Heidesportplatz: FC Augustdorf will nicht aufgeben

Augustdorf. Es war voll am Donnerstag im Rat. Zahlreiche Mitglieder des FC Augustdorf waren gekommen, um zu verdeutlichen, wie stark sie der Umbau des Heidesportplatzes zum Heidepark trifft. Das Thema ist erneut behandelt worden.

Zum Hintergrund: Der FC Augustdorf trainiert am Schlingsbruch. Dort gibt es einen Sportplatz und eine Rasenfläche. Im Winter, wenn der Rasensportplatz nicht bespielbar ist, ist der FC bislang auf den Heidesportplatz, ein Kunstrasenplatz, ausgewichen. Doch dieser soll noch in diesem Jahr zum Heidepark ausgebaut werden. Dabei soll der 20 Jahre alte Kunstrasen ausgetauscht werden. Das Feld bleibt für den Spielbetrieb aber zu klein und kann aufgrund der Lage auch nicht vergrößert werden. Somit fehlt dem FC Augustdorf im Winter eine Spielstätte. Der Sportplatz am Schlingsbruch soll ebenfalls zu einem Kunstrasenplatz ausgebaut werden. Dafür fehlt der Gemeinde, die sich in der Haushaltssicherung befindet, jedoch das Geld. Sie ist auf Fördermittel angewiesen. Diese wurden bislang jedoch nicht bewilligt. Für den Heidepark stehen Fördermittel bereit.

Verschiebung des Heideparks würde Schlingsbruch-Umbau gefährden Aufgrund des großen Interesses der Bürger, zog der Rat auf Antrag von Heinrich Georg Schneider (SPD) die entsprechenden Tagesordnungspunkte vor. Verwaltung und Bürgermeister Dr. Andreas Wulf nutzten die Gelegenheit, die Situation zu erklären – auch wenn es im Vorfeld bereits mehrere Gespräche mit Vertretern des Rates, des FC Augustdorf und des Gemeindesportverbandes gegeben hatte.

Kämmerer Patrick Herrmann berichtete: &bdquo;Der Bauamtsleiter, der Bürgermeister und ich sind zur Bezirksregierung gefahren und haben gefragt, ob der Ausbau des Heideparks auch später stattfinden könnte. Die Bezirksregierung hat uns dringend von einer Verschiebung abgeraten." Zur Begründung heißt es, wenn eine geförderte Kommune Projekte zeitlich verschiebe, obwohl sie eigentlich umgesetzt werden könnten, dann stelle sie selbst die Dringlichkeit und damit die Notwendigkeit einer Förderung in Frage. Außerdem könnte die Bereitschaft des Landes, weitere Förderanträge – zum Beispiel zum Schlingsbruch – positiv zu bewerten, deutlich abnehmen, wenn Augustdorf die bereits bewilligten Maßnahmen nicht so schnell umsetzt, wie es möglich wäre.

Heidepark-Bau beginnt 2020 &bdquo;Aus ihrer Sicht machen wir den zweiten vor dem ersten Schritt", sagte Bürgermeister Wulf. Aber wenn die Gemeinde damals zunächst &bdquo;nur" den Kunstrasen für den Schlingsbruch beantragt hätte, wäre sie wie viele andere Kommunen gescheitert, da könne man von ausgehen, so Wulf. Und dann hätten die Sportler weiterhin einen nicht bespielbaren Kunstrasenplatz. Nach den Erläuterungen stimmte der Rat bei zwei Enthaltungen und 24 Stimmen für den geplanten Umbau des Heidesportplatzes in diesem Jahr.

Im Anschluss ging es direkt um den Schlingsbruch. &bdquo;Bevor wir dort tätig werden können, müssen wir den Bebauungsplan ändern und die Planungskosten in den Haushaltsplan einstellen", sagte der neue Bauamtsleiter Manuel Bröker. Das beschloss der Rat bei einer Enthaltung. Zudem werde bis zum Bau eines neuen Kunstrasenplatzes angestrebt, die Bespielbarkeit des Rasenplatzes neben dem jetzigen Sportplatz am Schlingsbruch im Winterhalbjahr zu verbessern. Die Verwaltung wurde beauftragt, die Kosten dafür – inklusive einer mobilen Beleuchtungsanlage – zu ermitteln und ebenfalls in den Haushalt einzustellen.

FC-Vorsitzender appelliert an die umliegenden Kommunen Christian Schmieder , Vorsitzender des FC Augustdorf, meint: &bdquo;Das Geld dafür kann sich die Gemeinde sparen. Man muss schon sehr viel Fantasie haben, wenn man den Rasen dort ertüchtigen will." Für Schmieder verlief die Ratssitzung wenig überraschend. &bdquo;Ich kann die Zwänge der Verwaltung und Politik auch verstehen", sagt er. Trotzdem habe es den Wunsch aus den Mannschaften heraus gegeben, sich selbst ein Bild bei der Sitzung zu machen. &bdquo;Wir wollten Präsenz zeigen. Ich hoffe, die setzen jetzt alle Hebel in Bewegung, damit wir den Kunstrasen am Schlingsbruch bekommen", unterstreicht der Vorsitzende.

Die Winterperiode 2020/21 müsse in jedem Fall irgendwie überbrückt werden. &bdquo;Wir hoffen, dass die besondere Brisanz dazu beiträgt, dass jemand aus Lage, Detmold oder Schloß Holte-Stukenbrock Herz zeigt, und uns seinen Kunstrasenplatz zur Verfügung stellt", appelliert Schmieder . Er wisse aber, dass die Kunstrasenplätze in der Region schon gut ausgelastet seien. Daher hofft er auch, auf Unterstützung durch den Fußballkreis Detmold. Außerdem verspricht er: &bdquo;Der Verein hat schon eine Insolvenz hinter sich. Wir sind Stehauf-Männchen. Daher werden wir nicht ruhig bleiben und dafür sorgen, dass das Thema nicht in Vergessenheit gerät."

Das sagt der FC zum Aus des SC Der SC Augustdorf, dessen Heimatspielstätte der Heidesportplatz ist, hat seine Auflösung zum Ende der Saison bekannt gegeben. Christian Schmieder, Vorsitzender des FC Augustdorf: &bdquo;Das tut mir sehr leid." Die Kinder des SC sollen beim FC unterkommen. Zum Vorwurf des SC, zu hohe Gebühren für eine Nutzung des Sportplatzes am Schlingsbruch verlangt zu haben, sagt er: &bdquo;Wir haben selbst hohe Kosten zu tragen und hätten uns diese dann mit dem SC teilen wollen, aber das konnten sie finanziell nicht stemmen."

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