Nach der 25:26-Niederlage des TBV gibt’s mächtig Stunk - Trainer Kehrmann ist „stinksauer“

Kassel. Starker Auftritt, super Abwehr, gute Torhüter – aber dennoch keine Punkte. Nach einem dramatischen Schlussszenario musste sich der TBV Lemgo Lippe am Freitagabend bei der MT Melsungen unglücklich mit 25:26 (11:13) geschlagen geben. Den entscheidenden Treffer erzielte fünf Sekunden vor Schluss der 2,15 Meter große Lette Dainis Kristopans, der den Ball aus dem Handgelenk an Finn Zecher vorbei &bdquo;schüttelte".

Rund um die Platte &bdquo;Alle in Blau – lasst das rote Auswärtstrikot zuhause", empfahlen die Lemgoer Hexen den zirka 100 mitgereisten Gästefans. Und die TBV-Profis machten gleich mit und spielten auswärts ebenfalls in ihren blauen Heimtrikots. Der Grund: Melsungens Hausfarbe ist rot.

So lief das Spiel Der TBV startete mit einer 2:0-Führung und ließ erst in der siebenten Minute den ersten Gegentreffer zu. Erstmals in Führung gingen die Melsunger in der 17. Minute, als Jonsson zum 6:5 traf. Fortan lief der TBV immer hinterher, ließ sich aber auch von einem 11:16 (34.) nicht aus der Bahn werfen. Trainer Florian Kehrmann wechselte die Torhüter. Für Urh Kastelic (5 Paraden) kam Finn Zecher, der die Lipper mit sieben Paraden in der zweiten Hälfte wieder ins Spiel brachte. Ab der 40. Minute betrug Melsungens Vorsprung nur noch ein oder maximal zwei Tore. Auch, weil Emil Buhl Laerke viel Druck ausübte und mit sieben Treffern bester TBV-Torschütze war. Ärgerlich war jedoch, dass die Gäste ab der 54. Minute drei Zeitstrafen nacheinander kassierten und bis zum Schluss in Unterzahl gegenhalten mussten. Dennoch glich der starke Nicolai Theilinger mit seinem dritten Treffer (bei drei Versuchen) 15 Sekunden vor Schluss zum 25:25 aus. Doch nach einer Melsunger Auszeit kam dann der große Moment des lettischen &bdquo;Riesenbabys".

Das geschah in der strittigen Szene Die Hallenuhr zeigte exakt 58:09 Minuten an, als nach Kristopans Treffer zum 25:23 große Verwirrung herrschte, weil die Uhr 20 Sekunden weiterlief und Florian Kehrmann entschlossen am Kampfgericht intervenierte.

So erlebte der gehandicapte TBV-Trainer die Partie

Kehrmann, der sich in der vergangenen Woche in Hannover einer Operation an der linken Schulter unterziehen musste, um die seit drei Monaten bestehenden Schmerzen zu beheben, coachte an der Linie mit einer Schulter-Abduktionsschiene. Die wird häufig zur postoperativen Einheilung der Rotatorenmanschette eingesetzt und soll den Arm sicher in einer 15 Grad Stellung lagern. Über weite Strecken der Partie schien das gut zu funktionieren. Doch die letzten Minuten trugen sicher nicht zur Gesundung des TBV-Trainers bei. &bdquo;Ich bin stinksauer", schimpfte Kehrmann auf der Pressekonferenz und schilderte, wie es zu seiner Zeitstrafe kam. &bdquo;Ab der 58. Minute kommt richtig Thermik in die Halle. Wir wollen anwerfen, doch die Schiedsrichter lassen 20 Sekunden von der Uhr runterlaufen. Ich habe das am Kampfgericht moniert und verstehe nicht, wie am Ende solch ein Einfluss auf das Spiel genommen wird. Ich habe vielleicht etwas überreagiert. Aber ich hasse Ungerechtigkeiten. Für meine Jungs ist das sehr, sehr schade. Doch am Ende werden sich das Kampfgericht und die Schiris rausreden."

Statistik MT Melsungen: Simic, Morawski (n.e.); Kühn (1), Balenciaga (4), Mandic (1), Sipos (1), Kristopans (5), Ignatow (3/2), Moraes (3), Drosten (1), Jonsson (4), Arnarsson, Aho (1), Martinovic (2/2), Kastening, Pavlovic (n.e.).

TBV Lemgo Lippe: Kastelic, Zecher; Hutecek (3), Theilinger (3), Zehnder, Brosch (2), Battermann (n.e.), Simak (1), Laerke (7), Schagen (n.e.), Carstensen (1), Suton (3), Zerbe (3/1), Versteijnen (1), Petrovsky (1).

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