Berufssoldat und IT-Spezialist will Bürgermeister in Augustdorf werden

Augustdorf. Das Kandidatenfeld für die Bürgermeisterwahl am 13. September wird größer: Die Mitgliederversammlung der Freien Wähler hat ihr Mitglied Martin Thiel nahezu einstimmig als Bürgermeisterkandidaten nominiert. Der 40-Jährige sieht sich gut gerüstet, die Geschicke der Gemeinde im Falle seiner Wahl zu leiten.

Positives Bild der Bundeswehr Thiel, 1979 in Gütersloh geboren und aufgewachsen, absolvierte eine Ausbildung zum Elektrotechniker für Netzwerktechnik. Im Jahr 2000 ging er zur Bundeswehr, leistete zunächst seinen zwölfmonatigen Grundwehrdienst ab. Affinität zum Militär war durch familiäre Prägung bereits gegeben: Schon der Vater und der Großvater trugen Olivgrün: &bdquo;Sie haben mir ein positives Bild der Bundeswehr gezeichnet.“ Da zudem seine Berufsausbildung beim Bund gefragt war, wurde Martin Thiel Berufssoldat, absolvierte zunächst eine Unteroffizierslaufbahn, legte dann noch die Offizierslaufbahn drauf, inklusive Studium. Heute ist er Hauptmann, als Informatiker und Abteilungsleiter beim Panzergrenadierbataillon 212 tätig – und hat Auslandseinsätze in Afghanistan und bei der KFOR absolviert.

Vor etwa acht Jahren zog er mit Ehefrau Manuela in die Sennegemeinde, seit vier Jahren ist er für die Freie Wählergemeinschaft Augustdorf (FWG) als Sachkundiger Bürger in den Ausschüssen für öffentliche Einrichtungen, Jugend, Sport und Soziales aktiv. Dass er nun für den Rat und das Bürgermeisteramt kandidiert, &bdquo;das ist nicht nur vom mir gekommen“, sagt Thiel. Auch inner- und außerhalb der FWG sei er in der Idee bestärkt worden, eine führende Position in der Gemeinde anzustreben: &bdquo;Innerlich war ich dazu schon längst bereit.“

Logische Konsequenz aus seinem Beruf Für Thiel ist es auch die logische Konsequenz aus seinem Beruf: &bdquo;Seit 20 Jahren diene ich unserem Land, jetzt möchte ich mich auch als erster Diener unserer Gemeinde einbringen.“ Thiel sieht sich als Staatsbürger in Uniform, hält große Stücke auf den staatsbürgerlichen Unterricht in der Truppe. Umgekehrt fördere die Bundeswehr auch politisches Engagement. Die in 20 Dienstjahren erworbene Führungserfahrung und -kompetenz – Stichwort: Menschenführung und kooperativer Führungsstil – sieht er als ideale Voraussetzung für das Amt des Bürgermeisters. Im Falle seiner Wahl wolle er verloren gegangene Harmonie wieder herstellen, für offene und transparente Kommunikation und ein gutes Miteinander sorgen, und das Vertrauen in das Amt des Bürgermeisters wieder herstellen. &bdquo;Die Menschen wollen an den Entscheidungen beteiligt werden, die sie in ihrer Gemeinde betreffen“, weiß Thiel. Er sieht es als Vorteil an, kein Verwaltungsmensch zu sein: &bdquo;Dadurch habe ich einen anderen Blickwinkel auf die Dinge.“

Keine One-Man-Show Als Chef im Rathaus sei er nicht der, der alles mache: &bdquo;Ich bin keine One-Man-Show.“ Dafür gebe es qualifizierte Mitarbeiter und Amtsleiter, deren Arbeit auch entsprechend gewürdigt werden müsse. Als Themen, die ihm wichtig sind, nennt Thiel die Digitalisierung, die Modernisierung der Gemeinde und mehr Online-Services, oder die Förderung des Tourismus, um nur einige zu nennen. Dass er keine Wunder vollbringen kann, ist ihm klar: &bdquo;Der Gemeindehaushalt gibt den Rahmen vor.“ Seine Chancen auf den Wahlerfolg schätzt Thiel selber als gut ein. Energie für einen sportlichen Wahlkampf hat er jedenfalls genug: Der Soldat ist passionierter Langläufer, den auch 100-Kilometer-Distanzen nicht schrecken, bei der TuSG Augustdorf Konditions- und Fitnesstrainer, und spürt als Geocacher gerne versteckte Schätze auf.

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