Blinzeln verboten: So will TBV Lemgo Lippe gegen „einen angeschlagenen Boxer“ bestehen

Lemgo. Zurück im Wohnzimmer. Nach zwei ungeschlagen überstandenen Auswärtsaufgaben freuen sich die &bdquo;Mentalitäts-Monster“ des TBV Lemgo Lippe am Donnerstag um 19 Uhr gegen den Bergischen HC auf die Rückkehr in die Phoenix-Contact-Arena.

Die unglaubliche Aufholjagd beim 35:35 in Hamburg schwirrte den TBV-Spielern auch vier Tage später noch durch den Kopf. Nicolai Theilinger, der schon 245 Erstligaspiele auf dem Tacho hat, fühlte sich von der Dramaturgie an das 27:24 vor zwei Jahren in Wetzlar erinnert, als der TBV mit einem 7:0-Lauf einen 14:19-Rückstand noch wettmachte. &bdquo;Unsere Qualität ist es, einfach unseren Stiefel runterzuspielen. Wir geben nie auf“, verrät &bdquo;Theile“ kein Geheimnis mehr. Nach einer schwächeren Phase habe in Hamburg &bdquo;ab der 45. Minute wieder mehr funktioniert“. Theilinger: &bdquo;So konnten wir uns noch mal ranziehen und haben uns den Punkt verdient. Aber die letzten 30 Sekunden waren schon speziell. Da durfte man nicht blinzeln, sonst hätte man viel verpasst.“

Mit 17 Siegen zurück in Liga 1 Hektisches Augenflackern möchte der TBV seinen Fans heute Abend ersparen. Der Bergische HC, der mit 17 Siegen in Folge souverän durch die Rückrunde der 2.Liga marschierte und den Betriebsunfall Abstieg umgehend korrigierte, ist mit 0:10 Punkten noch nicht richtig in den neuen, alten Gefilden angekommen. Das 33:43 gegen die SG Flensburg-Handewitt in der Düsseldorfer Mitsubishi-Electric-Halle war desillusionierend. &bdquo;Da haben sie richtig eins vor den Latz bekommen und werden jetzt heiß sein“, warnt Nicolai Theilinger, der Lemgo als Favoriten sieht, jedoch vor einem &bdquo;angeschlagenen Boxer, der bekanntlich gefährlich ist“ warnt. Bei den Füchsen Berlin (27:39) hielt der Neuling 40 Minuten mit, gegen Erlangen (29:33) gab er den möglichen Sieg in den letzten Minuten aus der Hand.

Großartige Veränderungen gegenüber dem letzten Aufeinandertreffen im Mai 2024 (31:31) sieht Theilinger nicht: &bdquo;Die Trainer sind geblieben. Mit Seesing haben sie einen sehr guten Kreisläufer, der viele Bälle bekommt. Und im Rückraum verfügen sie mit Morante, Scholtes, Schöttle oder Babak über individuell sehr gute Spieler.“

Lob für Willecke Was wieder nach viel Arbeit für Theilinger und seine Abwehrkollegen klingt. In Hamburg habe man die Ausfälle von Hendrik Wagner und Adam Nyfjäll auffangen können. Ein Kompliment spricht &bdquo;Theile“ dem jüngsten Lemgoer Schließposten zu. &bdquo;Joel Willecke übernimmt schon viel Verantwortung. Für die kurze Zeit macht er seine Sache bereits sehr gut.“ Da auch Lukas Hutecek im Zentrum decken kann, sei man weiterhin flexibel und müsse sich über die Abwehr wenig Gedanken machen.

Trainer Florian Kehrmann erwartet am Donnerstagabend &bdquo;vom Kopf her eine schwere Aufgabe“. Man treffe auf einen angeschlagenen Gegner, &bdquo;der aber über viel Qualität durch gute Eins-gegen-eins-Spieler und eine sehr flexible Abwehr“ verfüge. Florian Kehrmann: &bdquo;Aber wir nehmen die Rolle des Favoriten an, haben viel Selbstvertrauen und sind ordentlich gestartet. Aber auch wenn wir zu Hause spielen, dürfen wir keinen Zentimeter nachlassen.“

Viel verändert hat sich nach der einjährigen Abstinenz bei den Handballern aus Solingen und Wuppertal nicht. Als Trainer fungieren weiterhin Arnor Gunnarsson und Markus Pütz, das einzige gleichberechtigte Trainergespann in der 1. Liga. Neben Torhüter Christopher Rudeck ist auch Spielmacher Tomas Babak weiter an Bord. Eloy Morante Maldonado (27) hat als wertvollster Spieler und Torschützenkönig der vergangenen Zweitliga-Runde ebenfalls zwei Jahre Erstligaerfahrung in den Knochen. Gegen Flensburg war zudem der aus Stuttgart gekommene Nico Schöttle mit sieben Treffern auffällig. Florian Kehrmann warnt: &bdquo;Wir dürfen sie nicht machen lassen, sondern müssen von Anfang an zeigen, dass wir zuhause eine Macht sind.“

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