Siebenmeter gegen Teamkollegen: Lemgos Zehnder spricht drüber

Lemgo. In der Nacht von Sonntag auf Montag ist Samuel Zehnder nach Lemgo zurückgekehrt. &bdquo;Es war so gegen 1 Uhr. Wir hatten uns direkt nach dem Spiel auf den Weg gemacht. Den Großteil der Strecke ist meine Freundin gefahren. Ich fühle mich ganz wohl auf dem Beifahrersitz und sie auf dem Fahrersitz“, berichtete der 24-jährige Linksaußen am gestrigen Vormittag. Wegen der EM-Qualifikationsspiele mit der Schweiz gegen Deutschland (26:35) und Österreich (29:29) war Zehnder eine Woche unterwegs. Am Montagabend kehrte er ins Training des Handball-Erstligisten TBV Lemgo Lippe zurück. Die Lipper gastieren am heutigen Mittwoch zum DHB-Pokal-Achtelfinale beim Zweitligisten HSC 2000 Coburg (19.30 Uhr, HUK-Coburg-Arena).

Drei Niederländer, zwei Österreicher und bald zwei Schweizer

Drei Niederländer stehen aktuell im Kader des TBV mit Niels Versteijnen, Bobby Schagen und Thomas Houtepen, mit Lukas Hutecek und Constantin Möstl sind es zwei Österreicher, und in der nächsten Saison sind es auch zwei Schweizer. Wie berichtet schließt sich der 20-jährige Joël Willecke dem Team von Trainer Florian Kehrmann an und bildet mit Samuel Zehnder das Schweizer Duo. Half der Flügelflitzer und Siebenmeterspezialist bei dem Transfer ordentlich mit? &bdquo;Ich glaube nicht, dass mein Anteil daran so groß ist. Natürlich suchte er mit mir das Gespräch, aber Joël hat ja selber gesagt, dass er nicht lange überlegen musste, als das Angebot kam. Vom ersten Kontakt bis zur Unterschrift ging es sehr schnell“, antwortete Samuel Zehnder, der 2022 von den Kadetten Schaffhausen ins Lipperland wechselte. Willecke wagt vom HSC Suhr Aarau den Sprung in die Bundesliga.

&bdquo;Ich freue mich sehr, dass Joël in der nächsten Saison auch beim TBV mein Teamkollege ist. Ich halte sehr viel von ihm – als Mensch und als Handballer. Wir sind befreundet, teilten uns bei der Nationalmannschaft zuletzt ein Zimmer. Unseren Partner durften wir selber aussuchen, da gab es keine Zwänge vom Trainer“, sagt Zehnder. Dass die Schweiz am Sonntag in Schaffhausen nur einen Punkt gegen Österreich holte, ärgerte Samuel Zehnder. Aber: &bdquo;Es hat Spaß gemacht. Für mich ist es immer speziell, gegen Teamkollegen auf der Platte zu stehen – egal, ob es gegen Mitspieler aus der Nationalmannschaft oder vom TBV geht.“

&bdquo;Es ist nicht unbedingt viel anders“

Für Österreich kämpften Hutecek und Möstl um die Punkte: Gegen ,Consti’ kam es zweimal zum direkten Duell, als Zehnder zur Siebenmeterlinie schritt: &bdquo;Einen habe ich getroffen und einen habe ich verworfen. Es ist nicht unbedingt viel anders, wenn du den Torwart vom Training kennst, aber schon ein bisschen. Weil wir uns gegenseitig natürlich gut kennen, gleichen sich Vor- und Nachteile aus.“ Wenn Zehnder für die Schweiz seine Siebenmeter wirft, ist der Ablauf mit den ganzen Ritualen vorher übrigens identisch mit dem beim TBV: &bdquo;Ich bin happy damit. Nur wenn ich irgendwann Probleme mit der Zeit kriegen sollte, werde ich etwas ändern beziehungsweise ändern müssen.“ Beim Training am Montagabend sei es darum gegangen, &bdquo;wieder reinzukommen. Es war schön, wieder im normalen Alltag zurück zu sein.“ Bobby Schagen holte ihn gestern Vormittag ab. Nach dem Training ging es nach Coburg: &bdquo;Natürlich nehmen wir die Favoritenrolle an. Der Pokal ist sehr wichtig, nach den vergangenen Jahren vielleicht nochmal bedeutsamer, noch emotionaler, sicher nicht geringer als in einem Bundesliga-Spiel. Wir wollen ins Viertelfinale und dann möglichst wieder zum Final Four.“

&bdquo;Eine knackige Aufgabe“

Neben Hutecek und Möstl für Österreich, Schagen und Versteijnen für die Niederlande und Zehnder für die Schweiz ist auch Jarnes Faust auf Achse gewesen. Mit der U20/21-Nationalmannschaft des DHB gewann er zwei Länderspiele in Wałcz gegen Polen – 33:24 und 34:28. Der 20-Jährige erzielte insgesamt 7 Tore. Beim Bundesliga-Cup in Braunschweig Anfang August hatte der TBV gegen Coburg 24:19 gewonnen. Mit 10:10 Punkten liegt Coburg auf dem zehnten Platz der zweiten Liga, gegen Stuttgart (25:22) hatte sich der Kontrahent fürs Achtelfinale qualifiziert. TBV-Trainer Florian Kehrmann erwartet &bdquo;eine knackige Aufgabe“.

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