Lippische Sportvereine freuen sich über 450.000-Euro-Geschenk

Kreis Lippe . Vor einem Monat war Weihnachten. Doch nun gibt es für die 400 lippischen Sportvereine plötzlich noch eine schöne nachträgliche Bescherung. Ob Laptops, neue WLAN-Router, Digital-Kameras, Monitore oder eigene Server – alles ist plötzlich möglich durch die neue Digitalisierungsoffensive für den Sport, für die allein in NRW 30 Millionen Euro zur Verfügung stehen. &bdquo;Das ist ein Geldsegen, den wir nicht erwartet haben, aber der total wichtig ist. Jetzt können sich unsere Sportvereine endlich zukunftsfähig ausstatten“, ermuntert Friedhelm Böger, Präsident des Kreissportbundes (KSB) Lippe, zur Teilnahme am Förderverfahren.

Darum gehts: Die Sportvereine können kurzfristig eine 100-prozentige Kostenübernahme für Anschaffungen im Bereich der Digitalisierung erhalten. Allein für den Kreis Lippe stehen in diesem Rahmen 450.000 Euro zur Verfügung. Die Antragstellung ist möglich ab 3. Februar. Beendet wird der Förderzeitraum am 31. Dezember 2023.

Das ist für die Vereine jetzt möglich: Ein Breitband-Internet-Zugang fürs Sporthaus, Digitale Whiteboards, Computer-Lautsprecher und Sound-Systeme, digitale Steuerungstechnik wie automatisierte Heizungssteuerung oder Beleuchtung sowie neue Tablets, Notebooks oder Scanner – die Möglichkeiten für förderfähige Anschaffungen sind vielfältig. Nicht zuwendungsfähig sind digitale Schießanlagen für Schützenvereine. Auch Software-Lizenzgebühren oder Installierungskosten fallen raus.

Das sagen die KSB-Geschäftsführer : Für Christopher Tegethoff ist die leidige Corona-Zeit noch lebhaft in Erinnerung: &bdquo;Während des Lockdown hat es in den Vereinen nicht nur digitale Angebote, sondern auch digitale Vorstandssitzungen gegeben. Ein, zwei Laptops haben die meisten Vereine zur Verfügung. Doch in der Breite fehlt es häufig am Equipment, weshalb viele Menschen nicht an den Angeboten teilhaben können.“ Der KSB-Geschäftsführer rät daher, jetzt nicht einfach nur ein Laptop anzuschaffen, sondern vereinsintern jetzt digitale Strukturen aufzubauen und zu nutzen. Für seinen Geschäftsführerkollegen Max Beuys ist das vorgegebene Tempo bei dem Förderprojekt eine Herausforderung. &bdquo;Alles muss recht zügig gehen. Zudem müssen sich die Vereine genau an die Vorgaben halten, denn die Fördervorgaben der EU sind sehr starr.“ Wichtig zu wissen: Die Vereine müssen für die Erfüllung ihres digitalen Wunschzettels zunächst in Vorleistung gehen. &bdquo;Die komplette Kostenübernahme erfolgt aber nach der Genehmigung“, so Max Beuys.

Wo kann man sich informieren? Der KSB Lippe bietet in der nächsten Woche gleich zwei kostenlose Informationsveranstaltungen an. Am Mittwoch, 1. Februar, um 18.30 Uhr in Präsenz im Raum 408 im Kreishaus in Detmold, sowie am Donnerstag, 2. Februar, um 19 Uhr als digitale Zoom-Konferenz. Anmeldungen bis zum 29. Januar an www.ksb-lippe.de

Die Fördergelder kommen aus der EU Andrea Milz, in der NRW-Staatskanzlei seit 2017 zuständig für Sport und Ehrenamt, hat sich 2020 persönlich in Lippe über die sportlichen Stukturen informiert. Nun durfte sie das 30 Mio. Euro schwere Digital-Paket für den Sport in NRW präsentieren, welches Stefan Klett, Präsident des Landessportbundes (LSB), als &bdquo;große Chance für unsere Vereine zur Verbesserung der digitalen Infrastruktur“ wertet. Die Förderung wird von der Europäischen Union als Teil des Aufbauprogramms &bdquo;REACT-EU“ finanziert. Ziel dieses Programms ist es, die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Covid-19-Pandemie abzumildern sowie eine grüne, digitale und stabile Erholung der Wirtschaft zu unterstützen. Insgesamt stellt die EU dafür 260 Millionen Euro zusätzlich im Europäischen Fonds für regionale Entwicklung in NRW bereit. 450.000 Euro kommen davon direkt bei den lippischen Vereinen an.

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