Rätsel um den Möbelwagen: Der neue TBV-Keeper Constantin Möstl muss Kumpel um Asyl bitten

Lemgo. Im Motorsport würde man von einem Le-Mans-Start sprechen. Ähnlich wie Rennfahrer, die bei der Startfreigabe erst von einer Startlinie zu ihren Fahrzeugen laufen, bevor sie richtig Gas geben, dürften sich auch die Bundesligahandballer des TBV Lemgo Lippe vorgekommen sein, als sie Florian Kehrmann am vergangenen Montag um 8 Uhr zur Leistungsdiagnostik begrüßte. Seit Samstagmittag ist die &bdquo;Willkommenswoche“, wie es Constantin Möstl freundlich umschrieb, aber schon wieder Geschichte.

Nach einer Kraft- und Athletikeinheit verabschiedeten sich die TBV-Cracks erneut in die Ferien. Nach gut zwei Wochen Pause erwartet Kehrmann, der Stand jetzt in seine letzte Saison als TBV-Coach geht, sein Team am 23. Juli zum Auftakt in die klassische Saisonvorbereitung zurück. Zu sehr auf der faulen Haut liegen können Suton, Hutecek & Co. allerdings nicht. Schließlich müssen sie viermal pro Woche &bdquo;Hausaufgaben“ in Form von Kraft-, Athletik- und Laufeinheiten absolvieren.

Zwischen Testungen und Medizin-Checks Neben diversen Testungen in Zusammenarbeit mit dem Sportwissenschaftlichen Institut der Uni Paderborn sowie umfangreichen Medizin-Checks beschäftigte sich der durch die Drittligaspieler Ralfs Geislers, Frederik Puls und Meno Carstensen aufgestockte Kader an den ersten sechs Trainingstagen mit Soft-, Filz- und Fußbällen – verharzte Handbälle blieben dagegen noch unberührt im Ballsack.

Während des Fun-Faktors in den ersten Trainingstagen war Kehrmann besonders die interne Kommunikation wichtig. Genau beobachtete er, wie die Spieler im Freibad in Kirchheide beim Beachhandball oder auf dem Tennisplatz beim TC Blau-Weiß Lemgo interagierten. Ein besonderes Erlebnis war der 2:1-Sieg im prestigeträchtigen Fußballduell gegen die Bezirksligakicker des TBV Lemgo. Dabei wechselte sich in der zweiten Hälfte auch Kehrmann ein und hielt an der Seite des in Antonio-Rüdiger-Manier verteidigenden Tim Suton die Abwehr dicht.

Wassergymnastik in Kirchheide Vornehmlich als Zaungäste erlebten drei Rekonvaleszenten die ersten Trainingseinheiten. Nach seiner im Saisonendspurt erlitteten Sprunggelenksverletzung machte Frederik Simak unter Aufsicht von Physiotherapeutin Katharina Weking Wassergymnastik. Ebenfalls im 24 Grad warmen Nass im Kirchheider Freibad tummelten sich die Rekonvaleszenten Thomas Houtepen und Leos Petrovsky, der sich nach dem Saisonende in Hildesheim einer unausweichlichen Operation an der Ferse unterziehen musste und noch mindestens vier Wochen ausfallen wird.

Während der von der HSG Wetzlar gekommene Hendrik Wagner wegen eines Magen-Darm-Infektes die zunächst verpasste Leistungsdiagnostik am Freitagnachmittag alleine in Paderborn nachholen musste, tauchte Torhüter Constantin Möstl gleich voll ein in den TBV-Kosmos. &bdquo;Die Willkommenswoche war super. Die Jungs sind top und ich habe in den ersten Trainingstagen noch nie so viele andere Sachen gemacht wie hier“, freute sich der österreichische Nationalkeeper, denn &bdquo;Laufen, Kraft, Laufen, Kraft machen deutlich weniger Spaß“.

Möstl ist ein Bewegungstalent Beim Fußball kam Bewegungstalent Möstl ausschließlich auf dem Feld zum Einsatz und stellte seine in der Schülerliga erworbenen Kicker-Künste unter Beweis. Ansehnlich schwang er auch das Racket, wenngleich sein Spezi Lukas Hutecek, der von einem Dyn-Team um Lennart Wilken-Johannes begleitet wurde, auf dem Center Court noch etwas besser performte.

Obwohl Möstl eine schöne Wohnung in der Liebigstraße gemietet hat, musste er in der ersten Woche in Lemgo um Asyl bei seinem Kumpel bitten: &bdquo;Der Umzugswagen mit sämtlichen Möbeln ist kaputt. Wo die Sachen stecken, weiß ich nicht. So musste ich die ersten Tage bei ,Huti’ auf dem Sofa schlafen.“ Die ungewöhnliche Trainingskonstellation beim TBV kam intern vorwiegend positiv an. Bobby Schagen, der in seine 16. Saison in Deutschland geht, meinte: &bdquo;Die erste Woche war nicht nur Spaß, sondern auch echt anstrengend. Fußball und Tennis sind schon etwas anderes. Dass wir nicht direkt mit Handball gestartet sind, war aber gut. Mit den neuen Spielern fühlt es sich an, als würden sie schon viel länger bei uns spielen.“

Rätsel um den Möbelwagen: Der neue TBV-Keeper Constantin Möstl muss Kumpel um Asyl bitten

Der nächste Krimi: Diesmal gibt es ein Happy-End für den TBV

Lemgos perfektes System für Frederik Simak

Erster Auftritt des TBV Lemgo Lippe: So lief das Spiel in Versmold

Denkwürdiges Finish vom TBV Lemgo Lippe mit roter Karte, Siebenmeterreflex und „Dreckstor“

Was für eine zweite Hälfte: TBV holt die ersten Saison-Punkte in Leipzig

Lemgos emotionaler Abend: TBV siegt im Wiederholungsspiel für den verstorbenen „Rüdi“

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €