Es „möstelt“ in der Heimat von „Hexer“ Thiel: TBV Lemgo Lippe feiert den ersten Saisonsieg

Gummersbach. Da ist er, der erste Saisonsieg des TBV Lemgo Lippe. Und das im einzigen NRW-Duell der Liga. Dank einer vorzüglichen zweiten Hälfte sacken die Kehrmänner nach einem 14:17-Pausenrückstand mit 29:27 zwei wertvolle Punkte beim VfL Gummersbach ein.

Dabei rückten die Lipper am Sonntagnachmittag mit reduziertem Kader an den Heiner-Brand-Platz auf dem Steinmüller-Areal. Für die angeschlagenen Leos Petrovsky und Jarnes Faust rückten die beiden Drittligaspieler Meeno Carstensen und Frederik Puls auf. Carstensens älterer Bruder Leve gehörte im ersten Abschnitt zu den auffälligsten Akteuren. Florian Kehrmann gab dem 22-jährigen Linksaußen den Vorzug gegenüber Samuel Zehnder, der aber mit drei verwandelten Siebenmetern zum Sieg beitrug.

Leve Carstensen unbeeindruckt Leve Carstensen ließ sich vom kroatischen EM-Shootingstar Domink Kuzmanovic, der beim Gummersbacher Auswärtssieg in Hannover am ersten Spieltag mit 18 Paraden brillierte, jedoch nicht einschüchtern und verließ die Schwalbe-Arena mit vier Treffern und einer 100-prozentigen Wurfausbeute.

Suton ist der Leader Ebenfalls auf 100 Prozent kam Tim Suton, der vor 4.132 Zuschauern als echter Leader voranging und sieben Mal traf. Fast selbstverständlich, dass sich Suton beim 27:27 aus halblinker Position den Wurf nahm und per Aufsetzer in der 59. Minute zum 28:27 traf. Als ein Anspiel von Julian Köster über Linksaußen Tilen Kodrin im Aus landete, versetzte Bobby Schagen den Oberbergischen 27 Sekunden vor Schluss mit dem 29:27 den endgültigen K.o.

Gummersbach zur Pause mit 17:14 vorn In der ersten Hälfte besaß der VfL Gummersbach leichte Vorteile und führte 14:11 und 15:12 (26.). Doch die Gäste kämpften sich auf 15:14 heran. Ärgerlich war eine Zeitstrafe gegen Hendrik Wagner plus Siebenmeter für den VfL, den Milos Vujovic mit dem Pausenpfiff zum 17:14 für die Gummersbacher verwandelte.

Im Gegensatz zur Auftaktniederlage gegen Melsungen kam der TBV gestern jedoch wesentlich entschlossener und griffiger aus der Kabine und hatte die Partie in der 38. Minute beim 19:18 wieder gedreht.

Hellwach in der Abwehr Dass der zweite Abschnitt am Ende mit 15:10 für die Lipper ausging, hing stark mit einer konzentrierten Abwehrleistung zusammen. Es waren vermeintliche Kleinigkeiten, die sich am Ende zum Sieg summierten. Stark, wie Leve Carstensen zweimal hinten zuschnappte. Auch Bobby Schagen und Frederik Simak waren hellwach. Und Jan Brosch, der nach einem Rückhandanspiel von Hendrik Wagner mit einem gefühlvollen Heber zum 21:20 den ästhetischsten Treffer des Tages erzielte, wuchtete seine 127 Kilo zwei Minuten später in der Abwehr zu einem Monsterblock gegen Miro Schluroff in die Höhe. Mit jeder Aktion schien der Glaube beim TBV an einen Auswärtsieg zu wachsen. Vor allem, weil es nun so richtig an zu mösteln fing. In der Heimat des einstigen Hexers Andreas Thiel schockte Constantin Möstl die Gummersbacher Angreifer mit 12 zum Teil spektakulären Reflexen. &bdquo;Die zweite Hälfte war nahezu perfekt. Zwei Punkte in Gummersbach nimmst du nicht jeden Tag mit. Es kam über den Kampf. Während des Spiels merkt man dann: Geht es, oder geht es nicht?“, strahlte der österreichische Keeper über seine zweite Topleistung, die nun auch mit zwei Punkten belohnt wurde.

Als Gummersbach ins Überlegen kam Für Trainer Florian Kehrmann war wichtig, &bdquo;dass wir es geschafft haben, das Spiel eng zu halten. Da hat Gummersbach auch mal überlegt.“ Hinten raus sei es in einem &bdquo;Spitz-auf-Knopf-Spiel“ vielleicht eine Parade mehr gewesen. &bdquo;Aber meine Mannschaft hat komplett ihr Herz auf dem Feld gelassen. Das war der kleine Unterschied. Deshalb haben wir verdient gewonnen“, frohlockte der TBV-Coach.

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