Darum sind die EM-Sternstunden keine Bürde für den neuen TBV-Torhüter Constantin Möstl

Lemgo . Und wieder eine neue Erfahrung für Constantin Möstl. Mit der Partie beim HSV Handball ( Samstag, 19 Uhr ) startet der 24-jährige Torhüter des TBV Lemgo Lippe in seine erste englische Woche in der deutschen Bundesliga.

&bdquo;Beginnend mit dem Hamburg-Spiel können wir einen Lauf starten“, blickt der im neuen Umfeld so kometenhaft gestartete Keeper äußerst selbstbewusst voraus. Allerdings sei ein &bdquo;großes Wenn“ dabei: &bdquo;Wir sind gut, wenn wir abliefern wie in den letzten beiden Spielen.“ Die Siege in Gummersbach und gegen Wetzlar seien die Messlatte für den anstehenden Dreierpack gegen den HSV, im DHB-Pokal bei den Eulen Ludwigshafen (3. Oktober) sowie am 6. Oktober gegen den SC DHfK Leipzig.

ORF hat sich angekündigt

Der im Sommer von Alpla HC Hard ins Lipperland gewechselte Torhüter ist schon nach kurzer Zeit ein gefragter Mann. Zwei Reporter der Kronen-Zeitung statteten Möstl und Lukas Hutecek einen persönlichen Besuch ab. Auch das ORF hat sich bereits angekündigt.

Zudem steht Möstl bei der österreichischen Sporthilfe-Gala als Aufsteiger des Jahres zur Wahl. Seine beiden Konkurrenten sind Kitesurf-Olympiasieger Valentin Bontus und Speerwurf-Europameisterin Victoria Hudson.

Heimpremiere für HSV-Keeper Haug

Samstagabend, in der einstigen Alsterdorfer Sporthalle, duellieren sich Constantin Möstl und Urh Kastelic mit dem Vize-Präsidenten des Vereins. Jogi Bitter wurde nach dem Lizenz-Theater im Sommer in den Vorstand des HSV berufen und war in den ersten drei Bundesligaspielen trotz seiner 42 Jahre auf dem Feld noch unverzichtbar. Grund sind die verletzungsbedingten Vakanzen der beiden neuen HSV-Torhüter Mohamad El-Tayar (der Ägypter kehrte verletzt von den Olympischen Spielen zurück) und Robin Haug. Der 25-jährige Norweger hat seine noch in Elverum zugezogene Kreuzbandverletzung inzwischen auskuriert und bot beim 31:30-Auswärtssieg in Potsdam bereits eine ansprechende Leistung. Gegen den TBV bestreitet er sein erstes Heimspiel für den HSV. Mit Finn Knack kam auch ein 17-jähriger Junior zu zwei Einsätzen.

Zereikes Anrufe

Dass Constantin Möstl so schnell wie kaum ein zweiter Neuzugang beim TBV durchgestartet ist, führt er auf das spezielle Umfeld zurück. &bdquo;Man sagt leicht, die Mannschaft ist cool. Aber sie ist wirklich etwas besonderes. Ich hatte eigentlich mit zwei, drei Monaten Eingewöhnung gerechnet. Aber tatsächlich habe ich schon am dritten Tag gedacht, hier will ich nicht so schnell wieder weg.“ Auch im Verein stimme es. Jörg Zereike habe ihn jede Woche angerufen, ob alles passe. &bdquo;Da fühlt man sich wertgeschätzt. Ich kriege jede Unterstützung“, sagt Möstl, der sich in vielerlei Hinsicht umstellen musste.

Der Vergleich zu seiner Heimatstadt Wien sei schon &bdquo;gewaltig“ hat Möstl bei einer Talkrunde des Sportverbandes Detmold schmunzelnd den &bdquo;Dorfvergleich“ gezogen. &bdquo;Ich bin es gewohnt, dass abends Autos vor meiner Wohnung vorbeifahren. Dafür gibt es in Lemgo viel weniger Angebote. Obwohl wir hier alles haben, ist es doch etwas anderes als in Wien.“ Sofort verliebt hat er sich in die tolle Atmosphäre in den Bundesligahallen. &bdquo;Das ist eine ganz andere Welt, als wenn man bei Margareten Fivers vor 50 Leuten in einer 700 Zuschauer fassenden Halle spielt“, ist Möstl &bdquo;glücklich“, dass ihm der TBV vor der EM ein Angebot unterbreitete. Wozu auch Lukas Hutecek seinen Teil beigetragen habe. &bdquo;,Huti’ ist Schuld. Er hat mir anfangs geholfen, indem er mit dem Trainer über mich gesprochen hat. Ich war ja ein Nobody und stand nur bei der Hälfte der EM-Qualifikationsspiele im Kader.“

Viermal &bdquo;Man of the Match“

Es folgten die EM-Sternstunden mit dem Bestwert von 81 Paraden und viermaliger Wahl zum &bdquo;Man of the Match“. &bdquo;Das war ein Traum. Wobei ich immer noch nicht sagen kann, was da genau passiert ist.“ Die EM empfindet Möstl aber eher als Booster denn als Bürde: &bdquo;Seitdem weiß jeder, dass ich Bälle halten kann. Ansonsten wäre ich als völlig Unbekannter gekommen. Jetzt heißt es: Ah, das ist doch der Typ von der EM. Auch in der Mannschaft war von Beginn an ein Grundvertrauen da. So war mein Start in Lemgo stressfrei.“

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