Raus mit Applaus: Die HSG verkauft sich stark dezimiert richtig teuer

Blomberg. Es hat nicht gereicht: Frauenhandball-Bundesligist HSG Blomberg-Lippe ist im Achtelfinale des DHB-Pokals an Borussia Dortmund gescheitert. Die Schwarz-Gelben setzten sich am gestrigen Abend in der Sporthalle an der Ulmenallee, die nur 241 Zuschauer besuchten, mit 32:26 (18:14) durch. Der dezimierte HSG-Kader verkaufte sich dabei teuer.

Die Vorgeschichte: Gerne hätte die HSG das Pokalspiel verlegt. Denn: Am Dienstagmorgen meldete sie acht Ausfälle. Doch die Spielleitende Stelle lehnte einen Antrag ab (wir berichteten). Möglich wäre eine Verlegung gewesen, wenn Dortmund zugestimmt und sich beide Klubs auf einen neuen Termin verständigt hätten. Aber der BVB wollte das nicht. Bei ihrem Antrag auf Spielverlegung bezog sich die HSG auf den Paragrafen 31a der Durchführungsbestimmungen. Dort heißt es, dass eine Zustimmung erfolge, wenn &bdquo;mindestens die Hälfte aller vertraglich gebundenen Spielerinnen des Vereins betroffen sind". Dies war gegeben. Aber: &bdquo;Sporttypische Sachverhalte (verletzte und gesperrte Spielerinnen usw. gelten als spielfähig im Sinne dieser Vorschrift)" dürfen keine Rolle spielen. Diese trafen auf Zoe Ludwig (Gehirnerschütterung in der Halbzeitpause am Sonntag), Nele Franz (Knie) und Marie Michalczik (Finger) zu. Die Ergänzung, dass &bdquo;für mindestens die Hälfte der vertraglich gebundenen Spielerinnen keine medizinische Freigabe durch den Mannschaftsarzt vorliegt", gilt wohl nur im Zusammenhang mit Corona. &bdquo;Alles etwas schwammig formuliert", findet HSG-Mannschaftsverantwortlicher Oliver Lippert.

Der Blomberger Kader: Die zuletzt krank geschriebenen Lisa Rajes und Ann Kynast, die zehn Tage nicht trainiert hatten, sowie Emelyn van Wingerden (hatte sich schon am Sonntag angeschlagen durchgebissen) meldeten sich zurück. Auch die verschnupften Alexia Hauf, Laura Rüffieux und Melanie Veith standen im 14-köpfigen Aufgebot. Rajes und Kynast kamen aber nicht zum Einsatz. Zweite Torhüterin war Aurora Kryeziu, die sich das Ludwig-Trikot überstreifte.

Der Spielverlauf: Die Zuschauer sahen zunächst ein Spiel auf Augenhöhe, in dem sich die Blombergerinnen beim 9:6 erstmals einen Drei-Tore-Vorsprung erspielten. Den hielten sie bis zum 10:7 (15.). Zeitstrafen gegen Hauf und Rüffieux nutzte der BVB, Leni Ruwe und Nina Strohmeier erlaubten sich einige Fehlwürfe. Aber auch auf das 14:18 zur Pause wusste die HSG eine Antwort. Angeführt von Laetitia Quist (8 Tore) und der überragenden Melanie Veith im Tor stand es nach 50 Minuten 25:25. Die zweite Zeitstrafe gegen Rüffieux beim 25:27 bedeutete die Entscheidung. Blomberg probierte es zwar noch mit einer offenen Deckung, schied aber trotz toller Vorstellung aus. Es gab Applaus von den Rängen.

Statistik HSG Blomberg-Lippe: Kryeziu, Veith; Rüffieux (3), Kynast (n.e.), Quist (8), Ruwe (3), Frey (3), Strohmeier, Rajes (n.e.), Hertha, Thiele, van Wingerden (1), Hauf (3), Ziercke (5/2).

Dortmund: Hauptwerferin war Alina Grijseels (11/6).

Nächstes Spiel: Für die HSG geht es am Sonntag, 11. Dezember, in der Handball-Bundesliga weiter. Ab 16 Uhr tritt das Birkner-Team gegen die Neckarsulmer Sport-Union an.

Raus mit Applaus: Die HSG verkauft sich stark dezimiert richtig teuer

Finale - die HSG steht nun vor einem historischen Triumph

Purer Wille: Blomberg ringt im emotionalen NRW-Duell auch den BVB nieder

Kuriose Szenen in Göppingen: HSG und Frisch Auf feiern nach dem letzten Hauptrundenspiel

Ein echtes Topspiel! Blomberg hat den Meister am Rand einer Niederlage

Unfassbares Pech und wilde Schlussphase: Blomberg träumt vom Viertelfinale

Fehlstart am Jahresende: Blombergs Gegner lässt die Muskeln spielen

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €