TBV freut sich wieder über ein volles Haus: Darum ist der Run so riesig?

Lemgo. Die Ticketnachfrage beim Handball-Bundesligisten TBV Lemgo Lippe ist derzeit riesig. Auch am Sonntag, wenn TSV Hannover-Burgdorf ab 16.30 Uhr in der Phoenix-Contact-Arena gastiert, laufen die Hansestädter wohl wieder vor &bdquo;vollem Haus“ auf. Für Michael Oppermann, stellvertretender Vorsitzender des Fanklubs Lemgoer Hexen, liegen die Gründe auf der Hand.

Team kommt &bdquo;als verschworene Einheit rüber“ Von der LZ auf die Resonanz angesprochen, sprudeln die Worte nur so aus dem Mund des 48-Jährigen: &bdquo;Das ist relativ einfach. Die Leistung ist da, dann kommen die Leute auch.“ Und weiter: &bdquo;Ich habe den Eindruck, dass es eine echte Mannschaft ist, sie kommt als verschworene Einheit rüber. Unsere Jungs spielen nicht nur gerne zusammen Handball, sie übernehmen auch immer mal wieder privat etwas. Sie verstehen sich also, und das nehme ich als Fan auch so wahr.“ Daraus resultieren &bdquo;die vielen positiven Ergebnisse“, sagt Oppermann, der seit vielen Jahren Inhaber einer Dauerkarte ist: &bdquo;Ich bin am Samstag in Flensburg gewesen. Da traten wir mit einer dezimierten Truppe an und verkauften uns sehr teuer. Normalerweise hast du gegen so eine Spitzenmannschaft, die aus dem Vollen schöpft, selbst bei voller Kapelle keine Chance. Sogar in Magdeburg, wo wir mit drei Toren Unterschied verloren, ist ein Zähler drin gewesen.“

In &bdquo;überragender Form“ sei Kapitän Tim Suton: &bdquo;Auch Lukas Hutecek war es vor seiner Verletzung. Und unser neuer Torwart Constantin Möstl zündet die Halle mit seinen Emotionen an. Seine positive Ausstrahlung macht ihn aus, ein super Typ – es passt einfach.“ Und ohne Hutecek seien Siege möglich: &bdquo;Seinen Ausfall hat die Mannschaft gegen Eisenach sehr gut kompensiert.“

Trip nach Österreich Nun also TSV Hannover-Burgdorf. Spielmacher Lukas Hutecek fiebert wieder von der Bank mit: &bdquo;Gegen Eisenach erlebte ich das erste Spiel von da. Ich war deutlich nervöser, als wenn ich selber auf dem Feld stehe. Gefühlt war meine Stimme zur Halbzeit weg. Ich habe einfach probiert, die Jungs bestmöglich zu unterstützen.“ Die ersten Tage nach seiner Verletzung beim EM-Quali-Spiel gegen die Schweiz (&bdquo;Es passierte bei einer Abwehraktion, ich war etwas zu spät dran. Der Gegenspieler traf mich mit der Hand.“) nutzte der 24-jährige Österreicher für einen Abstecher in die Heimat: &bdquo;Das war sehr angenehm. Meine Mama hat sich super gekümmert, und auch mit meiner Oma habe ich zweimal zusammen zu Mittag gegessen.“

Nach der Operation vor zwei Wochen kamen am Donnerstag bei TBV-Mannschaftsarzt Volker Broy die Fäden raus. Der Gips an der linken Hand ist weg, die Mittelhand erhält nun Unterstützung von einer Schiene: &bdquo;Das Ziel, wieder auf dem Feld zu stehen, ist noch relativ weit weg. Persönlich möchte ich es zum Spiel in Erlangen am 22. Dezember schaffen und damit noch zwei Partien vor der WM für den TBV bestreiten. Wenn es nicht klappt, dann ist das so. Es gibt keinen Stress, Vorsicht ist geboten, auch wenn ich natürlich ungeduldig bin.“ Die WM in Kroatien, Dänemark und Norwegen im Januar sei nicht in Gefahr: &bdquo;Ich freue mich riesig auf dieses Großereignis. Dort spiele ich Handball unter Freunden. Es ist meine zweite WM. Bei der EM zeigten wir, dass wir gegen alle Topteams mithalten können.“

Torwart zeigt &bdquo;eine riesige Show“ Und warum zieht der TBV derzeit die Massen an? &bdquo;Wir vermitteln Freude, es ist sicher nicht nur unsere gute Form. Die Leute sehen ja auch die ganzen Videos von unserem verrückten Torwart, der eine riesige Show zeigt“, antwortet Lukas Hutecek, der den starken Saisonstart – die Pokalniederlage in Coburg mal ausgeklammert – so erklärt: &bdquo;Wir haben eine coole Truppe, die Spaß am Handball hat. Im Sommer veränderte sich der Kader kaum, er ist klug zusammengestellt. Im Rückraum kam nur Hendrik Wagner dazu. Die Abläufe sind also ähnlich. Jarnes Faust ist als Außen ja nicht so in die Spielzüge eingebunden, und Constantin Möstl macht als Torwart sowieso sein eigenes Ding.“

Während die Begegnung am zweiten Weihnachtstag gegen den THW Kiel bereits lange ausverkauft ist (dauerte nur zehn Minuten), gibt es für das Spiel gegen den 1. VfL Potsdam noch Tickets. Der VfL gastiert am Sonntag, 15. Dezember, ab 16.30 Uhr in Lemgo. TBV-Sprecher Lennart Hundertmark: &bdquo;3900 Karten sind für dieses Spiel verkauft. Wir freuen uns über die große Nachfrage. Die Mannschaft kämpft stets leidenschaftlich und begeistert die Leute. Es ist eine sympathische, unterhaltsame Truppe und Möstl ein Showman. Wenn Karten stark nachgefragt sind, holen sich die Leute die Tickets eher und auch für Partien, die nicht eine ganz so hohe Nachfrage haben.“ Die jüngsten Heimpartien gegen die Löwen und gegen Eisenach waren ausverkauft, der Vorverkauf für die Begegnung gegen die Füchse Berlin am Sonntag, 16. Februar (Anwurf: 16.30 Uhr), startet am Dienstag.

Kehrmann: &bdquo;Eine schwere Woche“ &bdquo;Das Heimspiel gegen Hannover-Burgdorf ist für uns erneut ein absolutes Highlight. Wir freuen uns auf einen Gegner, der sehr gut in die Saison gestartet ist, zuhause schon drei absolute Topmannschaften in die Knie gezwungen hat und aktuell auf einer Erfolgswelle schwebt. Allerdings tun wir das mit unseren Fans im Rücken derzeit auch, weshalb ich mir ein enges Spiel erhoffe.“ Das sagt Florian Kehrmann, der definitiv auf Hutecek und Battermann verzichten muss. Hinter dem TBV-Trainer liegt &bdquo;eine schwere Woche mit vielen Krankheitsfällen“. Aushängeschild des Gegners ist Renars Uscins (87/4 Tore und 28 Assists). Der in Lettland geborene deutsche Nationalspieler hatte bei Olympia gegen Frankreich 14 Tore erzielt.

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