Neues Dach für Lockhauser Christuskirche kostet mehr als 300.000 Euro

Bad Salzuflen-Lockhausen. Der gut 20 Meter hohe Kran ist schon von Weitem zu sehen, direkt neben dem Kirchturm der Christuskirche in Lockhausen ragt er empor. Um die Kirche selbst steht ein Bauzaun, auf der Wiese liegen Reste der Dachpappe. Der Grund: Das marode Dach wird erneuert, seit gut zwei Wochen laufen die Arbeiten.

Jeden Morgen blickt Christiane Nolting, Pfarrerin der Kirchengemeinde Lockhausen-Ahmsen, in Richtung Kirche und hofft darauf, die Arbeiter werkeln zu sehen. In den vergangenen Tagen hatte sie da wenig Glück: Denn der anhaltende Regen lässt die Arbeiten ein wenig stagnieren. Christian Jach vom Bauausschuss des Kirchenvorstands gibt sich trotzdem zuversichtlich, dass bis spätestens Anfang August alles fertig ist – die Gottesdienste laufen bis dahin unter Corona-Auflagen ganz normal weiter.

Flickschusterei hat ein Ende Seit Jahren ist das Dach, das aus den 1960er Jahren stammt, immer wieder ausgebessert worden, doch die Flickschusterei hat jetzt ein Ende: &bdquo;Wir sind sehr froh, dass es jetzt losgeht", sagt Christiane Nolting.Während die Innenverschalung der Kirchendecke erhalten bleibt, mussten zuerst die asbesthaltigen Zementfaserplatten entfernt werden. Auf die Innenverkleidung wird laut Christian Jach anschließend eine Akustikplatte verlegt – damit der jetzige Klang im Inneren der Kirche auch nach der Dachsanierung erhalten bleibt. Auf der Akustikplatte erstellen die Arbeiter ein sogenanntes Kammergerüst, das mit einer Isolierung aus Cellulose ausgefüllt wird. Am Schluss kommt eine Dichtbahn sowie ein sogenanntes Stehfalzdach obendrauf.

Stück für Stück gehen die Arbeiten so auf der rund 500 Quadratmeter großen Fläche voran. &bdquo;Ich bin wirklich sehr gespannt, wie das Ganze am Ende optisch aussehen wird", sagt Christiane Nolting. Eines ist in jedem Fall ist sicher: Die Gottesdienstbesucher werden sich künftig keine kalten Füße mehr holen. &bdquo;Bislang zieht es in der Kirche, teilweise ist Wasser durch das undichte Dach eingedrungen und auch Tiere haben dort Unterschlupf gefunden", erzählt die Pfarrerin. Mit der neuen Decke soll das nicht mehr passieren. &bdquo;Und auch das Raumklima wird sich deutlich verbessern", ergänzt Christian Jach. Die Sanierung habe zwar keine energetischen Gründe gehabt – profitieren wird man bei den Heizkosten künftig trotzdem. &bdquo;Das ist ein positiver Nebeneffekt", freut sich Nolting.

Mindestens 300.000 Euro wird das Ganze insgesamt kosten. Neben einem kleinen Planungszuschuss von der Lippischen Landeskirche stemmt die Gemeinde die Sanierung aus eigener Tasche. &bdquo;Bei den 300.000 wird es sicher nicht bleiben, das ist uns klar", sagt Nolting. Schließlich müssten noch die Elektrik und die Betonpfeiler geprüft werden. &bdquo;Da kommt bestimmt noch mehr auf uns zu", vermutet sie. Einen weiteren kleinen Zuschuss in Höhe von gut 2000 Euro hat die Gemeinde mit dem Verkauf von Schokoladentafeln eingenommen. &bdquo;Das war eine witzige Idee, die gut ankam", erinnert sich die Pfarrerin.

Ist das Dach erst saniert, werden die Rücklagen der Gemeinde weitestgehend aufgebraucht sein – dafür soll das neue Dach aber auch locker die nächsten 100 Jahre halten, hofft Christian Jach. Für Christiane Nolting ist die Sanierung in jedem Fall ein &bdquo;krönender Abschluss". Sie geht Ende des Jahres in den Ruhestand. Und freut sich umso mehr, dass sie dieses Großprojekt noch mit in Angriff genommen hat.

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