TBV wirbt um die Gunst der Fans

Lemgo. Der Final-Four-Traum begleitet den TBV Lemgo Lippe auch in seine 39. Erstligasaison. Mit dem THW Kiel im Supercup und der MT Melsungen am Mittwoch um 19.05 Uhr zur Heimspielpremiere misst sich der deutsche Pokalsieger gleich mit jenen hochkarätigen Gegnern, die er Anfang Juni sensationell geknackt hat.

Die Rollenverteilung &bdquo;Melsungen ist natürlich der Favorit. Doch wir versuchen, mit Leidenschaft, Kampf und der Unterstützung unserer Zuschauer diese individuell top besetzte Mannschaft zu schlagen", sagt Trainer Florian Kehrmann.

Die Supercup-Aufarbeitung Die obligatorische Pressekonferenz wurde in Düsseldorf kurzfristig abgesagt. Kehrmanns Eindruck war positiv: &bdquo;Es ist schade, dass wir ein paar Fehler zu viel gemacht haben. Doch mit der Leistung zum frühen Zeitpunkt der Saison bin ich zufrieden. Wir haben gegen Kiel einen guten Eindruck hinterlassen." Verbesserungspotential sieht der Coach in der Abwehr, wo er sich &bdquo;phasenweise mehr Aggressivität" in den Zweikämpfen gewünscht hätte.

Neues aus Melsungen Der Pokalfinalist hat wieder einmal mächtig an seiner Kaderstruktur geschraubt und sich mit dem 41-jährigen Alexander, den Portugiesen Andre Gomes und Örn Jonsson einen komplett neuen Rückraum als Alternative zu Kühn, Häfner oder Pavlovic gegönnt. Der 23-jährige Gomes (FC Porto) gilt dank seiner Explosivität als &bdquo;Komet" im Welthandball. Den nachhaltigsten Eindruck hat in der Vorbereitung jedoch ein Landsmann von Trainer Gudmundur Gudmundsson hinterlassen. Der zuvor in Dänemark (Skjern) spielende Elvar Örn Jonsson stand in der Vorbereitung auch verlässlich in unterschiedlichen Abwehrformationen, womit sich der Wunsch nach weniger Spezialistenwechseln verwirklichen lässt. Das letzte Testspiel gegen GWD Minden gewannen die Melsunger am Freitag mit 22:19. Tags zuvor setzte es in Leipzig eine klare 27:34-Niederlage.

Das Werben um die Fans Ähnlich wie beim Supercup ist die Resonanz noch sehr zurückhaltend. Mehr als 4000 Zuschauer wären möglich. &bdquo;Wir erwarten eine Auslastung von unter 50 Prozent", sagt Jörg Zereike. Das Wort &bdquo;Enttäuschung" möchte der Geschäftsführer aber nicht in den Mund nehmen. &bdquo;Das würde nach einem Vorwurf klingen. Ich kann die Zurückhaltung in gewisser Weise auch verstehen, da wir fast zwei Jahre nicht mehr richtig greifbar waren." Gegen die existierenden Vorbehalte müsse man nun gemeinsam &bdquo;peu a peu das Vertrauen zurückgewinnen". Florian Kehrmann sieht sich und sein Team dabei in der Pflicht: &bdquo;Wir müssen unsere Hausaufgaben machen und mit guten Leistungen dazu beitragen, dass die Zuschauer einfach nicht Nein sagen können. Nach der guten Leistung gegen den THW Kiel müssen wir jetzt trommeln. Wir benötigen die Unterstützung von jedem Zuschauer."

Nach Island in der European League Seit Dienstagmittag ist das Rätsel um den Europacupgegner am 21. und 28. September beendet. Der TBV Lemgo Lippe bekommt es in der zweiten Qualifikationsrunde der European League mit dem isländischen Vertreter Valur Iceland aus Reykjavik zu tun. &bdquo;Sportlich ein Super-Los", kommentierte TBV-Trainer Florian Kehrmann die Auslosung, nach der das Team aus der isländischen Hauptstadt zuerst Heimrecht hat. Für den isländischen TBV-Torjäger Bjarki Már Elísson ist es ein &bdquo;Wunschlos".

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