Topspiel, Topstimmung - aber darum reißt die tolle Blomberger Siegesserie

Blomberg . Fünf Heimspiele, fünf Siege: Mit einer makellosen Bilanz ist Frauenhandball-Bundesligist HSG Blomberg-Lippe am Mittwochbend in die Begegnung mit dem Thüringer HC gegangen. Doch die weiße Weste hat ihre ersten Flecken bekommen. Die HSG verlor an der Ulmenalleee mit 24:30 (12:14).

Topspiel-Statistik: Wenn der Tabellendritte auf den Liga-Zweiten trifft, dann steckt schon jede Menge &bdquo;Topspiel" im Duell. Wenn dann aber noch die Mannschaft mit einer Serie von fünf Siegen in Folge ein Team mit sechs Erfolgen in Reihe herausfordert, dann ist das Rezept für ein echtes Topspiel endgültig perfekt. So ist es am Mittwochabend gewesen, als die HSG den Thüringer HC begrüßte. Blomberg hatte das Topteam in der Vorsaison noch mit 29:25 an der Ulmenallee bezwungen.

Topspiel-Interesse: Zum zweiten Mal binnen einer Woche war die Ulmenallee-Sporthalle rappelvoll. 1132 Zuschauer waren dabei. Unter ihnen eine große Truppe aus Thüringen. Die letzten Kartenwünsche gingen beim Blomberger Mannschaftsverantwortlichen Oliver Lippert am Neujahrstag gegen 21 Uhr ein.

Und auch ein alter Bekannter nahm auf der Tribüne Platz: Uwe Stemberg (79). Zum Jahreswechsel hatte er den Posten der Spielleitenden Stelle bei der HBF von Jonathan Engling übernommen – interimsweise, wie der aus Osnabrück angereiste Stemberg im LZ-Gespräch betonte. Bereits in der Vorwoche nahm Stemberg den THC beim Sieg in Oldenburg unter die Lupe.

Topspiel-Verlauf: Ohne die verletzten Kerstin Kündig und Annika Lott ging der THC ins Spitzenspiel , dafür nominierte Trainer Herbert Müller überraschend die 42-jährige Lydia Jakubisova aus dem Drittligateam für den Kader. In einer torarmen Anfangsphase (1:1, 6.) hatte die HSG ihren Gegner bereits im ersten Angriff ins Zeitspiel gezwungen, und Zoe Ludwig parierte einen von der Ex-Blombergerin Kathrin Pichlmeier geworfenen Siebenmeter (4.). Beim 4:4 glich der THC zum ersten Mal aus und ging beim 5:4 (11.) in Führung.

Als die Gastgeberinnen aus dem Rückraum nicht trafen und Ona Vegue mit einer Marke an Nicole Roth scheiterte, lag der Gast mit 14:11 in Führung. Wichtig aus HSG-Sicht, dass Lisa Frey verkürzte und Torhüterin Melanie Veith unmittelbar vor dem Pausenpfiff zwei Würfe parierte.

Das Team von Trainer Steffen Birkner blieb dran (15:16, 17:18, 18:19). Als Thüringen dann das erste Mal auf vier Treffer davonzog (22:18, 44.), war eine kleine Vorentscheidung gefallen. Immer wieder rannten sich die Blombergerinnen fest und gerieten ins Zeitspiel.

Das Spiel hätte tatsächlich noch einmal kippen können, als Melanie Veith sensationell gegen die starke Johanna Reichert (elf Tore, acht davon im ersten Abschnitt) parierte und Laetitia Quist anschließend einen Heber neben das Tor setzte. Statt 22:24 hieß es wenig später 21:25 – die Entscheidung.

Topspiel-Stimmen: Thüringens Trainer Herbert Müller fand die Atmosphäre in der Halle &bdquo;sehr schön", auch das Publikum habe viel Stimmung gemacht. Außerdem sagte er in der Pressekonferenz: &bdquo;Ich bin überglücklich. Wir haben uns viel mit der Abwehr beschäftigt, wir wollten zur Kompaktheit finden. Das war der Schlüssel." Sein Gegenüber Steffen Birkner sah im THC &bdquo;die reifere Mannschaft, die um sechs Tore besser war".

Topspiel-Statistik - HSG Blomberg-Lippe: Ludwig, Veith, Rüffieux (5), Kynast, Quist (4), Ruwe (n.e.), Freyn (2), Kühne (2), Hoberg (1), Rajes (4), Vegué (1/1), Tietjen (1), Michalczik (2/2), Kaiser, Hauf (2).

Thüringer HC: Eckerle, Roth; Frey (6/1), Hendrikse (2), Tanabe (2), Rønningen, Matthijs Holmberg, Pichlmeier, Niederwieser, Stockschläder (2), Gullberg (2), Jakubisova, Reichert (11), Rode (1), Huber (4).

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