Lemgo. Normalerweise können einem Bundesligaspiel des TBV Lemgo Lippe in der Phoenix-Contact-Arena bis zu 4790 Zuschauer beiwohnen. Doch selbst alle 19 Heimspiele zusammenaddiert, blieb diese Marke in der jüngst abgelaufenen Saison 2020/21 unerreicht. Höchstens 1000 Zuschauer durften ein Spiel der lippischen Bundesliga-Handballer live vor Ort erleben. 14 Heimspiele mussten hinter verschlossenen Türen stattfinden. Ein schwerer Schlag für den Klub und seine Anhängerschaft.
Und doch schaffte es der TBV, vor meist gespenstischer Kulisse die beste Bundesliga-Saison seit seinem Beinahe-Ruin vor gut zehn Jahren abzulegen. Fehlender Unterstützung, personellen Rückschlägen und Corona-Quarantäne zum Trotz. Über allem thront der sensationelle Pokalgewinn, über dessen filmreife Dramaturgie man sicher noch lange sprechen wird. Es war der erste Titel seit mehr als einem Jahrzehnt, durch den der Verein nach langer Zeit wieder im europäischen Wettbewerb vertreten ist. Kurzum: Der TBV Lemgo Lippe erlebte so etwas wie die Renaissance längst vergessen geglaubter Zeiten.
Gemeinsam mit TBV-Geschäftsführer Ulrich Kaltenborn, Cheftrainer Florian Kehrmann sowie den Spielern Christoph Theuerkauf und Lukas Zerbe lassen wir diese außergewöhnliche Spielzeit Revue passieren.