TBV-Handballer Tim Suton und der Vergleich mit Bayern-Profi Leon Goretzka

Lemgo. Donnerstag. Einen Tag nach der Rückkehr aus Moskau haben sich die TBV-Handballer einige trainingsfreie Stunden verdient. Doch Tim Suton legt die Füße nicht hoch. Morgens bringt er sich im &bdquo;BuenaVista"-Fitnessstudio in Form. Abends schuftet er im Kraftraum der Phoenix-Contact-Arena. Freiwillig. &bdquo;Weils Spaß macht", sagt der 25-jährige Allrounder, der seine Power auch am Samstag, um 18.30 Uhr, beim HSV Hamburg voll entfalten will. Vor der Fahrt an die Elbe äußert sich Tim Suton zu:

Fünf von Fünf

In Moskau traf er zu 100 Prozent. Eine überragende Quote, die nach der neunmonatigen Verletzungspause auch seinem aktuellen Fitnesslevel entspricht. Suton: &bdquo;So etwas ist konkret schwer zu beziffern. Aber vom Empfinden her sehe ich mich schon bei 100 Prozent. Ja."

Die Rückkehr aufs Spielfeld

Hamburg wird sein zehntes Spiel nach dem Comeback sein. &bdquo;Konkret vorgenommen hatte ich mir nichts. Mir war klar, dass es mal besser, mal auch schlechter läuft. Zudem war mir bewusst, dass man manchmal halt auch in ein richtiges Loch fallen kann. Doch ich denke, dass ich diese Phase jetzt überstanden habe."

Goretzka von Lemgo

Schon nach seinem ersten Kreuzbandriss kam Tim Suton körperlich viel definierter zurück. Seine Mannschaftskameraden bewundern ihn für seine Fitness. Aber über den Goretzka-Vergleich muss Suton lachen. &bdquo;Leon Goretzka wiegt bestimmt 20 Kilo weniger als ich, der ist nur ein Drittel von mir. Ich sehe aber nicht aus wie ein Berg aus Muskeln", lässt er keine Parallelen zum top trainierten Fußball-Nationalspieler des FC Bayern gelten.

Die Lust auf Muckis

&bdquo;Ich habe in den neun Monaten nach meinem ersten Kreuzbandriss einfach die Pause genutzt und das Fett über den Muskeln abtrainiert. Ansonsten ist es schwierig, im laufenden Spielbetrieb seinen Körper etwas umzubauen. Wenn man dann plötzlich wieder neun Monate vor sich hat, muss man sie erneut nutzen. Und das Training an den Geräten macht mir einfach auch viel Spaß."

Reha Lemgo statt Reha auf Schalke

Nach seinem ersten Kreuzbandriss 2019 absolvierte Suton einen Teil der Wiederaufbauphase in der Reha-Abteilung des FC Schalke 04. Diesmal zog er die neuerliche Reha konsequent in Lemgo durch. &bdquo;Zum einen bin ich sehr zufrieden mit den Möglichkeiten in der Reha Lemgo. Zum anderen spielte auch Corona eine Rolle."

Anschnuppern in Dormagen

Das erste Mal aus der Versenkung tauchte Tim Suton beim DHB-Pokalspiel in Dormagen wieder auf. &bdquo;Das war pure Freude. Allein 60 Minuten auf der Bank zu sitzen, hat Spaß gemacht. Der erste Einsatz in Erlangen war ein geiles Gefühl. Höhepunkt war dann die Rückkehr nach zuhause, vor den eigenen Zuschauern, die mich sehr herzlich Willkommen geheißen haben."

Veränderungen im TBV-Spiel während seiner Abwesenheit

&bdquo;Es geht halt immer weiter. Das Spiel verändert sich leicht. Doch ich war ja immer dabei. Zwei, drei Spieler sind inzwischen weg. Dafür haben wir mit Lukas Hutecek einen super Typen hinzubekommen. Er ist eine riesen Alternative", sagt Suton.

Auswärtsstärke

Für Tim Suton sind die jüngsten sechs Siege in Moskau, Lübbecke, Mannheim, Nantes, Minden und Erlangen kein Zufall. &bdquo;Wir sind generell gut in Form. Darum hoffe ich auch, dass wir in Hamburg was holen. Der HSV spielt ähnlich wie wir. Sie sind eingespielt, was neben ihrem starken Torhütergespann ihr größtes Plus ist."

Platz sechs

&bdquo;Die Tabelle ist mit Vorsicht zu genießen. Aber es war ein toller Start, auf den es aufzubauen gilt. Unser Weg ist noch lang. Doch 12:8 Punkte sind eine super Ausbeute. Die haben wir erstmal."

Alfred Gislason und die Nationalmannschaft

&bdquo;Ich habe viel gelesen, dass wir in Deutschland angeblich keinen klassischen Spielmacher mehr haben. Das bin auch ich nicht – und wollte es auch nicht sein. Ich bin kein Zarabec. Aber ich kann eine Spielweise einbringen, die einer Mannschaft helfen kann. Erstmal bin ich zufrieden, wenn ich körperlich ,nur die Vereinsbelastung habe. Bis zur EM gibt es nur noch eine Maßnahme. Vielleicht kann man danach im nächsten Jahr mal wieder über die Nationalmannschaft nachdenken."

Gedeon Guardiola fällt mit Bänderverletzung im Sprunggelenk aus

Siebenter gegen Sechster, lautet die Tabellenkonstellation in Alsterdorf, wo der TBV ohne seinen Abwehr-Leuchtturm Gedeon Guardiola auskommen muss. &bdquo;Bänderverletzung im Sprunggelenk mit wochenlangem Ausfall", lautet die Kernaussage aus der medizinischen Abteilung. Immerhin ist keine Operation notwendig. Schon in Moskau agierte Trainer Florian Kehrmann mit drei unterschiedlichen Riegeln. In Variante eins mit Kogut, Simak und Hutecek war &bdquo;Gede" noch mit dabei. Danach bildeten sich Varianten mit Suton, Carlsbogård, Isaias Guardiola und Kogut oder Cederholm, Carlsbog å rd, Simak und Hutecek. &bdquo;Dass der HSV so gut in die Saison gefunden hat, kommt für mich nicht überraschend. Mit Jogi Bitter und Casper Mortensen haben sie herausragende Qualität hinzugewonnen", sagt Kehrmann, der sich auf das Wiedersehen mit seinem alten Spezi Torsten Jansen freut. Mit dem HSV-Coach hat er sich schon in Jugendzeiten schöne Duelle geliefert. Beide wurden unter Bob Hanning mit der A-Jugend von TuSEM Essen Deutscher Meister, spielten zusammen in Solingen und wurden 2007 Weltmeister.

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