Auf dieses "Jubiläum" würde der TBV Lemgo Lippe gern verzichten

Lemgo . Dieses zehnjährige &bdquo;Jubiläum“ würde der TBV Lemgo Lippe nur ungern feiern. Am Sonntag um 16.30 Uhr geht es zum Champions-League-Sieger SC Magdeburg, wo der bislang letzte Auswärtssieg am 29. September 2013 gelang.

Mit vier Treffern am 34:33-Sieg beteiligt war seinerzeit Florian Kehrmann, dem als Trainer ein solcher Coup bislang verwehrt blieb. Am Donnerstagabend haben die Lemgoer jedoch gesehen, dass auch die Getec-Arena keine uneinnehmbare Festung sein muss. Telekom Veszprem feierte zum Start in die neue Champions-League-Saison einen 33:28-Sieg. Übrigens ohne Bjarki Mar Elisson, der bei der Geburt seines zweiten Kindes dabei war.

Auf dem Sofa verfolgte auch Lukas Hutecek die Extraschicht des nächsten TBV-Gegners. Seine Erkenntnis: &bdquo;Wir wissen, was zu tun ist. Magdeburg möchte immer sehr schnell zum Tor kommen, was schwer bis gar nicht zu stoppen ist. Deshalb müssen wir brutal gut zusammenspielen.“ Nicht nur ,Huti war beeindruckt von der bärenstarken Verteidigung der Ungarn, die kaum Kreistreffer von Bergendahl oder Saugstrup zuließen. Was Florian Kehrmann darauf zurückführte, dass Veszprem &bdquo;die Magdeburger Eins-gegen-Eins-Bewegungen im Griff hatte. Dadurch gab es wenig offene Lücken in der Abwehr“.

Theilinger fügt sich gut ein Mit der eigenen Defensive sieht sich Lukas Hutecek nach dem 31:31 gegen die SG Flensburg-Handewitt auf einem guten Weg. Jan Brosch und Frederik Simak hätten bereits in der vergangenen Saison zusammen gedeckt. &bdquo;Klasse ist, dass sich auch ,Theile super einfügt. Das System funktioniert. Wir stehen zusammen und helfen uns gegenseitig. Doch gerade bei der besonderen Dynamik von Magdeburg kommt es darauf an, im richtigen Moment zu helfen“, sagt Hutecek.

Veszprem war dabei ein leuchtendes Vorbild. &bdquo;Unsere Verteidigung ist zwar anders als die der Ungarn, doch es macht es schon etwas einfacher, wenn bei Magdeburg ein Gisli Kristjansson nicht mitspielt.“ Dass die beiden neuen Spielmacher Felix Claar (Aalborg) und Janus Smarason (Kolstad) ohne Anlaufzeit funktionieren, verwundert Hutecek nicht. &bdquo;Beides sind Weltklassespieler, die den Handball verstanden haben und auf höchstem Niveau spielen. Dadurch, dass der SCM sein Spiel sehr auf Zweikämpfe ausgelegt hat, ist es auch etwas leichter für sie, ins Spiel zu finden.“

Die Fäden sind noch drin Lukas Hutecek ist ebenfalls schon in der Frühphase der Saison wieder der Dreh- und Angelpunkt beim TBV. Selbst der in Wetzlar erlittene Cut über dem rechten Auge konnte ihn nicht stoppen. Auch gestern noch steckten die Fäden in der von Wetzlars Doc Marco Kettrukat genähten Wunde. Schmerzen hat ,Huti keine verspürt: &bdquo;Ich habs während des Spiels nicht mal selbst gemerkt. Nur bei der Heimfahrt hat es etwas pulsiert, doch alles halb so wild. Es gibt im Handball sicher viel, viel schlimmere Verletzungen.“ Ein Schmunzeln konnte sich der 23-jährige Österreicher jedoch nicht verkneifen, als am Montag Flensburgs Blaz Blagotinsek mit einem auch farblich sehr ähnlichen Turban in der Phoenix-Contact-Arena auflief. Der Bennet-Risch-Style scheint somit modisch kompatibel zu sein in der Liga.

Wieder ins TBV-Training eingestiegen ist in den vergangenen Tagen Emil Buhl Laerke, der sich seit dem Saisonstart mit einer Schleimbeutelentzündung an der Patellasehne herumplagt. &bdquo;Wir müssen schauen, ob es schon für Magdeburg reicht“, konnte Trainer Florian Kehrmann am Freitag noch keine Einsatzprognose geben. Definitiv weiter fehlen wird Bobby Schagen.

Veszprem als Vorbild Dass der SCM den TBV zwischen den beiden Champions-League-Auftritten gegen Veszprem und in Barcelona unterschätzen könnten, sieht Kehrmann überhaupt nicht. &bdquo;Sie haben im letzten Jahr eindrucksvoll bewiesen, dass sie den Fokus immer auf den nächsten Gegner legen und diese hohe Belastung wegstecken können. Wir müssen uns auf eine sehr flexible 6:0-Abwehr vorbereiten. Vorne haben sie eine unglaubliche Qualität, vor allem im Eins-gegen-Eins-Spiel, und versuchen immer wieder einzelne Spieler zu isolieren, um dann zum Durchbruch zu kommen oder den Kreis in Szene zu setzen“, freut sich Kehrmann auf die anspruchsvolle Aufgabe.

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