Zecher in Top-Form: Der TBV ist bereit für die Füchse

Lemgo. Erinnern Sie sich noch? Es war im April 2023, als sich nach der Partie des TBV Lemgo Lippe gegen den Bergischen HC eine kuriose Szene abspielte. Finn Zecher stand nach dem 38:28-Erfolg des TBV beim Sky-Interview und beantwortete Fragen zum Spiel. Teamkollege Niko Blaauw (nun VfL Lübeck-Schwartau) störte den Dialog, indem er den Kopfhörer kurz hochnahm und Zecher mitteilte, dass er kommen müsse. Die Fans hatten den Keeper zum &bdquo;Humba“ in die Kurve gerufen. Nach dem 33:25 gegen die Rhein-Neckar Löwen am vergangenen Sonntag lief es ähnlich – vom Dyn-Interview ging es für den 1,98 Meter großen Keeper direkt zu den Anhängern. Vor der Partie in der Handball-Bundesliga bei den Füchsen Berlin (Samstag, 19 Uhr) spricht der 23-Jährige unter anderem darüber.

&bdquo;Natürlich willst du nach so einem Spiel sofort zu den Fans“ &bdquo;In dem Moment dachte ich nicht an die Szene aus dem April 2023, aber wenn du mir das so erzählst, war es tatsächlich ähnlich. Natürlich willst du nach so einem Spiel sofort zu den Fans, zumal ich nicht der Typ bin, der so gerne im Mittelpunkt steht. Für mich ist es aber kein Problem gewesen, sich auf das Interview zu konzentrieren. Glücklicherweise wurde es ja auch kurz gehalten“, meinte Zecher schmunzelnd im LZ-Gespräch. 16 Paraden waren dem Schlussmann, der im Sommer nach sechs Jahren beim TBV zum TuS N-Lübbecke wechselt, gegen die Löwen gelungen. Saisonbestwert! Seine Fangquote lag bei fast 40 Prozent. Zecher: &bdquo;Als Torwart bist du immer nur so gut wie deine Abwehr. Vor allem in der zweiten Hälfte standen wir richtig gut – egal, ob im Sechs-gegen-Sechs oder gegen sieben Angreifer. Meine Vorderleute gaben mir häufig ein schönes Wurffenster. Ich weiß selber nicht, wie wir das geschafft haben. Wir agierten fehlerlos.“

Papa, Bruder und Freunde in Lemgo Die Lemgoer hatten drei Tage nach der bitteren Niederlage in Erlangen die Chance vor heimischer Kulisse und ausverkauftem Haus auf Wiedergutmachung – und nutzten sie eindrucksvoll. Speziell aufgrund der Tabellensituation war das 25:26 im Frankenland bitter, eine 25:22-Führung brachte das Team dabei nicht über die Ziellinie. &bdquo;Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich nicht auf die Tabelle gucke. Das mache ich, aber die Saison ist noch lang. Wir zeigten außerdem in den vergangenen Jahren immer, dass wir bis zum Ende konzentriert dabei sind“, meinte Zecher, der gleichwohl einräumt: &bdquo;Wir waren sehr enttäuscht.“Des Weiteren verriet der gebürtige Darmstädter, dass er im Vorfeld des Löwen-Spiels &bdquo;ein gutes Gefühl“ gehabt habe: &bdquo;Im Training wirkten alle sehr konzentriert, sehr fokussiert. Wir hatten richtig Bock auf diese Partie.“ Vor den Augen seines Vater, seines Bruders Torben sowie zwei Freunden aus der Heimat lief Finn Zecher schließlich heiß: &bdquo;Nach der Partie saßen wir dann noch bis zum Schluss im VIP-Raum zusammen.“ Anschließend ging es für die Zecher-Fans zurück in die Heimat.

So läuft das Video-Studium Der Lemgoer Keeper richtet nun seinen Blick auf die Partie bei den Füchsen. &bdquo;Ich spiele gerne in Berlin, eine tolle Halle“, sagt Zecher, der sich schon intensiv mit den Wurfbildern von Lichtlein, Drux, Andersson, Lindberg, Gidsel und Co. beschäftigt hat: &bdquo;Die Zusammenschnitte unseres Trainers sind gar nicht so lang, wenn du sie einfach durchlaufen lässt. Aber ich drücke immer wieder die Pause-Taste. Für eine Videoeinheit nehme ich mir immer rund 45 Minuten Zeit. Die Szenen von Gidsel sind länger als andere, weil er auch häufiger aufs Tor wirft.“ Hat denn der TBV überhaupt eine Chance in der Hauptstadt? Dazu die Lemgoer Nummer 20: &bdquo;Wenn wir daran nicht glauben würden, bräuchten wir ja nicht hinfahren. Knüpfen wir an die Leistung aus dem Löwen-Spiel an, ist bestimmt etwas möglich.“

News - Die Füchse Berlin führen die Tabelle der Handball-Bundesliga gemeinsam mit dem SC Magdeburg (beide 36:4 Zähler) an. In eigener Halle ist das Team von Trainer Jaron Siewert noch ungeschlagen. Siewert: &bdquo;Lemgo ist eine spielstarke und eingespielte Mannschaft, die in den vergangenen Jahren zusammengewachsen ist.“

- Am Freitagmittag machte sich der TBV auf den Weg in die Hauptstadt. Ausfälle gibt es keine. Trainer Florian Kehrmann: &bdquo;Wir wissen, dass in jedem Bundesligaspiel alles möglich ist und mit dieser Einstellung werden wir die Reise antreten. Unsere Außenseiterchance wollen wir ergreifen und werden versuchen, erneut eine starke Teamleistung abzurufen.“

- Riesig ist die Nachfrage nach Tickets für die nächsten TBV-Heimspiele. Die Begegnungen gegen Gummersbach (23. Februar) und Kiel (31. März) sind fast ausverkauft, für die Begegnung gegen Wetzlar (7. März) sind rund 3400 Karten abgesetzt.

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