Verkehrsinsel könnte bei der Augustdorfer Luisenstraße die Lösung sein

Augustdorf. Das leidige Dauerthema &bdquo;Sperrung der Luisenstraße" nimmt offenbar eine überraschende Wendung. Wolfgang Huppke (CDU) hat im Haupt- und Finanzausschuss eine Verkehrsinsel aus Kunststoff statt der Sperrpfosten vorgeschlagen. Die Verwaltung soll dies nun rechtlich prüfen.

Bürgermeister Dr. Andreas Wulf verwies auf einen neuen Antrag auf Aufhebung der Sperrung. Dieser sei umfangreich und nachvollziehbar begründet. Deshalb empfehle die Verwaltung, dem Antrag des Bürgers zuzustimmen und die Sperrung in der Luisenstraße aufzuheben.

Lutz Müller (CDU) gab dem Antragsteller Recht: &bdquo;Auch wir sehen nicht, warum man in einem ohnehin verkehrsberuhigten Bereich noch eine weitere Verkehrsberuhigung zusätzlich eingebaut hat." Gespräche mit der Polizei hätten ergeben, dass die Luisenstraße definitiv kein Unfallschwerpunkt sei. Vor diesem Hintergrund sei ein solches Vorgehen nicht gerechtfertigt. Die CDU habe ein Versäumnis begangen, als sie dem Aufbau der Sperrpfosten zugestimmt habe, zeigte sich Lutz Müller sehr selbstkritisch.

&bdquo;Es zeigt sich an diesem Beispiel, dass man sich vorher sachkundig machen muss, bevor man entscheidet." Lutz Müller erinnerte zudem daran, dass es ja in Augustdorf ganz viele verkehrsberuhigte Bereiche gebe. Dann müssten in der Konsequenz eigentlich überall Sperrpfosten hinkommen. Er habe das Gefühl, dass sich die Fronten weiter verhärten würden. &bdquo;Wir sind ohne Ende mit dem Thema ,Sperrpfosten beschäftigt. Das muss jetzt endlich mal ein Ende haben."

Suche nach Alternativen Wolfgang Huppke betonte ebenfalls, dass &bdquo;wir keine Pfosten und auch keine Schwellen auf der Fahrbahn wollen". Er habe sich deshalb schlau gemacht, um zu schauen, ob es denn Alternativen geben könnte. Dabei sei er im Internet auf eine Verkehrsinsel aus Kunststoff gestoßen. Die sei für relativ wenig Geld zu bekommen, und Autofahrer würden durch sie gezwungen, um diese herumzufahren, was den Verkehr – wie gewünscht – zusätzlich beruhigen würde. &bdquo;Das Positive daran: Der Verkehr könnte damit weiter fließen."

Er sei es ebenfalls leid, dass immer nur Briefe hin- und hergehen, merkte Harald Schultze (FDP) ebenfalls kritisch an. &bdquo;Eine gerechte Lösung wird es, wo die unterschiedlichsten Meinungen derzeit einander so unversöhnlich und festgefahren gegenüberstehen, nie geben. Ich könnte mich dem Vorschlag mit der Verkehrsinsel deshalb anschließen." Die Verwaltung solle die Kosten ermitteln bis zur nächsten Bauausschusssitzung. Dort solle dann eine Entscheidung fallen.

Verkehrsinsel aus Kunststoff Lutz Müller hatte für diesen Vorschlag großes Verständnis: &bdquo;Auf ein paar Tage mehr kommt es jetzt doch auch nicht an. Vielleicht können wir einen Ortstermin vereinbaren. Die Verwaltung könnte dort so eine Verkehrsinsel aus Kunststoff aufstellen, damit sich jeder von uns vor Ort persönlich ein Bild machen kann."

Heinrich Georg Schneider (SPD) erklärte, dass Meinungsverschiedenheiten und unterschiedliche Ansichten politisches Geschäft seien. Er könne in diesem Fall aber gut mit einer solchen Verkehrsinsel leben. Peter Kaup (FWG): &bdquo;Die Politik hat angesichts der vielfältigen Aufgaben und Projekte in Augustdorf anderes zu tun, als sich immer wieder mit der Luisenstraße und den dortigen Sperrpfosten zu beschäftigen. Ich schlage deshalb vor: Die Verwaltung soll den hier geäußerten Vorschlag rechtlich prüfen. Und wenn das Ergebnis vorliegt, wissen wir doch alle, woran wir sind."

Diesem Vorschlag stimmten die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses einstimmig zu. Nun liegt der Spielball also auf dem Feld der Verwaltung.

Helmut Friemel: &bdquo;Volkes Zorn bleibt ungehört" Der Augustdorfer Helmut Friemel fühlt sich angesichts der Geschehnisse um die Sperrung der Luisenstraße an die Geschichte von &bdquo;Eulenspiegel" erinnert. Mitinitiator der Sackgassenbeschilderung sei ein Bürger gewesen, der sich besonders um die Umwelt und den Naturschutz besorgt zeige. Dessen Antrag sei umgehend genehmigt worden, ohne sich um die Belange der anderen betroffenen Bürger zu kümmern. Mit der Beschilderung &bdquo;Sackgasse" habe der Kreis Lippe auch eine Ausgestaltung mit Absperrpfosten angeordnet.

Die Luisenstraße sei eine kürzere Umgehung zur Ortsmitte und ein kürzerer Weg zum Waldfriedhof. Das sei vor allem für ältere Augustdorfer sehr wichtig. Nun aber seien alle Bürger aus dem südöstlichen Wohnquartier gezwungen, einen großen Umweg über den Lopshorner Weg und die Grützemühle zum Friedhof zu nehmen.

Die Mehrbelastung durch den so erhöhten Durchgangsverkehr für die Bewohner der Grützemühle und folgender Bereiche werde &bdquo;offensichtlich bewusst in Kauf genommen, damit eine kleine Gruppe von Bürgern auf Kosten der Mehrzahl der anderen verkehrsberuhigt" wohnen könne. Aus Sicht von Helmut Friemel könne man nur die Köpfe schütteln und staunen.

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