Klimeks kehrt zurück ins Eulen-Nest

Lemgo. Zum vorerst letzten Mal ist er heute als Handlungsreisender in Sachen Handball in seiner Heimat zu Gast. Im Sommer kehrt Christian Klimek für immer nach Ludwigshafen zurück. Deshalb ist die Aufgabe für den Kreisläufer des TBV Lemgo Lippe am Dienstag um 19 Uhr gleich doppelt knifflig.

Klimek hat im Januar, wenige Tage nach seinem 30. Geburtstag, bei den Eulen einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben – ohne Einschränkung. Notfalls also auch für die 2. Liga. &bdquo;Ich wusste ja, dass es eng wird. Doch Pokern wäre Schwachsinn gewesen. Die Familie muss sicher sein“, sagt der große Blonde mit den riesen Schuhen (Größe 51). Schließlich stammt auch Ehefrau Kelly aus Friesenheim. Und da seit August auch der kleine Finley Lewis zur Familie gehört, zieht es die Klimeks zurück in die Kurpfalz. In Oggersheim, dem einstigen Wohnsitz von Bundeskanzler Helmut Kohl, wollen sie sich im Neubaugebiet Melm einnisten. Die Eltern und Schwiegereltern finden das großartig. &bdquo;Du kannst noch so viel Skypen und Videos schicken. Nichts ist besser, als wenn Oma und Opa den Nachwuchs selbst auf dem Arm halten“, sagt Klimek.

Matschke verfolgt eine neue Philosophie Nach sechs Jahren in OWL (davon zwei in Lübbecke) hat sich bei den Eulen einiges verändert. Lediglich der Ex-Lemgoer Gunnar Dietrich ist noch von der alten TSG Friesenheim übrig geblieben. &bdquo;Mit Benjamin Matschke wird eine neue Philosophie verfolgt“, ist Klimek zuversichtlich, dass es erneut mit dem Klassenerhalt für die Eulen klappt. &bdquo;Sie haben viele junge Spieler, für die die 1. Liga ein Privileg ist und die absolut brennen. Das ist einerseits ein Vorteil, kann aber auch nach hinten losgehen, weil etwas die Erfahrung fehlt“, sagt Klimek.

Personell sind die Eulen sehr breit aufgestellt und leisten sich drei Kreisläufer plus vier Mittelspieler. Beim überraschenden 27:23-Coup in Erlangen trumpften die im vergangenen Jahr in der Noris vergraulten Dominik Mappes (8) und Torhüter Gorazd Skof groß auf. Auch Azat Valiullin (5) war kaum zu bremsen. Doch auch beim TBV Lemgo Lippe läuft es seit Wochen wie am Schnürchen. &bdquo;Wir haben anfangs knapp verloren und teilweise auf den Deckel bekommen. Es war schwer, sich da rauszukämpfen. Doch mit jedem Erfolgserlebnis sind wir besser geworden. Der Heimsieg gegen die Löwen sowie der Pokalsieg in Ludwigshafen haben uns nach oben getragen“, sagt Klimek.

Dass er sich heute voll für den TBV reinhaut, dürfe ihm bei den Eulen &bdquo;niemand übel nehmen“, hofft Klimek, der das gestiegene Selbstvertrauen auch an zwei Namen festmacht. &bdquo;Jonathan Carlsbogård spielt derzeit unglaublich. Besser gehts nicht. Aber auch durch Andrej Kogut, der unser Spiel lenkt und leitet, haben wir viel Stabilität reinbekommen.“

Das vierte Duell mit den Eulen Nach zuletzt 9:1 Punkten tritt der TBV selbstbewusst in der Friedrich-Ebert-Halle an. Zudem hat Lemgo die Eulen in dieser Saison bereits dreimal besiegt: Anfang August mit 28:21 beim Sparkassencup, Mitte November mit 27:19 im Hinspiel und Anfang Dezember mit 26:23 im DHB-Pokal-Viertelfinale. Auch am Dienstag erwarten Trainer Florian Kehrmann und Geschäftsführer Jörg Zereike ein &bdquo;ganz hartes Spiel“. Die Eulen hätten eine Art Matchball. &bdquo;Doch den müssen sie auch erstmal verwandeln. Wir müssen sie mental besiegen“, fordert Jörg Zereike.

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