TBV Lemgo Lippe feiert dritten Sieg in vier Tagen

Lingen . Die Versuchung war groß. Auf dem riesigen Parkareal an der Emsland-Arena hat der bundesweit erste mobile Freizeitpark namens &bdquo;LinGoFun" mit 50 Ausstellern geöffnet. Die Pokalhelden des TBV Lemgo Lippe staunten nicht schlecht über die Menschenmassen – und machten einen Steinwurf entfernt mit dem 32:25 (18:10) bei der HSG Nordhorn-Lingen eine Konkurrenzveranstaltung auf. Der Name: LemGoFun.

Mit viel Freude und einem hohen Maß an Selbstverständnis nahmen die Lipper zwei Tage nach der doppelten Sternstunde in Hamburg ihre Alltagsarbeit wieder auf und haben aus dem Tabellenkeller keine Vorwürfe von Wettbewerbsverzerrung zu befürchten. Trotz des ein oder anderen Pokalsiegerbierchens sah Trainer Florian Kehrmann vor dem dritten Spiel (und Sieg) in vier Tagen keine Probleme: &bdquo;Ich bin Samstag in der Stadt gefragt worden, wieviel Geld man auf einen Nordhorner Sieg setzen könne. Ich habe gesagt, dass er seinen Schein wegwerfen soll. Mir war klar, dass jetzt noch nichts anbrennt. Aber in den nächsten Tagen wird es kräftemäßig schwierig."

Angetan war Kehrmann von der freundlichen Aufnahme in der Emsland-Arena. Die 500 Zuschauer applaudierten dem neuen Pokalsieger beim Einlaufen kräftig. Zudem nahm Andrej Kogut einen Blumenstrauß in Empfang. Es war die einzige Amtshandlung des TBV-Kapitäns, der ebenso wie Jonathan Carlsbogard geschont wurde. &bdquo;Dass wir uns das leisten konnten, spricht auch für unseren jüngeren Spieler", freute sich Kehrmann über eine &bdquo;phasenweise sehr gute Leistung".

Dani Baijens, Frederik Simak oder Fynn Hangstein durften sich über einen langen Zeitraum im Rückraum und in der Deckung beweisen und die Maxime des Trainers beherzigen. Die lautete, wie beim Final Four, &bdquo;Abwehr, Abwehr, Abwehr". Linus Geis, der durch den Einsatz von Christoph Theuerkauf in Hamburg auf der Tribüne Platznehmen musste, durfte diesmal 45 Minuten lang ran und erzielte kurz vor der Pause mit einem aufgenommenen Abpraller zum 18:10 auch seinen ersten Bundesligatreffer. Alex Reimann löste früh Bjarki Mar Elisson ab und markierte zwei Treffer. Auch Finn Zecher bewies in der zweiten Halbzeit mit fünf Paraden, dass seine Endspielleistung keine Eintagsfliege war.

Die Lemgoer, die mit dem DHB-Pokal auf dem Beifahrersitz angereist waren, erwiesen sich zunächst als höfliche Gäste, indem sie Pavel Mickal das 1:0 gewährten. Der 37-jährige Tscheche ist seit 15 Jahren im Verein und bestritt sein 500. Spiel für die HSG. Doch schon nach wenigen Minuten trennte sich die Spreu vom Weizen. Nachdem Peter Johannesson Robert Weber einen Strafwurf abkaufte, drehte Lemgo vom 5:4 (11.) zum 11:4 (17.) mächtig auf. Darunter war ein lupenreiner Hattrick von Bobby Schagen, der gegen seinen Ex-Klub einen von Andreas Cederholm brillant aufgelegten Kempa veredelte.

Obwohl es für Nordhorn um die letzte Chance im Kampf um den Klassenerhalt ging, kam von der Kubes-Sieben auch nach dem Wechsel herzlich wenig. Der TBV behielt alles unter Kontrolle. &bdquo;Am Montag bekommen die Jungs trainingsfrei, damit sie sich ausschlafen können. Und dann freuen wir uns alle am Donnerstag auf das erste Spiel in Lemgo vor Zuschauern, die uns sicher begeistert empfangen werden", frohlockte Kehrmann.

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