut zurzeit sechs OGS-Gruppen, die fast vollbelegt seien. Von 321 Schülern besuchen 148 die OGS. Die Anmeldezahlen für das kommende Schuljahr für die OGS seien nun so gestiegen, dass die bisherigen Gruppen nicht mehr ausreichten, erklärt die Schule. Das bedeute momentan für einige Kinder, dass sie nicht in der OGS aufgenommen werden können.

Die bestehenden Gruppen seien zudem viel zu groß für die zusätzliche, auch sonderpädagogische Arbeit. Insbesondere Kinder, die ohne Deutschkenntnisse an die Schule kommen, benötigten die OGS, schreibt Schulleiterin Ute Krause. Häufig fehle eine häusliche Versorgung und Förderung in den unterschiedlichsten Bereichen. "Viele Kinder würden keine warme Mahlzeit am Tag erhalten, wenn sie nicht in die OGS gingen", sagt Krause.

Gruppen sind derzeit schon zu groß Auch in der Grundschule Auf der Insel ist die Gruppengröße in der OGS zu groß, erklärt die Schulleitung in einem Schreiben an die Gemeinde. Für das kommende Schuljahr liegen bereits 24 Anmeldungen vor. Mit den in der OGS verbleibenden Kindern wären, wenn alle Kinder aufgenommen würden, 67 Kinder in der OGS. "Dies würde eine Gruppengröße von mehr als 33 Kinder pro Gruppe bedeuten. Weder die personelle noch die räumliche Ausstattung sind dazu geeignet, um Bildungsarbeit zu leisten", teilt Rektorin Birgit Schöne mit. Die Schule beantragt deshalb die Bildung einer dritten Gruppe. In beiden Betreuungseinrichtungen werden Kinder gezielt gefördert, vor allem durch Hausaufgabenbetreuung, Angebote zur Freizeitgestaltung und zum Erwerb der deutschen Sprache, mit Fördergruppen sowie individueller Unterstützung.

Der Caritasverband für den Kreis Lippe und die Stadt Bad Pyrmont sind Träger der Offenen Ganztagsschulen. Vorständin Britta Langner hat beantragt, die Zahl der Gruppen von acht auf zehn zu erhöhen. Sie erläutert, dass in den vergangenen Jahren die Zahl der Kinder mit einem besonderen Förderbedarf stark gestiegen sei. Viele hätten nur geringe Deutschkenntnisse, Schwierigkeiten im Sozialverhalten oder brauchten Unterstützung bei alltäglichen Verrichtungen. Sie benötigen eine erhöhte Aufmerksamkeit und eine umfangreiche Unterstützung durch das Betreuungspersonal.

Individuelle Förderungen notwendig Eine Gruppenstärke von 28 bis 30 Schülern sei pädagogisch nicht sinnvoll und wirke sich negativ auf die individuellen Fördermöglichkeiten aus, so der Verband weiter. Auch für das Erlernen von sozialen Kompetenzen seien zu große Gruppen hinderlich.

Ein weiterer Aspekt sind die Räumlichkeiten, die laut Langner nicht für die Betreuung von so großen Gruppen ausgelegt seien. "Als Träger der OGS sehen wir jedoch große Schwierigkeiten, Kinder abzulehnen, die beispielsweise ganz offensichtlich ohne die OGS zu Hause unterversorgt wären und nicht die Förderung bekämen, die sie bräuchten", teilt Britta Langner mit. Die OGS biete die Möglichkeit, Bildungschancen von Kindern zu verbessern und Defiziten entgegen zu wirken.

"Um allen Familien in Augustdorf gerecht zu werden und die Kinder bestmöglich in ihrer ganzheitlichen Entwicklung fördern zu können, ist die Einrichtung von zwei weiteren Gruppen unabdingbar", so die Vorständin. Die Verwaltung schlägt vor, zunächst eine neunte Gruppe einzurichten, was auch räumlich machbar ist. Ob diese auf die beiden Grundschulen verteilt wird, ist noch offen. Auch könne für 2024 über eine zehnte Gruppe nachgedacht werden. Eine Entscheidung soll der Haupt- und Finanzausschuss am 9. März treffen.

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