Von Freiburg in die HSG-Akademie nach Blomberg: Nele Siehr wagt den Schritt

Blomberg . Aufgeschlossen, interessiert und bodenständig gibt sich Nele Siehr während ihres ersten Interviews in der Kabine der Ulmenallee-Halle. 16 Jahre jung ist die Handballerin, die im Sommer von Freiburg nach Blomberg in die HSG-Akademie gewechselt und seither auf sich allein gestellt ist.Wobei : So allein ist die gebürtige Münchnerin nicht, lebt sie doch in einer Wohngemeinschaft mit den HSG-Spielerinnen Aurora Kryeziu und Lotta Schulte zusammen.

&bdquo;Natürlich braucht es ein wenig Anlaufzeit, aber es läuft gut“, freut sich die Rechtsaußen. Schon früh, genauer in der 2. Klasse, hat sie ihre Vorliebe für diese Sportart gefunden. &bdquo;Viele Freunde waren beim Handball, und auch ich hatte schnell viel Freude daran“, nahm sie an Schulturnieren teil oder spielte bei den Minis bei ihrem Heimatverein in Taufkirchen. Später ging es nach dem Umzug nach Staufen in den Breisgau und zum Handball nach Heitersheim , dann zur HSG Freiburg.

Ballsport hoch im Kurs Vater Janek spielte Volleyball und absolvierte Zehnkämpfe, Mutter Julia war Handballerin und ihr Bruder Noah (18) als Basketballer beim USC Freiburg aktiv. Ballsport steht im Hause Siehr eben ganz hoch im Kurs. Jetzt also der Sprung zur HSG Blomberg-Lippe. &bdquo;Dieser Schritt hat mir persönlich extrem viel gebracht. Das erste Mal allein leben, das erste Mal den Haushalt schmeißen, klar waren die ersten zwei Monate anstrengend, aber ich habe mich eingefunden, und es klappt echt gut“, blickt die junge Sportlerin zurück, die sich nun darauf freut, Weihnachten in ihrer Heimat verbringen zu können.

Deutsch und Sport Neben dem Leistungssport gehört der Schule das Hauptaugenmerk. Sie besucht die elfte Klasse und nennt Deutsch und Sport als Leistungskurse. &bdquo;Gerade die gesellschaftlichen Fächer machen mir Spaß“, sagt die 16-Jährige, die unter anderem den Podcast &bdquo;Alles gesagt“ der Zeit verfolgt. Als B-Jugendliche hat sie bei der HSG auch schon in der A-Jugend und in der 3. Frauen-Liga gespielt. &bdquo;Nervosität kriege ich eigentlich gut in den Griff, und ein klein wenig Druck brauche ich“, macht sich Siehr vor den Aufgaben nicht bange.

&bdquo;Wir sind sehr zufrieden, sie macht eine gute Entwicklung. Wir müssen sehen, alles zu dosieren und sie nicht zu überbelasten“, sagt ihr Trainer Timon Döring. Inzwischen ist U17-Bundestrainer Gino Smits auf die Neu-Blombergerin aufmerksam geworden und hat sie zu Lehrgängen eingeladen. &bdquo;Das ist immer was Besonderes und eine Ehre – und ein enormer Ansporn“, betont sie. Flugs ist die Zeit herum, und Nele Siehr hat ihr erstes Interview mit Bravour bestanden.

Neuer Vorstand Nach dem Ausscheiden von Björn Piontek und dem Weggang seines potenziellen Nachfolgers Lasse Bracksiek zu HL Lemgo hat sich die Führung der Akademie bei der HSG Blomberg-Lippe mittlerweile neu aufgestellt. Ab sofort kümmert sich ein Akademie-Vorstand um die Belange der jungen Spielerinnen. Dem Drei-Säulen-Modell gehören die Bereiche &bdquo;Leben“, &bdquo;Sport“ und &bdquo;Schule“ an. Nina Lohmann ist verantwortlich für den Punkt &bdquo;Leben“.

Die 42-Jährige Mutter von zwei Handball spielenden Jungs arbeitet als Erzieherin in Donop und sieht sich in ihrem Ehrenamt &bdquo;als Mutti von 13 weiteren Mädels“. Sie ist da, wenn es um Sorgen, Nöte, Hilfestellungen, Organisation und so weiter geht und steht mit den Eltern in engem Austausch. &bdquo;Nina hängt sich voll rein und hat eine besondere Beziehung zu den Mädels. Sie kriegt viel mit“, sagt die 16-jährige Nele Siehr , eine der Akademie-Spielerinnen.

Kaja Ziegenbein mit dabei Für &bdquo;Sport“ zeichnet Christoph Fahrenberg (38) verantwortlich. Der Trainer der weiblichen C-Jugend und Co-Trainer der weiblichen B-Jugend soll als Bindeglied zwischen den Trainern und der Akademie fungieren. Er koordiniert unter anderem die Belastungssteuerung der Spielerinnen mit den jeweiligen Trainern. Für den Bereich &bdquo;Schule“ konnte die HSG ihre Ex-Spielerin Kaja Ziegenbein gewinnen. Die 25-Jährige hatte ihre Karriere Ende 2016 verletzungsbedingt beenden müssen. Die Trainerin der E-Jugend absolviert ein Referendariat an der Grundschule am Weinberg. Sie hält Kontakt zum Hermann-Vöchting-Gymnasium und ist in der Akademie Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um das Thema Schule.

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