Antrag abgelehnt: HSG muss mit Mini-Kader gegen Borussia Dortmund antreten

Blomberg. &bdquo;Wir wollen den Schwung mitnehmen.“ Das sagte Laura Rüffieux (26), Spielführerin des Handball-Bundesligisten HSG Blomberg-Lippe, am Montag im LZ-Gespräch. Obwohl das Team stark ersatzgeschwächt in das Heimspiel gegen die HSG Bad Wildungen Vipers gegangen war, setzten sich die Schützlinge von Trainer Steffen Birkner nach einem spektakulären Match mit 31:29 durch. Der Blomberger Trainer setzte dabei – aus Mangel an echten Alternativen – auf nur sieben Feldspielerinnen plus die Torhüterinnen Ludwig und Veith. Heute Abend, ab 19 Uhr, tritt Liga-Konkurrent Borussia Dortmund zum DHB-Pokal-Achtelfinale an der Ulmenallee an.

Am Dienstagvormittag hatte die HSG die HBF (Handball Bundesliga Frauen) kontaktiert und um Spielverlegung gebeten. Denn: Neben Marie Michalczik, Lisa Rajes, Ann Kynast, Stefanie Kaiser und Nieke Kühne, die schon am Sonntag gefehlt hatten, sind auch Torhüterin Zoe Ludwig (Gehirnerschütterung), Nele Franz (Knie) und Emelyn van Wingerden nicht einsatzfähig. Steffen Birkner: &bdquo;15 Spielerinnen haben wir im Kader, 8 fallen aus.“

Damit auch das Pokalspiel? Nein! Marie Küppers von der Spielleitenden Stelle: &bdquo;Die Voraussetzungen für eine Absetzung waren nicht erfüllt. Der BVB und die HSG konnten sich offenbar nicht einvernehmlich einigen, so dass die Partie wie geplant stattfindet.“

&bdquo;Es lief alles für uns“ Am Sonntag hatte sich das Blomberger Team von Beginn an, trotz vieler Ausfälle, toll verkauft, baute den Vorsprung in der Schlussphase des ersten Abschnitts sogar auf 19:10 aus. &bdquo;Es lief alles für uns“, analysierte Rüffieux: &bdquo;Und wir wussten, dass Bad Wildungen nochmal mit Wucht kommen würde.“ Trotzdem gelang es nicht, den hohen Vorsprung zu halten, nach 43 Minuten waren es nur noch drei Treffer Differenz, beim 25:24 (49.) für die HSG nahm Vipers-Trainerin Tessa Bremmer eine Auszeit.

Zwar hatten Beobachter den Eindruck, dass diese Unterbrechung eher Blomberg helfen würde, doch dann führten die Gäste mehrfach mit einem Treffer. Goldrichtig war dann das Time-Out von Steffen Birkner beim 28:29 (57.). &bdquo;Wir erhielten eine kurze Pause, die tat auch Laetitia Quist gut, die dann für die Entscheidung sorgte“, meinte Rüffieux: &bdquo;In den ersten 20 Minuten des zweiten Abschnitts waren wir gar nicht mehr in die Abwehr gekommen.“ Sind die Beine nun schwerer als sonst? &bdquo;Das nicht“, antwortete Rüffieux, &bdquo;aber vom Kopf her war es sehr intensiv. Am Ende muss man festhalten: Wir hatten auch das nötige Spielglück, um verdient zu gewinnen. Der Glaube war immer da.“

"Ein Mini-Kader kann auch ein Vorteil für junge Spielerinnen sein.“ Laura Rüffieux kennt laut eigener Aussage &bdquo;nur Vollgas. Da meine Vertreterin Stefanie Kaiser öfter ausfiel – Nasenbeinbruch, Corona – spiele ich ja häufiger durch. Und den jüngeren Spielerinnen wie Laetitia Quist oder Leni Ruwe haben wir immer wieder Mut zugesprochen: ,Euch holt hier keiner heute vom Feld, wenn ihr euch mal ein paar Fehler erlaubt. Sie haben sich nicht entmutigen lassen, hatten einen freien Kopf. Ein Mini-Kader kann auch ein Vorteil für junge Spielerinnen sein.“

Nun wartet mit Borussia Dortmund der Liga-Dritte (10:2 Punkte). Unter der Regie von Trainer Henk Groener, Nachfolger von André Fuhr, schlug der BVB am Wochenende TuS Metzingen mit 31:29 (16:16). In der Hammer Westpress-Arena holten die Schwarz-Gelben in der Endphase einen Drei-Tore-Rückstand auf. Rüffieux: &bdquo;Wir sind der Außenseiter, aber der Pokal hat seine eigenen Gesetze.“

&bdquo;Wir brauchen wieder eine hohe Effektivität“ Mit welcher Mannschaft die HSG aufläuft, wollte Birkner am Dienstagabend mit Ruben Vosshans, Trainer der zweiten Mannschaft, besprechen: "Auch da gibt es krankheitsbedingte Ausfälle." Mit Melanie Veith hat Birkner nur noch eine etatmäßige Torhüterin, mit Quist, Ruwe und Frey noch drei Rückraumspielerinnen und keine Stammkraft für den rechten Flügel. Am Kreis wird wohl Laura Rüffieux wieder 60 Minuten ackern (müssen), auf Linksaußen Neu-Nationalspielerin Alexia Hauf auflaufen. &bdquo;Wir brauchen wieder eine hohe Effektivität“, weiß Birkner. Und die Zuschauer im Rücken, sie waren am Sonntag ein ganz wichtiger Faktor.

Weitere Spiele Neben der Partie der HSG gegen Dortmund finden heute Abend drei weitere DHB-Pokal-Achtelfinalspiele statt, und zwar: Bayer Leverkusen – SG BBM Bietigheim, Buxtehuder SV – HSG Bad Wildungen Vipers, TuS Metzingen – Thüringer HC. Am Freitag empfängt ESV 1927 Regensburg die HSG Bensheim/Auerbach, am Samstag spielen Frankfurter HC – TuS Lintfort und BSV Sachsen Zwickau – HL Buchholz 08-Rosengarten. Erst am Mittwoch, 7. Dezember, spielt VfL Oldenburg gegen Sport-Union Neckarsulm.

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