So wurde der TBV Lemgo Lippe doch noch Turniersieger beim Lindencup

Linden. Es gibt einen Getränkewart und einen Geschenkewart. Dazu Experten für Musik und Harz und Öl. Bei der Vergabe der Mannschaftsposten sollte der TBV Lemgo Lippe auch mal über die Wahl eines Pokalputzers nachdenken. Am Samstagabend hielt Tim Suton zum vierten Mal in der Saisonvorbereitung eine Siegertrophäe in die Höhe. Dank der Schützenhilfe des TV Hüttenberg gewann der TBV bei seiner Turnierpremiere in Mittelhessen auf Anhieb auch den Lindencup.

Frisch geduscht kauerten die Lemgoer Spieler in der Stadthallen-Sauna an der Wand vor den Prallschutzkissen, als die HSG Wetzlar, die dem TBV am Abend zuvor mit 27:23 die erste Niederlage zugefügt hatte, im schwer umkämpften Derby gegen den Erzrivalen TV Hüttenberg beim Stande von 25:25 den letzen Wurf versemmelte.

Besseres Torverhältnis Durch das um 14 Treffer bessere Torverhältnis durfte sich der punktgleiche TBV Lemgo Lippe überraschend doch noch als Turniersieger feiern lassen. Die Voraussetzungen dafür hatten sie zuvor mit einem furiosen Schlussspurt beim 34:24 (12:13) über den Bergischen HC gelegt. Der Bundesliga-Absteiger aus Solingen und Wuppertal spielte nach dem Messerattentat am Vorabend mit Trauerflor. Zudem legten beide Mannschaften vor dem Anpfiff eine Gedenkminute ein.

Theilinger angeschlagen Danach präsentierte sich der BHC nach zwei spielfreien Tagen äußerst spritzig und drückte über die schnelle Mitte mächtig aufs Tempo. Dem TBV merkte man das dritte Spiel in drei Tagen an. &bdquo;Doch die Jungs haben Moral bewiesen, obwohl sie sehr müde waren“, freute sich Trainer Florian Kehrmann, der zudem auf den Einsatz von Nicolai Theilinger aufgrund von Rückenproblemen verzichtete. Dass am Ende ein Sieg mit zehn Toren Differenz heraussprang, ließ sich in der ersten Halbzeit noch nicht erahnen. Der Bergische HC zeigte Zähne, führte zur Pause mit 13:12 und baute den Vorsprung in der 39. Minute auf 19:16 aus. &bdquo;Danach haben wir uns besonnen, sehr konzentriert zu verteidigen und konzentriert anzugreifen. Auch durch das Sieben-gegen-Sechs haben wir Lösungen gefunden. So konnten wir das Spiel in 20 Minuten drehen“, zeigte sich der TBV-Trainer mit dem Auftritt absolut zufrieden.

Einsbeutel für Möstl Ein Sonderlob verdiente sich Torhüter Constantin Möstl, der beim 10:10 in der 25. Minute nach einem Streifschuss am Kopf gefällt wurde. Doch der Eisbeutel von Volker Broy wirkte im Glutofen an der Konrad-Adenauer-Straße gleich doppelt. Am Ende kam Möstl auf 16 Paraden.

Angesichts der hohen Belastung gewährte Kehrmann seinen Mannen einen trainingsfreien Sonntag. &bdquo;Jetzt geht es darum, die Spieler wieder frisch zu bekommen“, sagte der TBV-Coach, für den am Mittwoch um 19 Uhr in Bad Meinberg (Halle am Waldstadion) gegen den ASV Hamm-Westfalen (setzte sich im DHB-Pokal mit 33:27 gegen TV Emsdetten durch) der letzte Test vor dem Saisonstart am 5. September gegen die MT Melsungen ansteht.

Zahlen zum letzten Turnierspiel TBV Lemgo Lippe: Möstl, Kastelic (n.e.); Hutecek (3),Theilinger (n.e.), Zehnder (6/6), Brosch, Battermann, Simak (2), Schagen (1), Carstensen (3), Suton (4), Versteijnen (7), Wagner (3), Faust (4), Petrovsky (1).

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