Blomberg heilfroh über Arbeitssieg, aber die personelle Lage verschärft sich

Blomberg . Pünktlich zu Wilbasen haben die Bundesligaspielerinnen der HSG Blomberg-Lippe am Samstagabend die ersten zwei Saisonpunkte eingefahren. Gut eine Woche nach dem enttäuschenden Start mit der Niederlage in Zwickau zeigten die Schützlinge von Trainer Steffen Birkner zwar ein anderes Gesicht und wiesen Bayer 04 Leverkusen mit 25:16 (13:10) in die Schranken. Doch so richtig viel Musik war vor 602 Zuschauern nicht im Spiel der Gastgeberinnen.

Gut 85 Minuten sind es bis zum Anpfiff des NRW-Duells noch gewesen , als der Blomberger Coach mit ein paar Sorgenfalten mehr durch die noch leere Halle marschierte und über eine Personalie informierte. Als ob der langfristige Ausfall von Marie Michalczik nicht schon genug wäre, meldete sich am Freitagabend auch noch Rückraumspielerin Laetitia Quist (Verdacht auf Gehirnerschütterung) ab. Für sie rückte Perspektivspielerin Milena Stürenburg in den Kader.

Schwerer Rucksack Der Rucksack, den die HSG-Spielerinnen nach dem 21:27 in Zwickau bereits mitschleppten, wurde dadurch noch schwerer. Und das merkte man dem Geschehen auf dem Feld deutlich an. Oder wie es Trainer Steffen Birkner später formulierte: &bdquo;Das Selbstverständnis und das Selbstvertrauen ist durch den Saisonauftakt verloren gegangen. Wir müssen uns viel erarbeiten und machen uns das Leben selbst schwer."

Dabei kamen die Gastgeberinnen gut in die Spur und hatten sich beim 5:1 nach zwölf Minuten eine durchaus komfortable Führung erspielt. Was aber schon zu diesem Zeitpunkt auffiel: Die HSG konnte sich wieder einmal auf ihre alte Stärke verlassen: Tore nach Gegenstößen und nach schneller Mitte.

Zahl des Abends Und so lieferte Mannschaftsverantwortlicher Oliver Lippert nach dem Abpfiff die Zahl des Abends: 11 von 25 Toren erzielten die Blombergerinnen nach der ersten und zweiten Phase. &bdquo;Wir strahlen zu wenig Torgefahr von Rückraum Mitte aus, so sind wir leicht ausrechenbar. Wir müssen es schaffen, dass alle torgefährlich angreifen", bemängelte Steffen Birkner.

Torgefahr, ein gutes Stichwort. Die strahlte erneut Youngster Nieke Kühne aus. Sechs Treffer standen zu Buche. Nicht nur das. Sie zog drei Leverkusener Zeitstrafen und pflückte in der Abwehr den einen oder anderen Ball. Das wollte Kühne im LZ-Gespräch gar nicht in den Vordergrund gestellt wissen. &bdquo;Ich bin total froh, dass wir gewonnen haben, auch wenn es nicht schön war", sagte sie. Doch auch ihr war nicht verborgen geblieben, dass &bdquo;die Abstimmung manchmal nicht da ist".

Zwischenspurt zum 20:13 Dass die HSG in einem über weite Strecken Leerlaufspiel denoch häufig das Gaspedal fand, sorgte für Erleichterung. Das war auch dafür ausschlaggebend, dass sie beim Zwischenspurt vom 16:13 (36.) auf 20:13 (44.) für die Entscheidung sorgte. &bdquo;Die Tempo-Tore haben uns die Sicherheit gegeben. Wir müssen uns vorne steigern und die Abläufe reinkriegen", meinte die Rückraumspielerin, die nach den Ausfällen von Marie Michalczik und Laetitia Quist ebenfalls einen schweren Rucksack zu tragen hatte.

&bdquo;Ich kann die Rolle der anderen aber nicht komplett übernehmen", gab Kühne zu. Ein Riesenlob erhielt das Talent von ihrer Kapitänin. &bdquo;Nieke macht es überragend, doch sie muss schnellstmöglich Entlastung bekommen, sie kann nicht alles auf ihren Schultern tragen", machte Laura Rüffieux klar. So stand am Ende ein Pflicht- und Arbeitssieg. In einem Spiel, in dem aus HSG-Sicht noch viel Sand im Getriebe war.

Kurz und knapp HSG Blomberg-Lippe: Veith (1.-54.), Ludwig; Rüffieux (1), Jacobsen (1), Verbraeken (7/4), Magnusdottir (3), Frey, Kühne (6), Hoberg, Vegué (1), Stürenburg (n.e.), Mühlner, Tietjen (1), Hauf (5).

Bayer Leverkusen: Vogel, van der Linden, Lindemann; Ingenpaß, Gruber, Boeters (2), Cormann (2), Andresen (2), Terfloth, Cruzado, Veit, Alderden (7), Teusch, Souza (3/3).

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