Stadtwerke Bad Salzuflen: Ursache für Wasserverunreinigung gefunden

Bad Salzuflen. Die Stadtwerke Bad Salzuflen haben die Ursache für die Keime im Leitungswasser gefunden. Das teilte das Unternehmen am Montagvormittag mit. Demnach ist verunreinigtes Oberflächenwasser in einen defekten Brunnen eingedrungen. Der Brunnen sei unmittelbar abgeschaltet worden, sagte Johannes Dittmar, Pressesprecher der Stadtwerke.

Wichtig für die Bürgerinnen und Bürger in den betroffenen Ortsteilen: Das Wasser muss weiter abgekocht werden. Dazu gehören die Ortsteile Werl-Aspe (Knetterheide), Schötmar, Ehrsen-Breden, Retzen, Wülfer-Bexten, Holzhausen, Grastrup-Hölsen und Papenhausen. Die Abkochempfehlung gilt auch für benachbarte Straßenzüge. Betroffen sind rund 27.000 Menschen.

Der fehlerhafte Brunnen sei bereits elektrisch abgeschaltet worden, damit er kein Wasser mehr fördere, informieren die Stadtwerke. Auch der Schieber zu der Anlage sei geschlossen worden, damit auch eine mechanische Abtrennung vorhanden sei.

Netz wird weiter beprobt Das Abkochgebot gelte aber nach wie vor, weil nach den geltenden Vorgaben das betroffene Netz weiterhin gespült, gechlort und beprobt werden müsse, bevor Entwarnung gegeben werden könne.

Dr. Thorsten Borchard, Abteilungsleiter Netzmanagement der Stadtwerke, erklärt das Verfahren: &bdquo;Ab dem Zeitpunkt jeder einzelnen Probeentnahme bis zu Bekanntgabe des jeweiligen Messergebnisses vergehen immer mindestens 48 Stunden. Es werden so genannte Kulturen angelegt, die eine gewisse Zeit brauchen, bis sie sich entwickeln.“

Zunächst müssten die Proben, die Chlor beinhalten, unauffällig sein und danach müssten die Proben ohne Chlorbeigabe einwandfrei sein. &bdquo;So können wir absolut sicher sein, dass das Netz wieder vollständig keimfrei ist“, erklärt der Experte. In dem Wasser waren laut Stadtwerken bei einer Routine-Probe am 14. August in der vergangenen Woche Fäkalkeime tierischen Ursprungs gefunden worden.

Kritik zurückgewiesen Daraufhin sei schnellstmöglich die Abkochwarnung ausgesprochen worden. Im Laufe des 15. August erweiterten die Stadtwerke die Liste der betroffenen Ortsteile. Nach einer Detailprüfung der genauen Abgrenzungen im Wassernetz habe man Anpassungen vornehmen müssen, hieß es. Kritik, dass die Warnungen nicht alle Bürgerinnen und Bürger erreicht hätten, wies Bürgermeister Dirk Tolkemitt zurück . Man habe sowohl auf Warnapps als auch in den sozialen Medien informiert. Übersetzungen in andere Sprachen seien schnell veranlasst worden.

Johannes Dittmar erklärte gegenüber der LZ, dass das Wasser von zwei der insgesamt sechs Hochwasserbehälter der Stadt den Proben zufolge verkeimt war. Die beiden Behälter werden von sieben Brunnen versorgt, einer davon ist der nun abgeschaltete Brunnen. Dittmar: &bdquo;Die beiden Hochbehälter selbst sind auch noch mal mit Querleitungen verbunden, sodass sich das Wasser dort auch noch mal mischt.“

Von den Hochbehältern fließe das Wasser zu den Privatanschlüssen. Zur Verortung des betroffenen Brunnens machte Dittmar keine Angaben. Die Frage, wie lang das Abkochgebot nun noch gelte, sei derzeit nicht zu beantworten.

Achtung beim Waschen, Kochen und Duschen Die im verunreinigten Wasser festgestellten Analysewerte lagen laut Stadtwerken knapp über dem Grenzwert. Wird das Wasser direkt aus der Leitung getrunken oder ohne Abkochen zur Lebensmittelverwertung benutzt, können die Bakterien beispielsweise Durchfall und Darmerkrankungen verursachen. Für die Körperpflege (Waschen, Duschen, Baden) kann das Leitungswasser aber ohne Bedenken weiter genutzt werden, so die Stadtwerke.

Es sollte dabei aber nicht verschluckt werden und nicht mit offenen Wunden in Kontakt kommen. Wunden sollten beim Waschen mit wasserundurchlässigem Pflaster abgedeckt sein. Zum Wäsche waschen kann das Wasser verwendet werden, die Waschtemperatur sollte aber mindestens 40 Grad betragen. Geschirr aus dem Geschirrspüler ist unbedenklich, sofern das Gerät mit Temperaturen über 60 Grad spült und trocknet, heißt es von dem kommunalen Versorger weiter.

Wasser kann auch schon am Vortag gekocht werden. Nach dem langsamen Abkühlen sollte es in einem geschlossenen Behälter gelagert werden. Für die Versorgung von Tieren muss das Wasser nicht abgekocht werden. Ein ausführliches FAQ haben die Stadtwerke auf ihrer Website bereitgestellt .

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