Doppelter Schock für den TBV: Pokal-Aus in Coburg und Ausfall von Lukas Hutecek schmerzen

Coburg. Doppelschock für den TBV Lemgo Lippe. Im Achtelfinale des DHB-Pokals scheiterte der heimische Bundesligist am Mittwochabend mit 28:29 (14:14) beim Favoritenschreck HSC 2000 Coburg und verpasst damit das Final-Four.

Trainer Florian Kehrmann war nach dem Schlusspfiff außer sich über einige fragwürdige Entscheidungen der beiden Unparteiischen Lucas Hellbusch/Darnel Jansen, die in dem wilden Pokalfight bereits in der 21. Minute die rote Karte gegen Coburgs Bartolomiej Bis zückten, weil der polnischen Kreisläufer Tim Suton mit dem Arm im Gesicht erwischte. Hatten die beiden Schiedsrichter hier genau hingeschaut, so glitt ihnen in der Schlussphase die Partie komplett aus den Händen.

Schwere Ausfälle in der Abwehr

Den ersten Schock gab es für die Gäste bereits vor dem Anpfiff, denn zwei &bdquo;kleine“ Trikotnummern blieben im Koffer: Die 2 von Lukas Hutecek und die 5 von Jan Brosch.

Hutecek kehrte mit einer Mittelhandfraktur an der linken Hand vom EM-Qualifikationsspiel gegen die Schweiz zurück und muss sich am Donnerstag einer Operation unterziehen, der sich voraussichtlich eine sechswöchige Pause anschließt. Da auch Jan Brosch aufgrund von Rückenbeschwerden den Pokalfight verpasste, brachen dem TBV zwei der vier Innenblocker weg.

Lemgos guter Start

Ein großes Handicap, das die Lipper in den ersten 20 Minuten jedoch gut kompensierten. Frederik Simak und Hendrik Wagner waren im Zentrum anfangs hellwach, während Tim Suton vorne stark Regie führte. Auch Niels Versteijnen war gut aufgelegt. Doch aus der 4:1- und 7:3-Führung (12.) machte der TBV zu wenig.

Denn auch der HSC 2000 Coburg verfügte über starke &bdquo;Zocker“. Genauso wie der TBV hatten die Franken in der Vorwoche fünf Nationalspieler zu den EM-Qualifiaktionsspielen abgestellt. Am auffälligsten agierte Torhüter Petros Boukovinas. Der Kapitän der griechischen Nationalmannschaft stand den TBV-Schützen bei 17 Paraden im Wege, darunter auch bei zwei Siebenmetern von Samuel Zehnder und Niels Versteijnen.

Coburg feuert aus dem Rückraum

Und auch der italienische Nationalspieler mit schwedischen Wurzeln, Mikael Helmersson, sorgte im Aufbau zusammen mit Linkshänder Merlin Fuß und dem 20-jährigen Letten Pavels Valkovskis für viel Druck. Allein 20 Treffer gelangen Coburg aus dem Rückraum.

Zur zweiten Hälfte wechselte Florian Kehrmann Urh Kastelic für Constantin Möstl (bis dahin fünf Paraden) ein. Obwohl dem Slowenen drei Paraden gelangen (und Möstl in den letzten elf Minuten noch zwei), lag das Torhüterplus diesmal eindeutig beim Gegner.

Simak leistet Schwerstarbeit

Keine große Hilfe war Leos Petrovsky, der zwei Hundertprozentige aus nächster Nähe verwarf, weshalb Frederik Simak vorne wie hinten Schwerstarbeit verrichten musste.

Obwohl längst kein Klassenunterschied mehr festzustellen war, führte der TBV bis zum 22:21 in der 47. Minute. Doch in Unterzahl zog Coburg zum 24:22 den Vorteil auf seine Seite und elektrisierte nun auch die 2109 Zuschauer in der Huk-Coburg-Arena im Gewerbegebiet auf der Lauterer Höhe.

Ein Kempa von Leve Carstensen zum 25:25 (55.) war Lemgos letzter Glanzpunkt in der diesjährigen Pokalrunde. Die restlichen fünf Minuten war eine Aneinanderreihung von Pleiten, Pech und Pannen – und Coburg setzte sich vorentscheidend auf 28:25 und 29:27 ab.

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