Augustdorfer Heidepark nur mit Einschränkungen nutzbar

Augustdorf . Das Reizthema Heidepark hat erneut die Politik beschäftigt. Diesmal stellte Diplom-Physiker Klaus Brokopf vom Büro &bdquo;AKUS GmbH Akustik und Schalltechnik“ das Schallgutachten im Bau- und Planungsausschuss vor. Doch über den Zeitpunkt gab es Stunk.

Heinrich Georg Schneider von der SPD kritisierte: &bdquo;Nachdem schon alles beschlossen ist, wird uns das Gutachten nun vorgestellt. Wir wussten davon nichts, bis ein Bürger uns darauf aufmerksam gemacht hat.“ Er forderte für zukünftige Gutachten, dass die Fraktionen darüber informiert werden, wenn eines notwendig ist, wenn eines beauftragt wird und zeitnah das Ergebnis mitgeteilt zu bekommen.

Und die Kritik hat seinen Grund, denn die Sport- und Freizeitanlage Heidepark kann laut schalltechnischer Untersuchung nur mit zwei Einschränkungen betrieben werden: An Sonn- und Feiertagen dürfte das geplante Streetball-Feld (links auf der Grafik) nicht genutzt sowie während der sonn- und feiertäglichen Ruhezeit von 13 bis 15 Uhr dürfte kein Spielbetrieb auf dem Kunstrasenplatz stattfinden. Von der geplanten Sportgeräte-Anlage &bdquo;Callisthenics“ (rechts auf der Grafik) gehe kein Lärm aus. Klaus Brokopf erklärte, dass Sport- und Freizeitlärm unterschiedlich bewertet würden. &bdquo;Leichtathletik wird im Wesentlichen im Schulbetrieb durchgeführt und egal, wie laut das wird, es wird als adäquat wahrgenommen“, so der Physiker. Laut Gutachten zählen Fußball, Kugelstoßen und Laufen als Sport, die übrigen Tätigkeiten auf der Anlage – inklusive Streetball – als Freizeittätigkeit. Letztere wird strenger bei den Immissionswerten beurteilt. Der kritische Richtwert liegt bei 55 dB(A).Demnach wären alle Freizeittätigkeiten auf der öffentlichen Anlage werktags möglich. An Sonn- und Feiertagen können die Freizeitaktivitäten ebenfalls ausgeführt werden – bis auf Streetball. &bdquo;Die Trendsportart Streetball ist die lauteste Freizeitbeschäftigung dort. Das hängt mit dem Prellen und dem Korb zusammen – das macht nicht wenig Geräusche“, unterstreicht Brokopf.

Für die sportlichen Aktivitäten wie Fußball ergeben sich folgende Bedingungen: Ein dreistündiger Spielbetrieb ist werktags in der normalen Zeit von 8 bis 20 Uhr möglich. Auch ein eineinhalbstündiges Training kann unter der Woche in der abendlichen Ruhezeit von 20 bis 22 Uhr stattfinden – jedoch kein Spiel. An Sonn- und Feiertagen sind in der Normalzeit (von 9 bis 13 Uhr sowie 15 bis 20 Uhr) zwei Spiele möglich. Einschränkungen gibt es in der Mittagszeit von 13 bis 15 Uhr. Dabei wird der Immissionsrichtwert von 55db(A) um bis zu 5db(A) an der Wohnbebauung überschritten.

Laut Gutachten &bdquo;ist die mittägliche Ruhezeit jedoch nur dann zu berücksichtigen, wenn die Nutzungsdauer der Sportanlage an Sonn- und Feiertagen vier Stunden oder mehr beträgt“. Das heißt, wenn nur zwei Spiele an Sonn- oder Feiertagen stattfinden, darf auch der Zeitraum 13 bis 15 Uhr genutzt werden.

Der Sachverständige kommt daher zu dem Schluss, dass die geplante Freizeit- und Sportanlage in Einklang mit den nachbarlichen Schallschutzrechten betrieben werden kann. Harald Schultze (FDP) meinte jedoch: &bdquo;Wir werden Beschwerden von den Einwohnern haben, weil Kinder sich eben nicht an Ruhezeiten halten oder Jugendliche dort trinken werden.“ Bürgermeister Dr. Andreas Wulf entgegnete: &bdquo;Auch jetzt schon ist der Platz frei zugänglich. Mir sind dennoch keine Beschwerden bekannt.“ Er hoffe, dass eine Altersdurchmischung auf der künftigen Sport- und Freizeitanlage zu einer Art sozialen Kontrolle führe.

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