Darum trägt TBV-Linkshänder Niels Versteijnen jetzt ein Trikot von Manchester United

Lemgo. Das Ratz-Fatz-Leben in den Sozialen Netzwerken ist nicht immer das reinste Vergnügen. Nach seinem spektakulären Lattentreffer, der dem TBV Lemgo Lippe gegen den THW Kiel am vergangenen Sonntag das 28:28 vorenthielt, freut sich Niels Versteijnen nun endlich auf das nächste Match am Sonntag um 16.30 Uhr beim SC DHfK Leipzig.

Eigentlich habe er die Enttäuschung nach dem Kiel-Spiel schnell abschütteln können. &bdquo;Endlich war es mal wieder eine In-Ordnung-Leistung von mir“, sagt Niels Versteijnen, der mit seinem ominösen Fehlwurf – sofern man es so überhaupt bezeichnen darf – aber noch eine Woche lang konfrontiert wurde. &bdquo;Bei Social Media musste ich es mir automatisch noch einige Male anschauen“, sagt der 24-jährige Niederländer und verrät, dass der zuvor von Emil Buhl Laerke eingefädelte Spielzug kein Einzelfall war. &bdquo;Solch einen Kempa haben wir schon öfter gespielt. Auch im Hinspiel in Kiel – nur damals nicht am Ende. In der Mannschaft wusste vergangene Woche keiner davon. Das war nur eine Aktion zwischen Emil und mir.“

Das 100. Tor liegt in der Luft

Beim Sonntagspiel hofft Versteijnen nun nicht nur auf seinen 100. Saisontreffer (aktuell steht er bei 97), sondern auch auf eine Reaktion auf das mit 22:28 verloren gegangene Hinspiel. Anfang Oktober durchlebte der TBV eine kleine Talsohle und erzielte in der ersten Hälfte nur mickrige acht Tore. &bdquo;Die Situation ist ähnlich wie gegen Göppingen. Wir wollen uns die Punkte wieder zurückholen“, klingt Versteijnen entschlossen. Wohl wissend, dass sich der SC DHfK Leipzig mit vier Siegen aus den jüngsten fünf Partie mit 23:27 Punkten auf Rang acht vorgeschoben hat. Wäre da nur nicht der Schock beim jüngsten Heimspiel gewesen, in dem der mit 1000 Fans angerückte ThSV Eisenach die Leipziger Arena mit 31:29 enterte. Doch mit dem deutlichen 25:17 in Balingen zeigte das Team von Trainer Runar Sigtryggsson sofort eine Reaktion.

Ebner in Topform

&bdquo;Die haben einen richtig guten Torwart“, weiß Niels Versteijnen nicht erst seit dem Hinspiel. Auch in Balingen war Domenico Ebner mit 24 Paraden der Leipziger Rückhalt. Da er in den vier März-Spielen 61 Paraden verzeichnete mit einer Quote von knapp über 40 Prozent, wurde er von der HBL zum Spieler des Monats auserkoren. In den Köpfen der TBV-Werfer sei der 29-jährige Deutsch-Italiener jedoch nicht. &bdquo;Über den gegnerischen Torhüter habe ich noch nie viel nachgedacht“, sagt Versteijnen, dessen Zwillingsbruder Arjan ja selbst Keeper ist, bei der EM ebenfalls im Oranje-Kader stand und in dieser Woche seinen Wechsel zum EHV Aue verkündete. &bdquo;In Holland wohnte er nahe der Grenze. Da war ich in zweieinhalb Stunden bei ihm. Künftig werden wir wohl vier Stunden und mehr voneinander getrennt sein“, sagt Niels Versteijnen, der am Wochenende schon mal die halbe Strecke nach Sachsen vor sich hat.

Anreise am Samstag

Nach dem Vormittagstraining begibt sich der TBV-Tross am Samstagmittag mit vermutlich 15 Spielern auf den Weg in die Messestadt. Ein Fragezeichen stand am Freitag noch hinter dem Mitwirken von Tim Suton, der nach seiner Magen-Darm-Erkrankung bis dato noch nicht wieder trainiert hatte.

Niels Versteijnen hofft derweil, dass nun wieder andere Inhalte als der Latten-Knaller seinen Instagram-Verlauf dominieren. Er selbst postete am Donnerstag ein Foto von einem Fußballtrikot von Manchester United. Dahinter steckt eine Promotionaktion seines Freundes, der Versteijnens Reichweite nutzt, um mit seinem Trikotversand bekannter zu werden. Und was passiert nun mit dem ManU-Trikot? &bdquo;Das ziehe ich an, wenn wir mit der Mannschaft mal ein Fußballturnier machen – also vor Weihnachten oder kurz vorm Saisonende“, lacht Niels Versteijnen.

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