Bad Salzuflen. Das Beste kommt zum Schluss: Kantor Doo-Jin Park lieferte am Sonntagabend an den Tasteninstrumenten Orgel und Klavier ein fulminantes Konzert ab, den gleichzeitigen Höhepunkt und Abschluss der Reihe „Sommerkonzerte 2022“ in der Stadtkirche auf dem Hallenbrink. Hatte sich die Publikumsresonanz in den vier Bausteinen der Reihe Zug um Zug gesteigert, so war die Kirche beim Abschluss-Event mit mehr als 100 Zuhörern gut gefüllt. Und die machten tüchtig mit: singend, rhythmisch klatschend und am Ende mit stehenden Ovationen. Eine schönere Verabschiedung hätte sich der scheidende Kantor wohl kaum vorstellen können.Im Gegensatz zu seinen Vorgängern in der kleinen, aber feinen Reihe legte Doo-Jin Park sein Konzert auf lebendige Kommunikation an: So blendete er die Texte seiner Songs – allesamt Ohrwürmer aus der Musical- und Popmusikwelt – auf der großen Beamer-Leinwand ein, so dass die Zuhörer kräftig mitsingen konnten.Es waren leichte Texte, vom Kantor musikalisch perfekt und während des Spiels gestenreich illustriert. Gäste lassen Stimmbänder vibrieren Hat ein heimlicher Chor den Mann am Klavier dabei unterstützt? Nein, es waren vor allem die Gäste, die ihre Stimmbänder vibrieren ließen.Leichte Texte, aber keineswegs seichte Mucke: Doo-Jin Park stand den Virtuosen der Vorgänger-Konzerte in nichts nach, interpretierte die Titel in Zwischenspielen und Solo-Passagen mit jazzigen Harmonie-Varianten. Keine simplen, glatten Akkorde, sondern artifiziell arrangiert und austariert bis fast zur Unkenntlichkeit. Die originale Melodie-Linie gab den Zuhörern aber stets einen guten Anhaltspunkt, wo im Stück sich der Meister gerade bewegte. Damit den Zuhörern von Anfang an klar war, mit wem sie es in der spannenden Musikstunde zu tun bekommen sollten, eröffnete Doo-Jin Park sein Konzert an der Kirchenorgel mit der Ouvertüre aus dem „Phantom der Oper“ von Andrew Lloyd-Webber, und an diesem klanggewaltigen Instrument wollte er mit dem „Final Countdown“ von „Europe“ am Ende abschließen. Doch das Publikum ließ ihn ohne Zugaben am Klavier nicht gehen. Mit diesem musikalischen Geschenk feierte Doo-Jin Park seinen Abschied von der Stadtkirchengemeinde. Und es wurde überaus deutlich, wie sehr die Gemeinde diesen Kantor in ihr Herz geschlossen hatte.