Ganz besondere Verbindungen: So sieht das Leben im Blomberger Handballinternat aus

Blomberg. Für eine Karriere als professionelle Handballspielerin haben sie ihre Familien und Freunde zurückgelassen – und sind in das Handballinternat der HSG Blomberg-Lippe gezogen. Insgesamt leben 13 Mädchen in der Akademie, doch wie lebt es sich in einem Internat? Amy Hounshell (17), Louisa Werner (17), Susanna Rabanser (16), Emma Stürenberg (18) und die Akademieleiterin Nina Lohmann erzählen über den Alltag im Internat.

In ihren Heimatstädten hätten sie sportlich keine Perspektive gehabt, sind die vier Mädels sich einig. Dass sie weggezogen sind, finden sie aber nicht schlimm. Ganz im Gegenteil: Sie erklären, welche Vorteile das Leben im Internat für sie hat.

Erwachsen werden Seit zwei Jahren wohnten sie schon zusammen, erzählen Louisa und Amy. Louisa kommt aus Dirnstein und ist 17 Jahre alt. In ihrer Akademiezeit habe sie schon viel gelernt: &bdquo;Man lernt schnell selbstständig zu sein.“ Wie etwa den Haushalt zu machen oder Wäsche zu waschen. &bdquo;Ich hätte nicht gedacht, dass ich hier so viel lerne.“ Wenn sie Freizeit haben, dann seien sie auch sehr flexibel. Wenn sie doch einmal Hilfe bräuchten, dann gebe es immer noch Nina Lohmann. Die Sportlerinnen scheinen sich gut mit ihrer Akademieleiterin zu verstehen. Sie lachen zusammen und machen Witze.

Nina Lohmann: &bdquo;Ich kümmere mich um alle Belange der Mädels im Bereich Leben und Schule – also im Endeffekt bin ich Ersatz-Mama von 13 Mädchen.“ Diese Art von Beziehungen, die sie im Internat mit ihren Teamkameradinnen aufbauen, findet die ebenfalls 17-jährige Amy aus Wettenberg so besonders: &bdquo;Ich würde nicht sagen, dass Louisa und ich beste Freunde sind, Schwestern sind wir auch nicht – es ist einfach etwas ganz Besonderes.“ In ihrer Freizeit schauen die beiden gerne Serien oder kochen zusammen. Auch im Wettkampf hielten sie zusammen, erklärt Louisa: &bdquo;Wir gewinnen und verlieren im Team – wir sind nie alleine.“ Ihre Familie vermisse Louisa schon, dennoch fühle es sich für sie richtig an: &bdquo;Hier haben wir Freunde.“ Amy hingegen sei sowieso zu beschäftigt, um Heimweh zu haben, sagt sie und lacht.

Die Chance im Handballinternat Vor allem gefalle ihnen, dass die HSG in Blomberg eine reine Handballakademie sei. Susanna ist 16 Jahre alt und kommt aus Kaltern: &bdquo;Handball war in meiner Heimat nichts Großes.“ Ihre 18-jährige Mitbewohnerin Emma, die aus Ganderkeseee kommt, sei durch ihre Schwestern auf den Sport gekommen: &bdquo;Hier dreht sich alles um Handball und man hat immer die gleichen Leute, das ist cool.“ Außerdem hätten sie immer Kontakt zu den anderen Wohngemeinschaften. Doch allzu viel Freizeit gebe es nicht, denn neben der Schule, Essen machen und Schlafen stehe vor allem das Training auf dem Tagesplan.

Akademieleiterin Nina Lohmann erklärt, dass alle Mädchen im Internat ein Stipendium bekommen haben. Wer sich für Handball begeistert und sich für das Internat interessiert, der könne sich einfach bewerben: &bdquo;Die Probetage sind dann von Sonntag bis Mittwoch.“ Die Bewerberinnen würden den Akademiealltag hautnah miterleben, wie etwa das Training, die Schule und allerlei Veranstaltungen. Danach werde geschaut, wie es weiter gehen könne. Aktuell gibt es insgesamt sechs Wohngemeinschaften im Internat.

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