Zwickau. Die Handballerinnen der HSG Blomberg-Lippe sind mit einer großen Enttäuschung in die neue Bundesliga-Saison gestartet. Das Team von Trainer Steffen Birkner verlor am Sonntagabend mit 21:27 (15:13) beim BSV Sachsen Zwickau. Damit sind die ersten beiden Zähler futsch, die Vorfreude auf das erste Heimspiel gegen Bayer Leverkusen am Samstag, 14. September, 18 Uhr, in der Ulmenallee-Sporthalle ist getrübt. Sechs Tore nach der Pause Magere sechs Tore in den zweiten 30 Minuten waren entscheidend. Bei den Lipperinnen ging auf einmal gar nichts mehr. Birkner versuchte es mit verschiedenen Formationen, aber mit Ausnahme von Nieke Kühne erreichte keine Blomberger Spielerin Normalform. Entsprechend deutlich fiel das Endergebnis aus. Im Vorfeld der Saison hatten sich Mannschaft und Trainerteam nicht auf ein konkretes Saisonziel verständigt. Trainer Steffen Birkner: „Wir denken in Etappen, für die ersten beiden Monate lautet die Zielsetzung: Weiterkommen im Europapokal, möglichst viele Punkte in der Bundesliga holen und auch im DHB-Pokal möchten wir die nächste Runde erreichen.“ Seit Samstag steht hier der Gegner fest. Nach dem Erfolg in Norderstedt geht es im Achtelfinale gegen den Zweitligisten HSV Solingen-Gräfrath. „Wir müssen die Ziele anpassen können“ Steffen Birkner sieht es so: „Wir müssen die Ziele anpassen können. Der Kader ist dünn, wenn noch zwei Spielerinnen ausfallen...“ Die Ausfalldauer von Marie Michalczik (Rückenoperation) ist ungewiss. Ein weiterer Transfer noch nicht auf der Zielgeraden: „Wir sondieren den Markt. Trainingsgäste hatten wir noch nicht. Es muss sportlich, menschlich und finanziell passen.“ 14 Spielerinnen stehen ohne Michalczik noch im Kader. Auf die A-Jugendlichen Carolin Jaron und Milena Stührenburg verzichtete Birkner in Zwickau. Der Coach schenkte in der Startformation Quist, Frey und Kühne im Rückraum, Hauf und Verbraeken auf den Außenpositionen sowie Spielführerin Laura Rüffieux am Kreis das Vertrauen, wechselte ab Mitte des ersten Abschnitts aber munter durch. Die Blombergerinnen hatten die Partie zunächst kontrolliert, lagen nur beim 1:2 (3.) zurück. Nach einem Ballgewinn von Nieke Kühne, die anschließend über das ganze Feld lief und einnetzte, stand es 9:5 (14.). Zwickau kämpfte sich zurück, profitierte unter anderem von zwei vergebenen Blomberger Strafwürfen (Verbraeken und Vegue trafen die Latte beziehungsweise den Pfosten). Beim 11:11 (23.) war die Begegnung wieder ausgeglichen. Hoberg und Magnusdottir an ihrer alten Wirkungsstätte sorgten für das 15:13 zur Pause. Verbraeken lässt den nächsten Strafwurf liegen Es sah also gut aus mit den ersten beiden Punkten. Aber auf einmal fanden die Lipperinnen in der Offensive keine Mittel mehr. In der Abwehr kamen die Gäste kaum zu Ballgewinnen. Zwei magere Gegenstoßtore während der gesamten Spielzeit waren einfach zu wenig, um Zwickau schließlich vor echte Probleme zu stellen. Nach dem Ausgleich und dem Führungstreffer von Kühne (16:16 und 17:16) schien in der 37. Minute das Momentum wieder bei den Blombergerinnen zu sein, zumal dann der ungarische Last-Minute-Transfer Blanka Kajdon der Zwickerau nach einer harten Attacke gegen Kühne mit Rot vom Feld musste (40.). Aber dann ließ Verbraeken den nächsten Strafwurf liegen. Beim 19:23 (54.) war die Not riesengroß, aber auch die letzte Auszeit von Birkner verpuffte. Der Blomberger Trainer: „Es tut richtig doll weh, ich bin total enttäuscht. Nach der ersten Hälfte haben die Spielerinnen offenbar gedacht, es geht von alleine. Dann erschrecken wir uns. In der Bundesliga kann jeder jeden schlagen. Zwickau ist ein Team, das nicht aufgibt, wir haben den Kampf nicht angenommen.“ Kurz und knapp BSV Sachsen Zwickau: Györi, Kadovic; Szabo (3/1), Hoitzing, Gierga, Cavanie (4), Montag, Kajdon (3), Gorb (3/1), Madjovska (4), Walkowiak, Hasselbusch (1), Ecksteinova (1), Nakayama (8). HSG Blomberg-Lippe: Veith, Ludwig; Magnusdottir (2), Rüffieux (3), Hauf (2), Frey (1), Quist (3), Jacobsen (1), Verbraeken (3/2), Hoberg (1), Kühne (5), Vegue, Mühlner, Tietjen.