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Ortsausschüsse streiten über neue fünfzügige Grundschule

Sven Kienscherf

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Im Ortausschuss Ehrsen-Breden wird über die neue fünfzügige Grundschule diskutiert. - © Sven Kienscherf
Im Ortausschuss Ehrsen-Breden wird über die neue fünfzügige Grundschule diskutiert. (© Sven Kienscherf)

Bad Salzuflen/Schötmar/Ehrsen-Breden. Die Diskussion um die von der Verwaltung angedachte fünfzügige Grundschule ist am Donnerstagabend in eine neue Runde gegangen. Nun waren die Mitglieder der Ortsausschüsse Ehrsen-Breden und Schötmar gefragt, die hintereinander im Netzwerk der Stadtwerke an der Uferstraße tagten. Mit Bürgermeister Dirk Tolkemitt und der für Schulen zuständigen Fachbereichsleiterin Katja Mönnigmann-Steinbeck wurden im Wesentlichen die bekannten Standpunkte erneut ausgetauscht.

Wie berichtet, hatte der Schulausschuss mit den Stimmen von CDU, Grünen, FDP und Freien Wählern bereits für die Zusammenlegung der Grundschulen Wasserfuhr und Kirchplatz (beide Schötmar) votiert. Offen gelassen wurde der mögliche Standort. Nur die SPD stimmte dagegen. Die gleichen Konfliktlinien wurden auch in den Ortsausschüssen deutlich.

So fragte Joachim Licht (SPD) im Ortsausschuss Schötmar, ob denn ein Ortsteil prosperieren könne, der über keine eigene Schule mehr verfüge. Auch der parteilose Ausschussvorsitzende Dr. Johann Malcher sprach sich gegen die fünfzügige Schule aus und malte das düstere Bild einer Grundschule Wasserfuhr, die in den nächsten Jahren „kaputt“ gehe.

Auf andere Schulen geschickt

So wurde in dem Ausschuss kolportiert, dass sich das Kollegium der Grundschule Wasserfuhr gegen eine Zusammenlegung ausgesprochen habe, die Lehrerschaft am Kirchplatz aber dafür.Katja Mönnigmann-Steinbeck wies darauf hin, dass die „guten pädagogischen Konzepte“ der beiden Schulen bei einer Zusammenlegung nicht verloren gingen. Die Befürchtung aus dem Publikum, es würden pädagogische Stellen, die die Lehrerschaft ergänzen, wegfallen, verneinte sie.Tolkemitt plädierte dafür, sich vom „Kirchturm-Denken“ zu lösen. So sei die Frage, ob eine neue Schule in Schötmar oder an anderer Stelle stehe zweitrangig, es gehe um eine gute Schule für die zukünftige Generation von Kindern in dem Einzugsbereich.

Das von Befürwortern des Verbleibs einer Grundschule am Kirchplatz genannte Argument, „kurze Wege für kurze Beine“ ließ er nicht gelten. Es sei eine bekannte Tatsache, dass viele „Urschötmaraner“ ihre Kinder andere Schulen mit einem geringeren Migrationsanteil besuchen ließen. Andeutungsweise sprachen aber sowohl Tolkemitt als auch Carsten Möller (FDP, Ortsausschuss Schötmar) davon, dass sie sich geeignete Grundstücke in Schötmar vorstellen könnten, während Sozialdemokrat Joachim Licht das ausschloss, da müsse man nur auf „GoogleMaps“ gucken, um zu sehen, dass es keinen Standort gebe.

Auch die erneut aufkommende Frage, ob eine Sanierung der Wasserfuhr nicht doch möglich sei, beantworte Dirk Tolkemitt recht deutlich. Als Beispiel führte er die Sanierungen von Rathaus und Schulzentrum Aspe an, deren ursprüngliche Kostenplanungen weit überschritten wurden. Vor allem die Sanierung des Rathauses sei eine falsche Entscheidung gewesen. Im Ortsausschuss Ehrsen-Breden ging es noch einmal um die Frage eines künftigen Standorts. Bürgermeister Dirk Tolekmitt verwies wiederum darauf, dass diese Frage noch völlig offen sei.

Erst Grundsatzentscheidung treffen

„Erst wenn wir eine Grundsatzentscheidung zur schulorganisatorischen Frage getroffen haben, können wir uns mit dem Standort befassen.“ Viele Ehrsener dürften dennoch davon ausgehen, dass ihr Sportplatz erneut als Standort ins Gespräch kommt, sobald diese Grundsatzentscheidung getroffen ist. Der Rathaus-Chef versicherte jedoch, die Verwaltung sei angehalten, mehrere Vorschläge zu machen, die dann auf Bürgerversammlungen diskutiert werden würden.

Aus dem Publikum kam dennoch die Kritik, dass die über 1500 Unterschriften, die in Ehrsen vom Ortsverein der SPD gegen die fünfzügige Schule gesammelt worden waren, von der Politik keine Beachtung gefunden hätten. Das entscheidende Wort in der Diskussion wird nun der Stadtrat haben, er entscheidet voraussichtlich am kommenden Mittwoch, 22. März (17 Uhr, Konzerthalle, Parkstraße 20) darüber, ob die beiden Grundschulen zu einer fünfzügigen neuen Grundschule zusammengelegt werden. Danach wird sich zeigen, welche Standortoptionen die Stadtverwaltung ausfindig macht.

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