Darum spielt der TBV Lemgo Lippe in der OWL-Arena nur die zweite Geige

Halle/Westfalen. Beim Konzert der Großen hat der TBV Lemgo Lippe bei der Ouvertüre zum So-Tech-Cup nur die zweite Geige gespielt. Der dänische Vizemeister Aalborg Handbold war beim 25:31 (8:15) eine Nummer zu groß und spielt im Finale am Sonntag um 16 Uhr gegen den SC Magdeburg, der HBC Nantes mit 32:30 schlug. Für die Lipper geht es um 13 Uhr im kleinen Finale gegen die Franzosen.

4.400 Zuschauer in der OWL-Arena bildeten einen würdigen Rahmen für das erstmals unter der Regie der Sportfreunde Loxten ausgerichtete Vorbereitungsturnier mit drei Champions-League-Teilnehmern. Doch auch aus dem Lipperland floss viel Know-how mit ein. Angefangen von Volker Möller und seiner Bodencrew aus Horn-Bad Meinberg über Hallensprecher Sascha Quisbrock bis hin zum Technik-Trio aus der Phoenix-Contact-Arena mit Sebastian Herrmann, Hendrik Begemann und Music-Man Michael Güttge.

Das Kaninchen vor der Schlange Aber auch die offensichtlichen Sympathien aus dem Publikum trugen nicht zur nötigen Lockerheit bei. Der TBV begann wie das Kaninchen vor der Schlange, schob den Ball ellenlang vor der dänischen Abwehr hin und her, ohne in die Tiefe zu kommen. So nahm Trainer Florian Kehrmann bereits nach 3:32 Minuten beim 0:3 seine erste Auszeit. Mit einem fulminanten Hüftwurf brach Emil Buhl Laerke eine Minute später den Bann. Allerdings sollte es der einzige Treffer des im vergangenen Jahr von GOG Gudme gekommenen Dänen gegen seine Landsleute bleiben.

Ohnehin verlief die erste Hälfte fürchterlich zäh. Der TBV tat sich enorm schwer im Angriff und kam überhaupt nicht ins Tempo. Mit sieben Paraden hielt Urh Kastelic die Lemgoer im ersten Abschnitt über Wasser. Doch auch auf der Gegenseite stand mit dem zweimaligen Welttorhüter Niklas Landin ein Meister seines Fachs. Nach acht Paraden, darunter zwei gehaltene Siebenmeter von Samuel Zehnder, übergab Landin zur zweiten Hälfte ruhigen Gewissens an den ehemaligen Gummersbacher Fabian Norsten.

Insgesamt sechs Zeitstrafen gegen Lemgo Zugleich spielten Aalborg gleich vier Zeitstrafen der Hannes-Zwillinge gegen den TBV in die Karten. So setzten sich die Dänen vom 5:6 über 6:10 (20.) scheinbar locker auf 7:14 (29.) ab.

In der zweiten Hälfte schickte Kehrmann mit Lukas Hutecek seinen zuletzt angeschlagenen Spielmacher für Thomas Houtepen ins Rennen. Sporadisch kam auch Nicolai Theilinger in der Abwehr zu ersten Einsatzzeiten. Zwischen den Pfosten knüpfte Finn Zecher an die gute Leistung von Urh Kastelic an. So pirschte sich Lemgo mehrfach auf vier Tore heran. Beim 20:24 (47.) durch Leve Carstensen keimte kurzzeitig noch einmal leise Hoffnung auf. Doch die bereits seit Donnerstag im Court-Hotel an der Arena residierenden Dänen blieben standhaft und bestraften Lemgoer Angriffsfehler mit Tempotoren zum 20:27.

Besondere Momente für Malte Runge Obwohl sie das Endspiel mit 25:31 verpassten, gingen die meisten Spieler mit einem guten Gefühl aus der Partie. Malte Runge, der in den letzten zehn Minuten Lukas Zerbe ablöste, kannte Weltstars wie Mikkel Hansen oder Niklas Landin bislang nur aus dem Fernsehen. Gerne hätte er einmal gegen Landin geworfen, doch auch die zwei Treffer gegen Norsten bereiteten ihm große Freude. Runge: "Sowohl körperlich als auch von der Erfahrung und Taktik sind das ganz andere Kaliber, als ich sie aus der 3. Liga kenne."

Auch Leos Petrovsky zeigte sich nach seinen drei Treffern nicht unzufrieden: "Wir müssen noch viel arbeiten. Aber die zweite Halbzeit haben wir mit einem Tor gewonnen. Das ist eine gute Sache." Auch der neue Kreisläufer empfand das Duell mit den dänischen Topstars als große Ehre: "Für mich sind solche Spiele so schön wie Ferien."

TBV Lemgo Lippe: Kastelic, Zecher; Hutecek (1), Theilinger, Zehnder, Brosch (1), Simak (1), Laerke (1), Carstensen (3), Suton (3), Zerbe (4/1), Versteijnen (6), Houtepen, Petrovsky (3), Runge (2).

Aalborg Handbold: Landin, Norsten; Nilsson (4), Wiesmach (3); Barthold (1), Sommer (1), Hald (4), Hoxer (3), Thurin (2), Larsen, Vlath (4), Björnsen (1), Möllgaard, Antonsen (1), Juul (4/1), Hansen (3/1).

Darum spielt der TBV Lemgo Lippe in der OWL-Arena nur die zweite Geige

So meisterte der TBV Lemgo Lippe den Härtetest beim Wartburg-Cup

THW Kiel bleibt stabil: Darum verliert der TBV Lemgo Lippe mit 29:35

Tricksereien beim Dänen-Dreier: TBV Lemgo Lippe verblüfft mit personellen Überraschungen

Nur ein Gegentor in 16 Minuten: So gewinnt TBV Lemgo Lippe die Abwehrschlacht in Stuttgart

Rot für Hutecek: Bitteres Ende für TBV Lemgo Lippe beim 29:30 im Freitagskrimi in Hannover

O du traurige: Auch „Weihnachtsmann“ Möstl kann den TBV Lemgo Lippe nicht beschenken

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus