Einigung um Hallenbad: DLRG schwimmt wieder auf Kasernengelände

Augustdorf. Seit mehr als drei Jahren sitzen die Schwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft ( DLRG ) in Augustdorf auf dem Trockenen. Und das obwohl das Hallenbad schon seit mehreren Monaten wieder in Betrieb ist. Damit ist jetzt Schluss. Gemeinde, Bundeswehr und die DLRG haben eine Einigung zur gemeinsamen Nutzung des frisch renovierten Hallenbades auf dem Kasernengelände gefunden. Da erst geklärt werden musste, wer im Schadensfall haftet, hat es bis zur Einigung etwas gedauert.

Die Soldaten der Rommel-Kaserne absolvieren ihre Schwimmtrainings bereits seit Oktober vergangenen Jahres wieder in dem Hallenbad. Auch die Grundschule Senne, die Grundschule auf der Insel und die Augustdorfer Realschule halten ihren Schwimmunterricht schon in dem neuen Becken ab. Im Juli 2016 wurde das Bad wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. Der Rohbau blieb stehen, auch die äußere Fassade blieb erhalten sowie der Drei-Meter-Turm und die Ein-Meter-Sprungbretter. Komplett erneuert wurden die Herren- und Damenduschen samt Sanitärbereich und zwei Saunen. Das Becken wurde teilweise neu verfliest, die Heizungen und die Beleuchtung erneuert. Der Zugang zu dem Gebäude ist nun barrierefrei.

Umbau dauerte deutlich länger als geplant Eigentlich hätte der 3,6 Millionen schwere Umbau in zehn Monaten fertiggestellt sein sollen. Dass es nun über drei Jahre gedauert hat, sei unter anderem einem Fliesenleger geschuldet, der während der Renovierungsphase pleite ging, verrät Steven Halfpenny, der in der Verwaltung der Bundeswehr für Miet- und Pachtangelegenheiten zuständig ist. Bis das Vertragliche geklärt und ein neues Unternehmen, welches die Arbeiten fortsetzt, gefunden wurde, habe es mehrere Monate gedauert, sagt er. Nun könne die Bundeswehr einen Haken hinter das Großprojekt machen und die Soldaten, die in das Gartenhallenbad nach Schloß Holte-Stukenbrock ausweichen mussten, wieder per Fußmarsch zum Schwimmtraining gehen.

Warum der DLRG-Ortsverein nicht auch schon längst im heimischen Gewässer üben kann? Ein Nutzungsvertrag zwischen der DLRG und der Bundeswehr wäre zu teuer gewesen. Dann hätten die Lebensretter etwa 100 Euro pro Stunde zahlen müssen. Die Gemeinde wurde mit ins Boot geholt. &bdquo;Für sie gelten andere Konditionen als für einen privaten Verein", sagt Peter Bielenstein, Leiter des Bundeswehrdienstleistungszentrums. So müssen nur noch 35 Euro pro Stunde gezahlt werden. &bdquo;Ohne die Unterstützung der Gemeinde wäre das nicht zu stemmen gewesen", macht Olaf Zarger vom DLRG Bezirk Lippe deutlich. &bdquo;Wir zahlen dadurch den gleichen Stundensatz wie vor der Renovierung."

Risiko für die Gemeinde wird als gering eingeschätzt Die Gemeinde Augustdorf musste allerdings zunächst prüfen, wie es im Schadensfall haftungs- und versicherungstechnisch aussieht. &bdquo;Als Gemeinde sind wir nun Teil der Haftungskette", stellt Bürgermeister Andreas Wulf fest. Das Risiko, dass die Gemeinde erheblich zur Kasse gebeten wird, schätze er nach mehreren Gesprächen allerdings als gering ein. So konnte der Vertrag am gestrigen Dienstag unterzeichnet werden.

&bdquo;Wir sind unglaublich froh, dass wir das Schwimmbad wieder wie gewohnt nutzen dürfen", betont Sabine Gebauer, Vorsitzende des DLRG-Ortsvereins Augustdorf. Den Verein gibt es seit 1963, seit 1973 nutzen die Schwimmer das Hallenbad auf dem Kasernengelände . In den drei Jahren der Renovierung sind die Mitglieder, insgesamt sind es 250, auf Bäder in Helpup und Detmold ausgewichen. &bdquo;Das hat endlich ein Ende", sagt sie. In dem neuen Becken, das 1000 Kubikmeter Wasser fasst, können die Schwimmer des DLRG nun endlich wieder ihre Bahnen ziehen.

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