Dritter TBV-Sieg in Folge: Zwei Traktoren pflügen den BHC beim 31:28 nieder

Lemgo. Am Mittwoch hat der Bergische HC noch mit wertvollen Unterschriften gepunktet. Der Hauptsponsor, ein Spezialist für technische Klebebandlösungen, verlängerte bis 2027, Trainer Jamal Naji sogar bis 2028. Dazu kamen Nachschläge für Yannik Fraatz und Tom Kare Nikolaisen bis 2025. Nur mit dem TBV Lemgo Lippe war kein Vertrag zu machen. Nach bravourösen Kampf kämpften sich die &bdquo;Kehrmänner“ am Donnerstagabend mit 31:28 (13:14) zu ihrem dritten Sieg in Folge und kletterten - schwupps - auf Rang zehn.

Ausgangslage: Drei Tage nach dem feinen 30:26 in Balingen begann der TBV in einer ähnlichen Startformation. Auf Rechtsaußen bekam zunächst Bobby Schagen den Vorzug gegenüber Lukas Zerbe, der dafür in der zweiten Hälfte für mächtig Speed sorgte. Erneut keine Rolle spielte Emil Buhl Laerke, der die gesamte Partie über seinen Pullover anbehielt.

Das Wiedersehen: Peter Johannesson, der von 2017 bis 2022 fünf gute Jahre in der Phoenix-Contact-Arena verbrachte, bereitete dem TBV speziell in der ersten Hälfte einige Probleme. Zwei Kopftreffer schmeckten dem 31-jährigen Schweden dagegen weniger. Auf Lemgoer Seite bot Leos Petrovsky seine bislang beste Saisonleistung gegen seinen Ex-Klub. Sowohl in der Abwehr als auch im Angriff, wo er neben einem Treffer auch für mehrere Siebenmeter verantwortlich war - von denen Samuel Zehnder allerdings zwei vergab.

Die Schlüsselfiguren: Das klingt stark nach Wiederholung. Lukas Hutecek (6) und Tim Suton (5) marschierten wieder vorbildlich vorweg. In der zweiten Hälfte sorgte auch Lukas Zerbe (7/3) für mächtig Druck. Der TBV-Käptn wollte aber keine Extralob verteilen: &bdquo;Es gibt keinen Einzelnen hervorzuheben. Die gesamte Mannschaft hat in der zweiten Hälfte in der Abwehr gut geackert. So konnten wir einige einfache Gegenstoßtore erzielen. Trotzdem war es schwer, weil wir lange hinterherrennen mussten.“

Spielverlauf: Das 1:0 durch Hutecek blieb bis zur 48. Minute die einzige Lemgoer Führung. Der nach vier Siegen aus den vergangenen fünf Partien selbstbewusste BHC verkörperte bis in die Schlussphase hinein viel Stabilität und schien die Partie auch nach Carstensens 22:21 wieder kippen zu können. Zwei Unachtsamkeiten im Angriff bestraften die beiden BHC-Außen Nothdurft und Fraatz mit Würfen ins leere Lemgoer Tor zum 22:23 (50.). Auch beim 24:26 (53.) sah es für die Gäste noch gut aus. Doch in seiner letzten Auszeit spitzte Kehrmann seine Schützlinge entscheidend an. Mehrfach hechteten die Lipper in der Abwehr gierig nach den Bällen. Siehe Zerbe vorm 26:26 oder Suton nach einem abgeblockten Ball beim 28:27. Und weil vorne das Sieben-gegen-Sechs gut funktionierte, kannte der Zug nach Huteceks 29:27 keine Grenzen mehr. Der BHC versuchte es mit einer offenen Manndeckung. Bei seinem finalen Treffer zum 31:28 lief der auch zum 30:27 treffende Leve Carstensen dann mit Helene Fischer &bdquo;Atemlos durch die Nacht“.

Stimmen: BHC-Trainer Jamal Naji war enttäuscht: &bdquo;Aus vielen Gründen müssen wir uns an die eigene Nase packen. Am Ende hatten wir nicht mehr die richtige Härte. Wir haben Lemgo zwar in vielen Zweikämpfen gestellt, doch mit Hutecek und Suton haben sie zwei Spieler vom Typ Traktor. Dieses 1:1 kriegen wir nicht verteidigt, weil wir nicht mehr nach vorne arbeiten. Es war verrückt. Aber die letzten zehn Minuten haben mir nicht gefallen.“ Ganz im Gegensatz zu Florian Kehrmann: &bdquo;Was wir zwischen der 53. und 58. Minute geboten haben war purer Kampf und Wille. Wir haben sehr zäh im Sieben-gegen-Sechs gespielt und hatten zwei, drei Spieler mit der Ruhe, die vorweg gegangen sind.“ Auch Urh Kastelic, dem in der zweiten Hälfte acht Paraden gelangen, bekam ein Lob: &bdquo;Er nimmt das Publikum mit, so dass der Funke überspringt.“ Knackig und kompakt fasst Geschäftsführer Jörg Zereike das Ergebnis zusammen: &bdquo;Hinten raus hatten wir die bessere Deckung. Und vorne haben wir unsere Angriffe viel besser als vor der Pause ausgespielt. Zudem hat auch Urh Kastelic wichtige Bälle gehalten.

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