TBV freut sich auf die Rückkehr des „ewigen Lütti“

Lemgo . Er wurde 2011 in die Jahrhundert-Sieben des TBV Lemgo Lippe gewählt und ist mit 705 Spielen der Rekordspieler der Handball-Bundesliga. Die meisten davon – exakt 270 – bestritt Carsten Lichtlein zwischen 2005 und 2013 in der Phoenix-Contact-Arena, wo er am Sonntag um 14 Uhr mit GWD Minden aufkreuzt.

Ob es der letzte Torwartauftritt des &bdquo;ewigen Lüttis“ in Lemgo wird, kann der 41-jährige Sympathieträger nicht endgültig beantworten. Er habe ab Sommer einen Vertrag als Torwarttrainer und Stand-by-Keeper unterschrieben. Doch sein neuer Klub sei noch geheim.

Zunächst will Lichtlein, dessen Familie weiterhin in Walldürn im Odenwald lebt, noch mit GWD das rettende Ufer erreichen. &bdquo;Dafür müssen sie Spiele wie gegen den HSV oder uns gewinnen“, sagt TBV-Trainer Florian Kehrmann, der die Mindener Qualitäten, aber auch ihren Wankelmut, bereits im Hinspiel kennenlernte. Im Oktober führte GWD zwischenzeitlich bereits mit acht Toren, vergeigte das Derby aber noch mit 29:32. Kehrmanns Schachzug war seinerzeit die Sieben-gegen-sechs-Überzahl sowie Huteceks Hebel über Halbrechts.

&bdquo;Die Situation ist jetzt eine ganz andere. GWD hat sich gefangen und besitzt personell inzwischen viele unterschiedliche Alternativen“, hat der TBV-Coach analysiert. Der Schlüssel zum Erfolg seien gute Lösungen im Angriff. Kehrmann: &bdquo;Wir dürfen uns nicht von der aggressiven und wilden Abwehr aus dem Konzept bringen lassen und müssen natürlich selber eine gute Deckung stellen.“ Zwischen den beiden European-League-Spielen gegen Wisla Plock sei das Derby vor heimischer Kulisse eine willkommene Ablenkung. &bdquo;Wir freuen uns wieder auf eine tolle Stimmung in der Halle. Gegen Plock hat uns das Publikum überragend geholfen. Da konnten wir absolut nicht meckern“, sagt Kehrmann, der sich mit seinen Männern bereits am Montagmorgen um 6 Uhr Richtung Polen aufmacht.

Das schmerzhafte 28:31 gegen Plock hat sich auch Carsten Lichtlein genau angeschaut. &bdquo;Für Lemgo tats mir leid“, meinte &bdquo;Lütti“ mit Blick auf die beiden norwegischen Unparteiischen. Ein Auge richtet er immer auch auf seine Torhüterkollegen. GWD-Keeper Malte Semisch hat sehr von den Ratschlägen seines Partners profitiert. &bdquo;Ich rede sehr viel mit ihm. Dabei geht es weniger um die Technik, sondern mehr um das Psychologische“, sagt Lichtlein und nennt als Beispiel &bdquo;die Ruhe, um stehenzubleiben und sich nicht zu früh zu bewegen“. Auch von Finn Zecher hält er eine Menge. &bdquo;Ohnehin haben wir in Deutschland eine Menge talentierter Torhüter. Doch viele werden einfach nicht genügend gefordert. Die Trainer können das in den vielen englischen Wochen nicht verlässlich leisten. Spezielle Torwarttrainer helfen, um das gewisse Etwas herauszukitzeln.“

Ansonsten findet Lichtlein die Entwicklung beim TBV absolut bemerkenswert. &bdquo;Ich erinnere mich noch gut an den Abstiegskrimi, als ich noch in Gummersbach im Tor stand. Seitdem haben es Flo und Jörg geschafft, den TBV sukzessive auf ein höheres Niveau zu heben. Total gefreut habe ich mich über Lemgos Pokalsieg, der sensationell, aber auch total verdient war.“ Kehrmann und Zereike haben &bdquo;Lütti“ auch für den TBV verpflichtet. &bdquo;Beim Legendenspiel Ende August wäre ich gerne mit dabei. Aber mal schauen, ob ich dafür von meinem neuen Klub die Freigabe erhalte.“

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