Ein 2,05-Meter-Riese für den TBV

Lemgo . Am Donnerstag einen Brocken vor der Brust. Ab Sommer dann einen echten Riesen im Team. Vor dem letzten Heimspiel des Jahres gegen den Bergischen HC (Anwurf Donnerstag,19.05 Uhr) gewährt Handball-Bundesligist TBV Lemgo Lippe mit der Verpflichtung von Jan Brosch vom ASV Hamm-Westfalen einen Blick in die Zukunft.

Der 30-jährige Kreisläufer, der sich am Dienstagabend im Pokal-Achtelfinale des ASV Hamm-Westfalen mit zwei Treffern beim 26:31 (14:13) gegen Bundesligaspitzenreiter SC Magdeburg wacker schlug, soll die Lücke füllen, die durch die vorzeitige Trennung von Marcel Timm entstanden ist. Aktuell teilen sich diesen Job Frederik Simak und Michel Reitemann mit unterschiedlichen Ausrichtungen. Eine Spezialisierung strebt Trainer Florian Kehrmann bei Simak trotz seiner blitzsauberen vier Kreistreffer in Stuttgart aber nicht an. &bdquo;Freddy ist unsere Allzweckwaffe. Wichtig ist, dass er in der Abwehr funktioniert. So kann auch ,Gede vorne mehr spielen. Das Grundhandwerkszeug als Kreisläufer macht er aber gut“, sagt der TBV-Coach, der sich sehr auf das vorerst letzte Heimspiel vor Zuschauern freut. &bdquo;Das habe ich meinen Spielern auch in der Vorbesprechung auf den BHC gesagt: Sie sollen das Spiel vor Publikum genießen, und ganz speziell vor einem Publikum, das sie zuletzt begeistert haben.“

Der BHC steht unter Druck

Nicht vergessen hat Kehrmann, dass sich der in Solingen und Wuppertal beheimatete Gegner aus dem Bergischen Land mit dem TBV in den vergangenen Jahren häufig regelrechte Schlachten geliefert hat. &bdquo;Der aktuelle Tabellenstand spielt keine Rolle. Wir wissen, dass der BHC unter Druck steht. Wir wissen aber auch, dass sie eine sehr gute Abwehr stellen und nicht im Vorbeigehen zu schlagen sind.“ Das bekam am vergangenen Sonntag auch der SC Magdeburg zu spüren, der sich beim 27:24-Sieg im Düsseldorfer PSD-Dome bis in die Schlussphase hinein nicht sicher sein konnte. In seiner zehnten Saison bei seinem Heimatklub hat der im Sommer zu den Rhein-Neckar Löwen wechselnde Trainer Sebastian Hinze mit vielen personellen Widrigkeiten zu kämpfen. Mit Fabian Gutbrod quält sich ein wichtiger Shooter mit Schulterproblemen herum. Linus Arnesson knickte beim 24:29 gegen die SG Flensburg-Handewitt um und ist schon vor Weihnachten in seine schwedische Heimat zurückgekehrt. Dafür meldete sich Lukas Stutzke dominant und mit sieben Toren gegen den SCM zurück. Florian Kehrmann erwartet am Donnerstag &bdquo;ein ganz anderes Spiel“ als beim 40:37 in Stuttgart, wo der TBV im Angriff eine nahezu perfekte Leistung bot. &bdquo;Wir wissen um unsere Stärken und werden mit breiter Brust auflaufen. Wir wollen dem BHC mit einem guten Angriff unser Spiel aufzwingen“, lautet Kehrmanns Vorstellung vom ersten der zwei Weihnachtsspiele. Für Geschäftsführer Jörg Zereike hängt vom Ergebnis gegen den BHC ab, ob zwischen den Jahren von &bdquo;einer überragenden oder ,nur von einer guten Vorrunde“ gesprochen wird. Die erlaubte halbe Hallenkapazität wird voll ausgeschöpft. Alle 2400 Tickets sind bereits verkauft.

"Ein guter Typ"

Vor zehn Jahren spielte der aus Unna stammende Jan Brosch noch für die SG Massen in der Bezirksliga. Über Oberligist TuRa Bergkamen wechselte er 2013/2014 als Perspektivkraft nach Hamm, wo er in 279 Spielen 578 Tore erzielte. Selbst bezeichnet sich Brosch als &bdquo;Spätstarter“, obwohl er mit einer Größe von 2,05 Metern und einem Gewicht von 128 Kilo nicht zu übersehen ist. &bdquo;Wir haben ,Broschi schon länger beobachtet, doch von den Vertragszeiten und Konstellationen hat es nie gepasst, freut sich Florian Kehrmann nun, für vorerst zwei Jahre mit dem abwehrstarken Kreisläufer arbeiten zu können. Dass Jan Brosch im Innenblock deckt, sei angesichts des Carlsbogård-Abgangs sehr wichtig. &bdquo;Außerdem ist er ein unangenehm zu spielender Kreisläufer und darüber hinaus auch ein guter Typ“, hält der TBV-Coach eine Menge von Brosch. Dass der Spätstarter bereits 30 Jahre alt ist, schreckt Florian Kehrmann nicht: &bdquo;Die meisten Kreisläufer leben ja von ihrer Erfahrung.“

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