Die 19. Landesgartenschau im nordrhein-westfälischen Höxter ist eröffnet. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) schaute sich am Donnerstag zum Auftakt das rund 31 Hektar große Ausstellungsgelände zwischen der Stadt an der Weser und dem Welterbe Schloss Corvey bei einer Rundfahrt mit Bürgermeister Daniel Hartmann an. Bereits eine Woche zuvor öffnete die Landesgartenschau im südniedersächsischen Bad Gandersheim ihre Pforten, die rund eine Autostunde entfernt ist. Dort sind die Veranstalter mit dem Auftakt zufrieden.
Um 9.00 Uhr wurde das Gelände für das Publikum geöffnet. Bis zum 15. Oktober zeigen Gärtner und Landschaftsbauer ihre Kunst im Weserbergland an der Landesgrenze zu Niedersachsen und Hessen. Begleitet wird die Schau im Schatten des Welterbes Schloss Corvey von einem umfangreichen Kulturprogramm.
«Gartenschauen sind eine hervorragende Möglichkeit, um die Lebens- und Umweltqualität in Städten und Regionen dauerhaft zu verbessern. Sie leisten einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung, zum Ausbau der grünen Infrastruktur und somit dem Schutz unseres Klimas», sagte Wüst bei der Eröffnung laut Mitteilung. Gartenschauen schaffen, so der CDU-Politiker, dauerhafte Orte der Begegnung für alle Generationen. «Die diesjährige Landesgartenschau wird Ausgangspunkt einer neuen städtebaulichen und touristischen Entwicklung in Höxter und in der gesamten Region sein. Hier lässt sich Kultur, Natur und Geschichte an einem Ort erleben.»
«Wir haben es trotz des engen Zeitfensters geschafft, trotz der Preissteigerungen und des Materialmangels in der Corona-Pandemie und trotz der Auswirkungen des Ukraine-Kriegs», sagte Hartmann (parteilos) zum Auftakt.
In Bad Gandersheim hatte das nicht geklappt. Eigentlich sollte die Landesgartenschau dort schon im vergangenen Jahr stattfinden. Doch unter anderem wegen Lieferengpässen kam es zu Verzögerungen beim Bau, so dass die beiden Veranstaltungen in Niedersachsen und NRW nun parallel stattfinden.
Knapp eine Woche nach dem Beginn dort, sind die Verantwortlichen mit dem Start zufrieden. «Das Wetter war in den ersten Tagen nicht immer glänzend», sagte ein Sprecher. «Wir hatten aber immer Besucher, egal bei welchem Wetter». Auch sonst habe alles wie geplant funktioniert. Einen richtig vollen Tag habe es bisher aber noch nicht gegeben. Die Ruhe sei genutzt worden, um Kleinigkeiten etwa beim Einlass zu verbessern.
Im Mittelpunkt der Landesgartenschau in Südniedersachsen steht das Thema Wasser: Das Ausstellungsgelände verbindet Seen und eine Auenlandschaft und führt entlang der Flüsse Gande und Eterna. Zudem wurde für die Gartenschau das jahrelang geschlossene Freibad saniert, das nun mit einer Eintrittskarte für die Landesgartenschau genutzt werden kann. Bis zum Ende der Ausstellung im Oktober werden rund 460 000 Besucher erwartet.
In Höxter verbindet das Konzept der Landesgartenschau die historische Altstadt mit seiner Wallanlage, dem Weserbogen bis hin zum Schloss Corvey, das die Unesco als Welterbe führt. In einem Bereich können sich die Besucher mit digitaler Technik die zerstörte Stadt Corvey per App auf dem Handy anschauen. Archäologen zeigen bei Grabungen, was hier im Dreiländereck noch verborgen ist.
Nach Bad Ganderhseim und Höxter beginnt am 27. April auch die Landesgarenschau im hessischen Fulda, das je zwei Autostunden von den anderen beiden Veranstaltungen entfernt ist.
Die Veranstalter in Nordrhein-Westfalen hoffen bis Oktober auf rund 400 000 Besucher. Die Macher haben 315 000 Zwiebeln, 32 500 Stauden und Gräser sowie 700 Großgehölze und über 3000 Sträucher gepflanzt. Dazu kommen mehr als 900 Rosen und 800 Hopfenpflanzen.