Detmold. Fast täglich werden verstoßene Mutterkatzen mit ihren Babys und mutterlos ausgesetzte Kätzchen ins Tierheim Detmold gebracht. Auch erwachsene Katzen und Kater werden gefunden - nicht kastriert, nicht gekennzeichnet, nirgends vermisst. Mit 120 Katzen und Katern sind Katzenstation und Quarantäne seit Wochen überfüllt, trotz guter Vermittlungen nimmt die Zahl der Schützlinge nicht ab.
„Die kreisweite Pflicht ignorierend, lassen viele Leute ihre Freigängerkatzen nicht kastrieren und entledigen sich der Tiere ohne jedes Mitgefühl oder Verantwortungsbewusstsein, wenn sich Nachwuchs ankündigt“, schreiben die Ehrenamtlichen des Trägervereins „Tierschutz der Tat“, in einer Pressemitteilung.
Trauriger Höhepunkt: Mitte vergangener Woche sei eine Mutterkatze mit drei Kitten in einer Transportbox neben einer Mülltonne entsorgt worden. Die Katzenfamilie werde jetzt im Tierheim betreut, Mama „Coconut“ und ihren Babys „Peach“, „Kiwi“ und „Lime“ gehe es den Umständen entsprechend gut. „Die vier Findlinge sind aber nur einige von vielen im Stich gelassenen Tieren, die im Tierheim Hilfe und Aufnahme finden. Die Aufnahmestation platzt aus allen Nähten“, erklärt das Tierheim weiter.

„Unsägliches Katzenelend beenden“
Vor wenigen Tagen wurden zwei ausgesetzte Mutterkatzen mit je zwei Babys aus Bellenberg in die Obhut der Ehrenamtlichen gegeben. Mitte August wurde eine beim Kreishaus entdeckte Katze ins Tierheim gebracht, wenig später auch ihre an gleicher Stelle gefundenen, etwa drei Monate alten Katzenkinder, die jetzt ebenfalls versorgt werden. Das seien nur einige Beispiele.
„Es sind die Tierheime, die die Hauptlast der ausgesetzten Tiere zu tragen haben. Der Verein ,Tierschutz der Tat’ appelliert deshalb an alle Katzenhalter, der Verantwortung für ihre Tiere nachzukommen und ihre freilaufenden Katzen und Kater kastrieren zu lassen, um weiteres unsägliches Katzenelend zu verhindern. Seitens der Behörden wäre es dringend notwendig, der kreisweiten Kastrationspflicht mehr Nachdruck zu verleihen und erwiesene Verstöße durch entsprechende Bußgelder zu ahnden.“