Bielefeld. Über drei Millionen Deutsche machen regelmäßig Yoga. Nicht immer bleibt es bei klassischen Übungen. Einige Yoga-Studios folgen einem tierischen Trend, um Kunden zu gewinnen: dem Puppy-Yoga. Doch das sieht die Tierrechtsorganisation Peta kritisch.
Was ist Puppy-Yoga?
Zwischen zahlreichen Welpen praktiziert eine Gruppe ihre Übungen. Die umherlaufenden Tiere sind laut Peta jedoch nicht nur zum Anschauen, sondern sollen den Teilnehmenden zum Kuscheln sowie Spielen zur Verfügung stehen. Auf Social Media erfreut sich dieser Sport hohe Beliebtheit, erfährt aber auch immer mehr Kritik.
Warum Puppy-Yoga Welpen schaden kann
Welpen befinden sich in einer wichtigen Phase ihrer Sozialentwicklung. Ein Yoga-Kurs mit vielen fremden Menschen könnte die Tiere überfordern und ihre weitere Entwicklung beeinträchtigen. Das Ergebnis einer solchen Aktion: Verstörte Hunde, die das Vertrauen zu ihren Bezugspersonen verlieren, beklagt Peta. Außerdem bestehe für die Welpen eine Verletzungsgefahr.
Probleme für Tierheime
Eine weitere Folge des Trends: Viele Teilnehmende sind von den Jungtieren derart angetan, dass sie sich umgehend einen Mode- oder Rassewelpen besorgten, berichtet Peta. Und das, obwohl viele Tierheime in Deutschland völlig überfüllt sind. Die Organisation warnt vor vermeintlich seriösen Züchtern in der näheren Umgebung. Nach Angaben der Tierschützer würden immer wieder katastrophale Zustände und Misshandlungen entdeckt.
Das sagt das Gesetz
In einigen Bundesländern schalteten sich nun die Veterinärämter ein, da es sich laut Tierschutzgesetz um das gewerbsmäßige Zurschaustellen von Welpen handelt. So sind die Kurse in Stuttgart bereits verboten. Auch in München wurde laut Bayerischem Rundfunk ein Verbot ausgesprochen. In NRW braucht es dem Landestierschutzgesetz zufolge eine Erlaubnis einer zuständigen Behörde, wenn Tiere gewerbsmäßig zur Schau gestellt werden.
Peta konfrontierte die Puppy Yoga GbR, die deutschlandweit Kurse anbietet, mit den Vorwürfen. Das Unternehmen erklärt, dass die Zucht der eingesetzten Hunde nicht zur Überfüllung der Tierheime beitrage. Sie gibt an, keine Hunde zu züchten, arbeite aber eng mit Zuchtstätten zusammen. Ein Teil der Einnahmen werde an einen Tierschutzverein gespendet.
Das empfehlen Tierschützer
Die Tierrechtsorganisation Peta rät, Angebote wie Puppy Yoga zu vermeiden und stattdessen tierfreundliche Aktivitäten umzusetzen, wie die ehrenamtliche Unterstützung von Tierheimen. Statt bei Züchtern sollten Tierliebhaber einen Vierbeiner aus dem Tierheim adoptieren.