Keine einzige Führung - darum ist die vierte Heimniederlage des TBV Lemgo Lippe verdient

Lemgo. Erst wurde gekitzelt, dann heftig &bdquo;gegidselt". Eine Halbzeit lang hat der TBV Lemgo Lippe die Füchse Berlin am Vorabend des 3. Advent ärgern können. Doch auf Dauer war dem Bundesliga-Top-Team um den dänischen Weltklassespieler Mathias Gidsel nicht beizukommen. Der 24-jährige Linkshänder war trotz größter Bemühungen nicht zu kontrollieren und glänzte beim 32:29 (17:16)-Sieg der Berliner mit zehn Treffern.

&bdquo;Die waren einfach richtig gut. Es spricht für uns, dass wir trotzdem noch eine Chance hatten", hakte Tim Suton die vierte Heimniederlage schnell ab. Die Füchse spielten über 60 Minuten im Stile einer Spitzenmannschaft und gönnten dem TBV keine einzige Führung. Dennoch verlief die erste Hälfte nahezu ausgeglichen. Zwischen den Pfosten sorgte Urh Kastelic für ein kleines Plus für den TBV. Doch nach dem Wechsel lief sein Gegenüber Dejan Milosavljev mit insgesamt 16 Paraden zu großer Form auf. Nach dem 17:18 erkämpften sich die Füchse mit einem Viererpack zum 17:22 (37.) ein wichtiges Polster. Doch auch beim 19:24 (40.) und 22:27 (49.) durch eine fulminante Peitsche von Nils Lichtlein wurden die Gäste nicht überheblich. Lemgos Comebackqualitäten haben sich seit dem Löwen-Spiel bis in die Hauptstadt herumgesprochen.

4212 Zuschauer sorgen für tolle Kulisse Doch am Samstagabend klappte das trotz der Unterstützung von 4212 Zuschauern in der Phoenix-Contact-Arena nicht. Der Grund: In den letzten 20 Minuten scheiterten die Lipper reihenweise an Milosavljev. Florian Kehrmann wechselte ab der 50. Minute noch einmal seine Angriffsformation, brachte Schagen und Carstensen auf Außen und Laerke im Rückraum. Doch beim 23:27 scheiterten zweimal Zehnder, Brosch und Suton am Füchse-Keeper, der sich beim 24:29 endgültig in die Lemgoer Köpfe eingeschlichen hatte. Nach der Doppelparade bei einem Siebenmeter von Samuel Zehner (56.) war klar, dass es für die Unverdrossenen trotz einer nun praktizierten 3:3-Deckung diesmal keine Rückkehr ins Spiel mehr geben würde.

Jaron Siewert lobt seinen Trainerkollegen Füchse-Trainer Jaron Siewert zeigte sich im 14. Pflichtspiel seit Anfang November erleichtert, dass die Energiereserven reichten. &bdquo;Lemgo hat uns alles abgefordert, was man nur abfordern kann. In der ersten Halbzeit war es ein Spiel auf Augenhöhe, wo es der TBV mit Durchbrüchen, Kreisanspielen und über das Sieben-gegen-Sechs überragend gemacht hat. Sie haben uns viel weggenommen von den Dingen, die wir uns vorgenommen hatten. Zum Glück sind wir gut in die zweite Halbzeit gekommen. Das Polster hat uns dann Vertrauen für den weiteren Verlauf gegeben. Und als es nochmal eng hätte werden können, ist unser Torwart dann in die Bresche gesprungen."

Florian Kehrmann haderte denn auch nicht lange: &bdquo;Der Erfolg der Füchse ist verdient. Sie haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Zur Halbzeit waren wir voll im Spiel. Aber dann kommen wir nach der Pause nicht richtig rein. Die individuelle Qualität von Gidsel ist dann einfach überragend. Aber für uns war es zermürbend."

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