Darum muss sich der TBV Lemgo Lippe keine Vorwürfe machen

Lemgo . Es war das 143. Europapokalspiel des TBV Lemgo Lippe seit 1995. Und vorerst werden keine weiteren internationalen Auftritte hinzukommen. Das beachtliche 33:31 (18:15) über Frisch Auf Göppingen war zu wenig, um am Donnerstagmittag bei der Auslosung der Gruppenphase der European League in Wien noch im Lostopf zu liegen.

Während Samuel Zehnder und Niko Blaauw noch lange nach dem Abpfiff wie festgefroren auf der Bank verharrten und gedankenverloren ins Leere blickten, hatte sich Lukas Zerbe bereits unter Kontrolle. &bdquo;Wir können uns nichts vorwerfen. Wir haben 60 Minuten Vollgas gegeben und die Unterstützung war bombastisch“, bedauerte der TBV-Spielführer mit heiserer Stimme, &bdquo;dass wir den Abschluss leider nicht schöner gestalten konnten“.

Positive Entwicklungsschritte Für Florian Kehrmann gab es viele Gründe, weshalb Lemgo ausgeschieden ist. &bdquo;Ich bin noch nachdenklich, woran es wirklich gelegen hat“, sinnierte der TBV-Coach auf der Pressekonferenz über ein Stürmerfoul in der Endphase auf Außen, über einen freien Wurf oder einen zurückgegebenen Freiwurf, obwohl der Ball schon gehalten war. &bdquo;So etwas entscheidet, wenn es eng ist.“ Obwohl dem TBV über 120 Minuten zwei Tore fehlten, nahm Kehrmann positive Entwicklungsschritte wahr: &bdquo;Nicht nur das Sieben-gegen-sechs, auch die Abwehr war sehr gut und dadurch auch das Tempospiel.“

Druck von der Führung hat das TBV-Team nicht zu erwarten. &bdquo;Wir hatten alle Möglichkeiten. Doch insgesamt ist die Mannschaft auf einem vernünftigen Weg“, kommentierte Beiratsvorsitzender Herbert Vogel den Auftritt. Auch Geschäftsführer Jörg Zereike war angetan: &bdquo;Die Jungs haben ein tolles Spiel abgeliefert. Sie haben das maximal Erwartbare abgeliefert und es geschafft, in eine Situation zu kommen, in der eine reelle Chance aufs Weiterkommen bestand. Am Ende sind es kleine Momente, in denen auch etwas das Matchglück fehlte. Doch sie müssen sich nichts vorwerfen.“

Liga ist das Tagesgeschäft Zereike findet das Verpassen der Gruppenphase &bdquo;schade, denn besonders die Spieler haben sich sehr darauf gefreut“. Andererseits weiß der TBV-Geschäftsführer aus dem Vorjahr nur zu genau, welche zusätzliche Belastungen die Winterreisen mit sich bringen. &bdquo;Durch unglückliche Terminkonstellationen hat uns das in der vergangenen Saison zwischen vier bis sechs Punkte gekostet. Und auch in der vergangenen Woche haben wir es in Stuttgart beim dritten Spiel in fünf Tagen schon gespürt. Klar, wären wir sehr gerne weiter international dabei, weil das auch dem Image des Vereins gut tut. Doch für die Bundesliga ist das jetzt sicher kein Nachteil – für uns ist die Liga das Tagesgeschäft. Alles andere kann nur Zubrot sein.“

Skeptisch verfolgt Jörg Zereike die Pläne der EHF, die vor zwei Wochen eine Aufstockung der European League ab der Saison 2023/2024 von 24 auf 32 Vereine beschlossen hat. 16 Teams werden dabei einen festen Platz in der Gruppenphase erhalten. Die restlichen 16 müssen sich in einer Relegationsrunde (statt bislang zwei) mit Hin- und Rückspiel qualifizieren.

Für Frisch Auf hatte das Weiterkommen allein schon wegen seines Hauptsponsors Teamviewer eine besondere Bedeutung. Für das in Göppingen ansässige IT-Unternehmen waren die Handballer 2020 das Sprungbrett ins Sport-Sponsoring. Um die globale Markenbekanntheit und das Wachstum in den USA und Asien zu stärken, stieg Teamviewer auch beim englischen Fußball-Rekordmeister Manchester United und dem Formel-1-Team von Mercedes ein. Für das Sponsorship bei Frisch Auf von rund einer Million Euro pro Saison reiche aber lokale Verbundenheit allein nicht aus. Die Teilnahme an der European League sollte es schon sein.

Start für den LZ-Familienblock Obwohl zum deutsch-deutschen Europapokalduell nur 2231 Zuschauer kamen, war die Stimmung auf der Tribüne bestens. Der TBV hatte alle Jugendteams von Handball Lemgo eingeladen. Zudem nutzten auch die neuen Studenten der TH OWL ihren Ticket-Gutschein aus dem Willkommenspaket.

Am kommenden Sonntag um 16.05 Uhr beim Heimspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt startet mit dem LZ-Familienblock nun eine neue Aktion. Für diese und weitere ausgesuchte Heim-Partien zu familienfreundlichen Anwurfzeiten (wie am 30. Oktober gegen den HSV Hamburg) sind Tickets zum Sonderpreis erhältlich: Zwei Erwachsene und ein Kind bis 17 Jahren zahlen insgesamt nur 40 Euro. Jedes weitere Kind zahlt 5 Euro. Zudem spendiert die LZ pro ermäßigter Kinderkarte einen Gutschein, der direkt für ein Softgetränk ( 0,33l ) oder eine mittlere Portion Popcorn eingetauscht werden kann. Buchbar ist der LZ-Familienblock ausschließlich über die TBV-Geschäftsstelle .

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