Bad Salzuflen-Retzen. Mit einer solchen Resonanz hätte Löschgruppenführer Sascha Soormann nicht gerechnet: Der Chef der Retzener Einheit der Freiwilligen Feuerwehr hatte sich überlegt, ein Eisstockschießen im Ortsteil zu veranstalten. Am Samstag, 21. Januar, ist es soweit. Die Plätze für die Teilnahme gingen weg „wie warme Semmeln“ – zum Anfeuern sind weitere Gäste aber durchaus erwünscht.
Große Überzeugungsarbeit habe Soormann bei seiner Löschgruppe nicht leisten müssen, ein siebenköpfiges Planungsteam sei schnell gefunden gewesen, heißt es in einer Pressemitteilung. „Wir wollten die Premiere bewusst klein halten, um zunächst Erfahrungen zu sammeln“, sagt Soormann.
Eisstockschießen statt Grünkohl
Nachdem der traditionelle Infoabend mit Grünkohlessen pandemiebedingt zwei Jahre hintereinander ausgefallen ist, soll mit dem Eisstockschießen eine Alternative her. „Das erste Draußen-Event nach Corona in Retzen“, freut sich Löschgruppenmitglied Jens Neuse, der bei der Planung mitgeholfen hat.
Austragungsort für das erste Retzer Eisstockschießen ist der Parkplatz des Feuerwehrgerätehauses am Kirchweg. Die Werbung blieb ob der Premiere spartanisch: Handzettel wurden im Ort verteilt, über die Social-Media-Kanäle der Feuerwehr ein Beitrag veröffentlicht. Doch die Idee zündete gewaltig, und das Mailpostfach des Löschgruppenführers quoll über.
Die zunächst geplanten 17 Teams à vier Spieler waren direkt besetzt, schnell wurde auf 20 aufgestockt. Weitere acht Mannschaften landeten auf einer Warteliste. Und auch für das Kinderturnier am Nachmittag sind bereits alle Plätze vergeben, heißt es. Der überwiegende Teil der Teams kommt aus Retzen, aber auch Mannschaften aus anderen Ortsteilen oder sogar Kalletal sind dabei.
Umweltschutz ist Thema
Auch wenn der Spaß im Vordergrund stehen soll, nimmt die Löschgruppe Organisation und Umweltschutz sehr ernst: So verzichtet man laut Mitteilung angesichts der aktuellen Energiekrise auf eine gefrostete Eisfläche, sondern setzt stattdessen auf eine zwölf Meter lange Bahn aus Kunststoff. „Darauf sollen dann die Stöcke wie bei echten Tournieren auf dem Eis gleiten.“
Los geht es um 15 Uhr, dann tritt der Nachwuchs im Eisstockschießen im Alter von 10 bis 17 Jahren gegeneinander an. Das Turnier der Erwachsenen – die Teams sind in fünf Gruppen eingeteilt – beginnt um 16.30 Uhr, gegen 20.30 Uhr wird das Endspiel erwartet. Nun wird auf viele Zuschauer gehofft. „Der Aufwand, so eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen, ist nicht zu unterschätzen. Dennoch halten wir es als Feuerwehr hier im Ort für wichtig, dass man auch mal wieder zusammen etwas macht“, betont Sascha Soormann.