Augustdorfer Wohnmobilplatz wird gut angenommen

Augustdorf. Es ist ein einfacher Rasenplatz. Nichts deutet großartig daraufhin, dass sich hier Wohnmobile hinstellen können – außer ein Hinweisschild an der Haustenbecker Straße und eines direkt an der Fläche. Mehr brauchen die meisten Wohnmobilisten aber auch nicht, meint Hedwig Kerstingtombroke, Geschäftsstellenleiterin des Umweltbildungszentrums Senne der Gemeinschaft für Naturschutz Senne und Ostwestfalen-Lippe (kurz GNS) in Augustdorf. Der Wohnmobilplatz liegt direkt neben der GNS, die Strom und Frischwasser auf Nachfrage bereitstellt. Gepflegt wird er nach Bedarf vom Bauhof.

Die FDP hatte jedoch in einem Antrag gefordert, weitere Schilder aufzustellen. Auf diesen soll ersichtlich sein, wer für den Platz verantwortlich ist und wo die Besucher Strom, Wasser und Entsorgung bekommen – auch bei Abwesenheit der GNS. Solche Informationen gibt es derzeit ausschließlich online. Das reiche laut den Liberalen jedoch nicht aus. &bdquo;Wir (die Gemeinde Augustdorf) sollten uns als ein besserer Gastgeber darstellen", meinen sie. Der Rat stimmte dem Antrag Ende Juni zu.

Doch bislang ist noch nichts passiert. &bdquo;Das Bauamt (Fachbereich 4) bearbeitet zurzeit vorrangig andere Angelegenheiten, unter anderem Ausschreibungs- und Vergabeverfahren für geförderte Maßnahmen, neue Förderanträge, Begleitung der laufenden Baumaßnahmen), und ist damit mehr als ausgelastet. Die Ausschilderung des Wohnmobilplatzes musste daher zunächst zurückgestellt werden", heißt es von Bürgermeister Dr. Andreas Wulf dazu. Gespräche mit der GNS habe es daher auch noch nicht gegeben.

Kein Bedarf für Veränderung Das bestätigt Hedwig Kerstingtombroke, die jedoch keinen Bedarf sieht, etwas zu verändern. &bdquo;Es gibt doch ein Schild an der Straße. Wenn ich vor Ort bin, komme ich auf die Besucher zu. Wenn nicht, kommen sie an Strom, wenn sie anrufen. Wer uns erreichen will, erreicht uns also auch", meint sie. Mehr Betreuung könne die GNS auch nicht leisten, weil niemand vor Ort wohnt. Daher könne das WC in der GNS laut Internetseite der Gemeinde auch nur tagsüber genutzt werden. Viele Wohnmobilisten bräuchten aber gar keinen externen Strom mehr, weil sie diesen über eigene Solarpanels generieren würden.

&bdquo;Sicherlich ist der Platz kein Luxus und eher spartanisch ausgestattet, aber die Wohnmobilisten sind unkomplizierte Menschen", meint Kerstingtombroke. Sie führe viele Gespräche mit den Besuchern, Beschwerden seien ihr gegenüber noch nie geäußert worden. &bdquo;Die meisten Touristen kommen wegen der Natur. Sie wollen Rad fahren oder wandern und einfach ein Stück Freiheit genießen", sagt sie. Seit drei Jahren käme zum Beispiel regelmäßig jemand aus Hamburg.

Aber auch neue Touristen würden nach Augustdorf kommen. Das habe durch die Pandemie sogar zugenommen: &bdquo;In Coronazeiten wurde der Platz gut angenommen. Viele wollen jetzt ihre Heimat Deutschland entdecken. Vor zwei Wochen bei dem schönen Wetter standen plötzlich vier Fahrzeuge auf der Wiese", erinnert sich Kerstingtombroke. Auch eine junge Familie aus Berlin sei dabei gewesen, die extra ein Wohnmobil gemietet habe. Trotz ihrer Unerfahrenheit habe alles &bdquo;gut geklappt", sagt die Geschäftsstellenleiterin.

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