TBV Lemgo Lippe ordnet den 10:4-Start ein: Doch die doppelte Kreisläufersuche ist knifflig

Lemgo. Der TBV Lemgo Lippe mischt die Bundesliga auf. Doch der Geschäftsführer bleibt nach dem 28:24 über den TVB Stuttgart cool. &bdquo;Wir sind hochzufrieden. Alles ist toll. Aber wir müssen es richtig einordnen“, sagt Jörg Zereike angesichts von 10:4 Punkten.

Eine Startempfehlung, die bei der aktuellen Kreisläufersuche nicht schaden kann. Zereike und Kehrmann stecken mitten drin in der Akquise nach Nachfolgern von Jan Brosch und Leos Petrovsky, die den Verein im Sommer verlassen.

Preuß bleibt in Leipzig Da sich viele Klubs inzwischen gleich drei Top-Kreisläufer leisten, dürfte die Suche angesichts des überschaubaren Lemgoer Budgets knifflig werden. &bdquo;Wir befinden uns in intensiven Gesprächen“, ist Zereike lediglich zu entlocken. Fakt ist: Moritz Preuß wird es nicht. Der Leipziger hat am Montag seinen auslaufenden Vertrag bei den Sachsen bis 2027 verlängert.

Doch die TBV-Scouts haben zuletzt ja stets ein gutes Gespür bewiesen, wie sich Sonntag auch bei Hendrik Wagner und Constantin Möstl wieder zeigte. Im froschgrünen Torwartdress hüpfte der TBV-Keeper 46 Minuten wie ein Irrwisch zwischen den Pfosten und kam auf 16 Paraden.

&bdquo;Consti“ überrascht alle Dass sich der 24-jährige Österreicher derart schnell in der 1.Liga akklimatisiert hat, wundert selbst seine Mitspieler. &bdquo;,Consti’ ist aus dem Nichts gekommen und hilft uns mit seinen Paraden ungemein. Dadurch können wir die Ruhe bewahren, auch wenn es mal etwas klemmt. Durch seine Paraden ist es nicht so schlimm, wenn wir vorne mal einen Fehler machen. Weil wir alle wissen, dass hinten von ihm was Unerwartetes kommt – mit dem er selbst uns häufig überrascht“, sagt Nicolai Theilinger mit einem breiten Grinsen. Mit der Erfahrung aus elf Jahren 1.Liga (plus zwei Jahren 2.Liga) weiß Theilinger genau, wie der Sieg gegen die Schwaben einzustufen ist. &bdquo;Bis zu den Wechseln haben wir alles kontrolliert. Doch sobald man etwas nachlässt, wird es in der Bundesliga sofort eng.“ Die zwei hochverdienten Punkte würden zeigen, &bdquo;wo es hingeht“. Ja, wohin denn? &bdquo;Richtung Ende Oktober“, lacht sich &bdquo;Theile“ schlapp über seine schlagfertige Antwort – um im nächsten Moment nachzuschieben, dass man natürlich auf dem Boden der Tatsachen bleibe.

Für Trainer Florian Kehrmann bot das Stuttgart-Spiel viel Anschauungsmaterial: &bdquo;Ich denke, dass wir besser waren, als die vier Tore Unterschied. Aber wenn wir hinten nicht richtig zupacken, kann es eng werden. Daran müssen wir arbeiten – auch die jungen Spieler.“

Battermann mit Knieverletzung Überraschend schickte der TBV-Coach nach 46 Minuten Ralfs Geislers aufs Feld. Am Freitag sei ihm angesichts einer Knieverletzung von Connar Battermann signalisiert worden: &bdquo;Nimm dir für Sonntag mal nichts vor“, verriet der 21-jährige Rückraumspieler, der tags zuvor noch zehn Drittliga-Tore für das Team HandbALL in Baunatal erzielt hatte. &bdquo;Doch das erste Mal Bundesliga ist etwas ganz Besonderes. Ich war sehr nervös, vor solch einer Kulisse auflaufen zu dürfen. Seit der B-Jugend spiele ich in Lemgo. Da ist nach sechs Jahren jetzt ein Traum in Erfüllung gegangen“, freute sich Geislers über das Vertrauen seines Trainers. Und wie stuft er seine Leistung ein? Geislers: &bdquo;Es ist schwer, wenn man direkt in Überzahl reinkommt. Da hat man die meiste Verantwortung. Immerhin habe ich zwei Bälle angespielt. Das Gefühl bei mir war schon da.“

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