TBV Lemgo Lippe hat beim 39:35 über GOG Gudme viel Spaß

Lemgo . Laut dem World Happiness Report sind die Dänen die glücklichsten Menschen der Welt. Doch Dienstagabend wurden sie von den Lippern übertrumpft. Nach dem begeisternden 39:35 (19:17)-Erfolg über GOG Gudme war nicht nur Trainer Florian Kehrmann happy.

Auch Tim Suton hatte ein breites Grinsen im Gesicht, als er die famose Leistung einordnen sollte. Nein, Spaßhandball sei das nicht gewesen. &bdquo;Dafür war zuviel Kampf dabei. Aber es hat Spaß gemacht“, sagte der von Spiel zu Spiel besser werdende Lemgoer Playmaker. Die Art und Weise, wie der TBV Lemgo Lippe den souveränen Tabellenführer der dänischen Liga (GOG hat fünf Punkte Vorsprung auf Aalborg) im fünften Spiel in zehn Tagen von der ersten bis zur letzten Minute dominierte, verdient großen Respekt – und hätte definitiv eine würdevollere Kulisse als die lediglich 1338 Zuschauer verdient gehabt. &bdquo;Das muss besser werden. Ich hoffe und wünsche, dass wir bald wieder an den 3000 kratzen. Wenn diese Zuschauerzahlen ein Dauerzustand bleiben, müssen wir es nicht mehr machen“, orakelte Geschäftsführer Jörg Zereike. Doch auch das TBV-Team musste wieder einmal kurzfristige Ausfälle hinnehmen. Morgens hatten sich kurzfristig Andreas Cederholm und Kian Schwarzer krank gemeldet. Aus dem Drittligateam stellten sich Hark Hansen und Leve Carstensen zur Verfügung, kamen aber nicht zum Einsatz. Ausdrücklich hob Trainer Florian Kehrmann die Leistungen von Niko Blaauw (2) und Michel Reitemann (3) heraus: &bdquo;Beide haben sehr gut performt und einen tollen Job gemacht.“

Besonders im Fokus stand der 2,03-Meter-Mann Emil Buhl Laerke, der sich bereits im Januar für einen Wechsel ins Lipperland entschieden hatte. Eine Bewerbung war also nicht mehr nötig. Doch neun blitzsaubere Tore – davon acht in der ersten Hälfte – waren eine eindrucksvolle Arbeitsprobe. Auch Tim Suton stellte seinem künftigen Kollegen ein gutes Zeugnis aus: &bdquo;Im Tempospiel ist er ne Waffe. Einfach stark, wie er auf zehn Metern hochgeht. Das, was wir im Sommer verlieren, ist sicher schwer zu kompensieren. Doch auf Emil Laerke dürfen wir uns freuen.“

Der 22-jährige Rechtshänder spielte über 60 Minuten in der Abwehr, die gestern jedoch wackelig wie falsch zusammengesteckte Legosteine wirkte. Lemgos sechsfacher Torschütze Tim Suton kennt so etwas schon: &bdquo;Bei Dienstagspielen ist immer wenig Abwehr und mehr Angriff.“ Als der dynamische Suton die einzige Lemgoer Zeitstrafe absaß und Emil Buhl Laerke einen in der Abwehr gemopsten Ball aus großer Distanz zum 5:7 ins leere Lemgoer Gehäuse schleuderte (10.), war nicht abzusehen, dass das bereits die beste Phase der Dänen war. Schließlich ging es für die im Waldhotel Bärenstein in Holzhausen-Externsteine untergebrachten Gäste im Fernduell mit Benfica Lissabon noch um Platz eins in der Gruppe, während Lemgo befreit aufspielen konnte. Weil die EHF das ausgefallene Spiel von Chekhovskie Medvedi mit 2:0 Punkten und 10:0 Toren für HBC Nantes gewertet hatte, stand bereits vor dem Anpfiff fest, dass sich der TBV nicht mehr auf Platz drei verbessern konnte. Wenngleich Trainer Florian Kehrmann fleißig rotierte, knüpfte Lemgo nahtlos an den starken Pokalauftritt gegen die MT Melsungen an. Auch Jonathan Carlsbog å rd stand beim 37:32 (55.) kerzengerade in der Luft und freute sich ebenso wie Gedeon Guardiola über fünf Treffer. Erfolgreichster Vollstrecker beim TBV war wieder einmal Bjarki Mar Elisson, der erneut zweistellig (10/3) traf. Ein Lob verdiente sich auch Finn Zecher, der auf zehn Paraden kam. Unmittelbar vor der Pause meisterte er zudem einen Siebenmeter von Jerry Tollbring.

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